Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
@Eddy
Ein Buch sagt dem Leser: Stell dir alles bildlich vor, was ich erzähle. Ein Spiel oder Film sagt dem Zuschauer: Ich übernehme die Bilder. Das versteht das Gehirn und deswegen nimmt es auch unterschiedlich wahr. Es spielt schon eine große Rolle, wie realitätsnah ein Spiel oder Film etwas darstellt und wie es inszeniert wird. Um das Beispiel mit der Spinne wieder aufzugreifen: Ein lebensechtes Bild einer Spinne wird jemanden mit Arachnophobie wohl eher stören als ein paar Pixel mit Beinen dran. Mir gings ja letztendlich um die Frage: Bei wie vielen Menschen könnte ein Makerspiel Angstzustände auslösen?
Dem würde ich gerne - zum Teil - widersprechen. Klar hat ein hochauflösendes Bild eine andere Wirkung als eine eher symbolhafte Darstellung. Dennoch arbeitet die Fantasie immer mit.
Beispiel: Kennt einer X-Faktor? Diese Serie, wo man 5 Kurzfilme gezeigt bekommt und ein paar davon sind Fiktion und ein paar beruhen auf wahren Begebenheiten (darüber lässt sich streiten, aber darum geht es jetzt nicht).
Da gab es eine Folge, wo eine Frau so von ihrer Schönheit eingenommen war, dass sie mit einer Kosmetikerin streit anfing, weil sie ne Kleinigkeit nicht ganz perfekt hinbekommen hat. Die hat sie daraufhin verflucht und seitdem sieht sie sich selber im Spiegel immer als unglaublich hässlich, obwohl sie nach wie vor gut aussieht. Und das Spiegelbild wurde gezeigt, ich hab damals (etwa 12 Jahre alt) davon Alpträume bekommen und meine Fantasie hat das Bild ordentlich ausgeschmückt.
Das Bild im Film sah garnicht so schlimm aus, die Qualität war nicht besonders hoch und der Film war auch nicht wirklich düster. Und selbst damals hatte ich schon richtige Horrorfilme gesehen, die mich nicht so stark beeinflusst hatten.
Also egal wie gut oder schlecht die Auflösung ist, Fantasie ist immer ein Faktor. Teilweise auch erst im Nachhinein, wo die gesehenen Bilder durch eigene Ängste erweitert und angepasst werden.

Aber wie so oft kommt es auch sehr stark auf den Menschen an, wie er etwas aufnimmt. Selbst wenn das gleiche Thema in 2 verschiedenen Filmen ähnlich aufbereitet wird kann der eine Film locker aufgenommen werden und der andere zu Angstzuständen führen. Das wäre zwar extrem, aber ist durchaus möglich. Die menschliche Psyche arbeitet zu komplex als das man sie auf bestimmte Trigger herunterbrechen könnte. Deshalb lernen Psychologen auch so lange und müssen sich dann immer noch manchmal Jahre mit einzelnen Patienten beschäftigen um kleinste Erfolge zu erzielen.