Ausnahmslos fragwürdig finde ich die Darstellung(!) von Vergewaltigungen dann, wenn sie deswegen eingebaut werden, damit sich der Zuschauer an ihnen ergötzt. Ne, eigentlich ist das zu beschönigend ausgedrückt. Ich meine: damit sich der Zuschauer dazu einen hobelt. Gerade in japanischen Medien ist das nicht unüblich, auch wenn es sich gar nicht um Gewaltpornographie handelt. Ich kenne genug Beispiele, die angeblich "gesellschaftskritisch" sein wollen, Vergewaltigungen aber trotzdem so inszenieren, als wäre es ein Gewaltporno.

Etwas weniger fragwürdig, aber mMn immer noch zu fragwürdig, ist es, nur deswegen Vergewaltigungen einzubauen, damit der Böse noch böser erscheint oder damit der strahlende Protagonist das Opfer rächen oder trösten kann.

Geht es aber darum, sich mit dem Thema wirklich auseinander zu setzen, z. B. mit den Folgen für das Opfer oder mit gesellschaftskritischen Fragen, dann kann man auch Vergewaltigungen darstellen. Solange man sich mit der Darstellung aus oben genannten Gründen zurückhält.

An dieser Stelle wird dann meistens gefragt, ob das Gleiche nicht auch für Gewalt gelten müsste. Ich sage nein. Natürlich wird Gewalt aus ähnlichen Gründen eingebaut, meistens soll man sich an ihr ergötzen, aber die Wirkung ist eine andere. Vielleicht, weil wir gegenüber Gewalt schon abgestumpft sind, das weiß ich nicht, aber subjektiv gesehen halte ich Vergewaltigungen für weitaus schlimmer. Selbst schlimmer als Mord, obwohl das realistisch betrachtet absurd ist. Wobei man hier auch wieder zwischen Gewalt mit Folgen und folgenloser Gewalt unterscheiden muss. Auf Folterszenen kann ich nämlich auch verzichten.

Zitat Zitat
oder sogar Sado-Maso-Szenen, wo die moralischen Ansichten weiter auseinandergehen.
Sind die wirklich umstritten, wenn es sich um BDSM handelt, also ein Rollenspiel, nicht um halben sexuellen Missbrauch? Einige (hallo, Japan!) stellen das ja leider gerne so dar.