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Kommt auf die Art der Geschichte an und ob es reinpasst. Einfach plimp schocken (ohne eine Massage dahinter) kann man machen, besitzt aber keinen Wert für mich und ist im Prinz das gleiche wie Klick-Bait.
Sehr interessante Sache in dem Kontext: Der eine oder andere hat vielleicht die Serie Jessica Jones auf Netflix gesehen. Ist ein tolles Ding, und eine ziemlich offensichtliche Metapher für Vergewaltigung und "negative" Beziehungen im Allgemeinen. Zu der Serie gab es hier und dort die Kritik, dass man die Gedankenkontrollkräfte des Antagonisten zu spektakulär oder cineastisch dargestellt hätte, dass der Zuschauer also ordentlich Nervenkitzel aus Missbrauchsmetaphern mitnimmt. Man hätte sozusagen den Autounfall-Effekt ausgenutzt.
Fand ich sehr interessant. Ich kann die Kritik nachvollziehen und bin mir selbst nicht ganz sicher in der Angelegenheit, tendiere aber zu der Meinung, dass eben diese Herangehensweise die Metapher wunderbar unterstützt. Vielleicht triggert es Betroffene dadurch härter (keine Ahnung), aber als jemand, der bisher so ziemlich gar keine Berührung mit dem Thema hatte, hat mir das Spektakel ernsthaft geholfen, die widersprüchlichen Gefühle und die Hilflosigkeit nachvollziehen zu können, die gerade den Betroffenen von brutalen Beziehungen durch den Kopf gehen müssen. Es hat sich durch die langgezogenen Darstellungen halt wirklich so angefühlt, als gäbe es keine einfachen Optionen, als hätte die Protagonistin keine Alternativen. Das ist dann also ein Perspektivwechsel im besten didaktischen Sinne. Wär natürlich kacke, wenn es Leute in der Realität ganz anders wahrnehmen, aber hey, die Kritik hab ich zumindest von niemandem gehört. ^^