Heyho,

bitte gerne, ich bin selber immer großer Fan ausschweifender Kritik meiner ... Werke, drum gebe ich sowas gern auch selbst, wenn Offenheit ggü. Kritik vorhanden ist.

also eine Chance gebe ich der Sache auf jeden Fall, alleine schon des Aufwands wegen, den man ... also wenn ein Spiel solange entwickelt wurde, das muss man als RPG-Maker-Nostalgier schon mal gespielt haben

Und ich glaube daran, dass der Textwust, sodenn man durchhält und in das Ganze reinfindet, im späteren Spielverlauf weniger als Manko, denn viel mehr als "Oh Gott, ich will noch mehr erfahren" - rüberkommt.
Ich denke da mal an klassische Romane mit mehreren Plotsträngen. Während einem das am Anfang tierisch am Keks geht, dass man vom Mainplot wegspringt, so wird es doch interessanter, nachdem man irgendwann die Charaktere besser kennt. Oder am Ende des Buches. Man will ja doch, wenn es toll war, noch einmal mehr wissen. Drum verkaufen sich solche verrückten Bücher von Harry Potter, die k.A. die Monströsitäten des Buches näher beschreiben, auch so gut nech... ^^

Also übertragen auf euer Spiel: Ich glaube wirklich, dass, nachdem einen mal die Faszination für die Welt, die Hauptcharakteres und alles was da kreucht und fleucht gepackt hat, man viel bereitwilliger NPC's aufsucht, um noch mehr zu erfahren.

Zu einigen Einzelpunkten:

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Vielleicht hast du den Plot bei all dem erkunden einfach nur schon wieder vergessen? (auch hier hilft das Tagebuch, grade nach längeren Spielpausen) Letztlich bist du ein Rekrut, das ja, aber das Ziel ist es natürlich Soldat zu werden und dann ab nach Bergenthorn um dem Wolf eins auf die Mütze zu geben.
Ja ne, das weiß ich schon :b
Aber wie gesagt. Problem ist für mich noch: Was interessiert mich das? Was interessiert mich die Welt?
Mal ein Beispiel: Haaki's (oder wie man ihn schreibt) Bruder ist in diesem Kampf am Anfang gestorben. Das berührt mich nicht, ich kenne weder ihn noch Haaki. Hätte ich jetzt vorher vielleicht eine Geschichte (und jetzt wird's 08/15) gehabt, wo man die beiden aufwachsen sieht, ihre enge Bindung usw. dann hätte es mich wohl getroffen.

Weiteres Beispiel: Die Welt steht vor der Eroberung durch Wolfsmonströsitäten.
Ich kenne diese Welt nicht, ist für mich eine x-beliebige, die mich an ein klassisches Nordmänner/Wikinger Setting erinnert. Auch da würde es mich mehr kratzen, wenn ich zuerst die Schönheit, die Einzigartigkeit dieser Welt gesehen hätte.
Beispiel: Prinzessin Mononoke. Der Protagonist betritt diesen Wald, sieht seine Wunder, seine Schönheit. Er ist uns nebenbeibemerkt nicht egal, denn er hat sich schon als toller Mensch erwiesen, indem er tollkühn sein Dorf gerettet hat, dabei einen schweren Fluch erlitt usw.
Als man dann sieht, wie dieser idyllische Ort bedroht wird, dann ergreift man automatisch Partei für den "Wald" und seine Bewohner.

Das Intro zeigt schon auf, wie die Welt ungefähr aussieht, erzählt ein wenig Geschichte, aber was ich mich erinnere war das eher so ne typische "Wir bauten uns auf, wir kämpften, wir siegten, jetzt werden wir wieder bedroht"-Kiste. Und natürlich gaaaaanz viel seeeehr episches Gerede - aber da war es noch total nett, weil man von einem, nennen wir es mal Herold, der einem die Geschichte erzählt, schon eine gewisse Prise Epik erwartet.

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Es hilft im Anfangsstadium auch die Talentpunkte nicht sofort für Sinnesschärfe, Klettern, Schwimmen, Schlösser, Schriften und Co auszugeben sondern sie aufzusparen bis man sie braucht - dann wird man auch nicht gar so sehr mit Texten zugeballert.
Ehrlichgesagt, DIESE Texte fand ich witzig. Weil man da eine gewisse "Handlungseffizienz" verspürt. Ich skille etwas und ich merke recht schnell, dass sich dadurch das Spiel verändert. Ich hab als klassischer DSA Spieler meine Sinnesschärfe hochgepusht, weil es mir am meisten am Keks ging, nach verborgenen Türen Ewigkeiten zu suchen ... :>



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was das 'übertechnisiert' angeht, wollte ich nochmal nachfragen was genau dich nun gestört hat, das Erkunden mit den Möglichkeiten fandest du ja eigentlich gut; oder ists das Menü das überladen wirkt, was du da meinst? Wir hatten zu Talenten, Kampf-Fertigkeiten und Attributen der Helden mal ein Tutorial geplant, das dann aber wiederum als too much verworfen.
Also ich mache das Menü auf und habe da plötzlich 14 (!) Menüpunkte. Ich musste beim ersten Mal echt ne Weile suchen, um die Speichern Funktion zu finden.
Ein Tutorial im Sinne von "Wir gehen jetzt mal alles durch und erklären es dir" fände ich auch nicht gut, weil man die Hälfte davon vergisst. Ich persönlich favorisiere es, wenn in Spielen zu Anfang nicht alle Funktionen verfügbar sind (also entweder gelöscht oder grau hinterlegt).
Das hat zwei Vorteile: Zum ersten das "Wuhu, jetzt kann ich was Neues" à la VD2, wenn man plötzlich Burgen erobern konnte.
Zum zweiten, das man durch die Technik geführt wird. Ist wie bei nem guten Essen. Haut man einem gleich 4 Gabeln und Messer hin und eine riesige Auswahl an Futter, weiß man gar nicht womit und mit welchem Werkzeug man beginnen soll.

Mal praktisch gesprochen:
Intro vorbei, erste Möglichkeit sich zu bewegen. Dann würde ich das Speichermenü und die Spiel beenden Funktion vorstellen.Fertig, mehr brauchte ich z.B. am Anfang nicht. Ich hab die anderen Menüpunkte erst probiert, als ich dauernd was von Attribut- und Talentpunkten las und mir dachte, vllt. könnts nit schaden, die mal zu verwenden.

So, dann bekommt Haaki eventuell mal eine Trainingswaffe oder er nimmt halt diese Kettenrüstung aus seiner Truhe. -> Vorstellung des Ausrüstungsmenüs

Er erleidet Schaden und bekommt ein Heilkraut. -> Vorstellung Inventar.

Usw. usf. nach dem Prinzip 'learning by doing'.

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zum identifizieren mit dem guten Haaki noch eine Frage: Hast du das Intro übersprungen? Die erste, wichtige Einführung mit der Kindheitsfreundin Svenja, dem Krildjer Tavernenjung' Gorath und dem Arson auf dem alle herum...ähm...hacken findet da ja statt und im Lazarett gibt es einleitend eine kleine Szene, in der Arson den drei Kindern erklärt, was einen alten Kerl wie ihn zurück in die Rekrutenreihen treibt. Und auch wichtig: Welches Sternzeichen spielst du? Vielleicht ists ja eines der besonders 'redegewandten'? (Mit denen du dir dann natürlich keinen Gefallen tust. )
Wie gesagt, habe ich das Intro gesehen. Das ist mir aber weniger hilfreich, um den Charakter als sympathisch o.ä. zu identifizieren. Ich greife mal wieder zur Literatur, da unterscheidet man "showing" und "telling".

Telling - erzählend: Haaki ist ein guter Mensch. Er hilft gerne anderen. Er ist mit Svenja eng befreundet. Eine richtige Sandkastenfreundschaft. Die beiden sind unzertrennlich. <- That's the intro.

Showing - im Sinne eines Erlebens dieser Fakten: Als Haaki das Haus verließ, begegnete er einem alten Mann, der gerade sein Feld bestellte. Die Sonne trieb dem in die Jahre gekommenen den Schweiß in den Nacken. Er hatte sichtlich Mühe, seinem Tagwerk noch nachzugehen. Haaki konnte nicht anders, als zu dem Manne zu gehen und ihm seine Hilfe anzubieten.
"Guter Mann, ich sehe, ihr tut Euch schwer mit dem Harken des Bodens. Kann ich Euch vielleicht zur Hand gehen?"

Man hört zwar vielerlei zum Beispiel vom Verhältnis des werten Haaki und der Svenja, aber viel davon gesehen habe ich noch nicht. Das geht aber klarerweise auch ein bisschen in der 4er Party unter.

Das zweite "Intro" von dem du jetzt, wie ich gerade merke, wohl sprichst, hat für mich den Nachteil, dass der Fokus auf Arson gelenkt wird. Ich lerne dabei tatsächlich einiges über dessen Background, was mir aber wenig dabei hilft, Haaki näher kennenzulernen. (Außer vielleicht, dass er sich an die Seite von Leuten, die er nicht kennt, einfach mal wagemutig in den Kampf mit dem Schwert stürzt; und das am ersten Tag! )


Mein Sternzeichen ist das der Kriegerin und mein Gotttypie da ist der Archon (btw. ein sehr interessantes System, dieses sehr indiviuelle Charaktergestalten taugt mir)
Ich glaub, das sind eher Einzelgängerdinger, die wenig reden, aber ich mag mich irren ... ^ ^