Zitat Zitat von Icetongue Beitrag anzeigen
Hunger in ein Spiel einzuführen nur damit es "realistischer" wird, halte ich für fragwürdig.
Es gibt durchaus Spieler, die ein möglichst realistisches Spiel bevorzugen und diese Punkte bei einer Bewertung positiv hervorheben.
Eine Ähnliche Diskussion gab es hier ja vor kurzem schon mal. Ergebnis: Realismus ist gut, aber Spielspaß geht immer vor.

Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
Und wie oft stirbt dein Charakter in einem Spiel? Ich kann mich nicht errinern wie lange es her ist, dass ich zuletzt einen Charakter in einem RPG sterben sehen habe (außerhalb von Todeszaubern, etc). Man kann Trefferpunkte nunmal kontrollieren. Man tut es die ganze Zeit. Man weicht angriffen aus, verteidigt sich, entscheidet sich nicht gegen einen Feind zu kämpfen wenn man geschwächt ist, heilt sich regelmäßig, etc.
Es stimmt schon, dass die meisten heutigen Spiele eher die Route "wohlfühlen" verfolgt. Spieler wollen nicht sterben und ihren Fortschritt verlieren, also ist ein Tod quasi bedeutungslos. Oft genug taucht man einfach wieder neben der Schlucht auf, in die man gefallen ist, blinkt kurz um anzuzeigen, dass man gerade unbesiegbar ist und die schon vernichteten Feinde sind immer noch vernichtet. Aber ich kann mich auch nicht daran erinnern, wann ich mich bei einem solchen Spiel wirklich darüber gefreut habe, gewonnen zu haben. Sie machen auch Spaß, keine Frage, nach 3 Wochen sind sie aber auch wieder vergessen. Die wirklich schweren und mit viel Aufwand verbundenen Siege vergesse ich auch nach Jahren nicht mehr. Diese Spiele haben für mich eindeutig mehr richtig gemacht.

Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
Das ist nicht Kontrolle sondern einfach nur Übersicht über deinen Zustand. Kontrolle wäre, wenn dein Hunger / Müdigkeit so ähnlich wie Manapunkte funktionieren würden und du anhand deiner Aktionen kontrollieren kannst wie viele du verbrauchst oder einsparst. In den meisten Spielen ist es so, dass man nach einer gewissen Zeit hungrig, durstig oder müde wird. In einem solchen Fall hat man keine Kontrolle.
Klar kann ich es kontrollieren. Wie auch schon andere hier geschrieben haben.
Beispiel: Nach 1.000 "Schritten" wird der Spieler müde.
Alle weiteren 200 Punkte steigert sich die Müdigkeit und somit die Auswirkungen auf die Stats.
Jeder Schritt zählt davon eins runter, jeder Kampf 50 und beim knacken von Türen verbrauche ich 20, beim erlernen eines Zaubers 40 und beim nutzen eines Heiltranks außerhalb des Kampfes 5 Punkte.
Um von Dorf A nach Dorf B zu kommen brauche ich 600 Schritte.
In dem Fall kalkuliere ich genau, ob ich den neuen Zauber wirklich direkt lernen sollte, wie viele Kämpfe ich bestreiten will und ob ich unbedingt jede Tür im verlassenen Dorf aufbrechen muss und in jeder Ecke nach Items suchen möchte.
Das sind alles Punkte, auf die ich direkt Einfluss nehmen kann und die ich bedenken muss.

Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
Aber was hast du von solchen Kommentaren? Was bringt es dir zu hören ob Peter aus Uppsala gerne Schach spielt? Es ist kein Grund nur deswegen ein Schachspiel zu erstellen weil dir 3 Leute aus dem Internet gesagt haben, dass sie Schach mögen. Oder ganz viel Blau in deinem Bild zu verwenden weil jemand sagte Blau ist eine schöne Farbe. Oder ein Hungersystem in deinem Spiel zu verwenden weil ich ein anderens Spiel kenne wo mir das Hungersystem gefallen hat.
Willst du einfach nur eine Statistik darüber aufstellen wie viele von uns jemals ein Spiel gespielt haben mit einem Hungersystem, welches uns gefallen hat?
Darum geht's nicht und das habe ich oben auch schon geschrieben.
Wenn Peter aus Uppsala schreibt, dass Blau eine kalte Farbe ist und eine kühle Atmosphäre schaffen kann, rot dagegen die Aggressivität fördert und den Spieler zum Kämpfen animiert, dann hat mir das geholfen.
Wenn ein anderer schreibt, dass ein Hungersystem eine gute Strategische Komponente in Aufbauspielen ist, ihn aber in Storylastigen Spielen eher nervt, dann hat mir das geholfen.
Wenn Hans gerne Schach spielt ist das ne nette Info.
Ich versteh nicht so ganz, warum du gegen einen netten austausch von Meinungen bist :/

Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
Das kann ich sehr wohl wissen. Es geht um die Target Audience. Zelda ist kein Spiel bei dem es um Resourcenmanagement geht. In Zelda geht es um ein Action Kampfsystem, um einfache Schalter- und Schieberätsel und um das Erkunden einer fantasievollen Welt. Die Spieler von Zelda wollen nicht regelmäßig nach Hause laufen müssen um Link zu füttern. Sie wollen nicht das Dungeon abbrechen müssen weil Link müde ist. In Zelda gibt es alles in Überfluss: Geld wächst auf Bäumen, Waffen können aus den Gedärmen deiner Feinde geschnitzt werden und deine Lebenskraft findest du unter jedem zweiten Felsen. Resourcenmanagement ist ganz sicher nicht das Ziel dieser Spielereihe.
Wie gesagt: Es wäre nicht das Zelda, dass du und ich kennen und hätte wahrscheinlich eine andere Zielgruppe, könnte aber dennoch gut so funktionieren. Es ging hier auch nie darum, dass eine bestimmte und etablierte Spielreihe mit anderen/Genrefremden Elementen einen Sinn macht, sondern um deine Aussage, dass es einzig und allein auf den Rest des Spiels ankommt, ob ein Spiel gut ist oder nicht. bei einem schon etablierten Spiel versucht man natürlich den schon beschrittenen Weg nicht zu stark zu verlassen, da fragt man sich ganz andere Fragen, als bei einem neuen Spiel.
Aber prinzipiell kann ich mir ein Zelda mit Hungersystem gut vorstellen und auch dass es Spaß machen kann.