Zitat Zitat
Wie gesagt, ich bin skeptisch. Bei Schönheitsidealen kann man sicher ausführlich über den Einfluss der Gesellschaft diskutieren, aber wenn etwas ganz losgelöst von gesellschaftlichen Werten von den Personen selbst als negativ aufgefasst wird, dann würde ich hier schon von einem tatsächlichen Nachteil sprechen. Man darf auch nicht vergessen, dass zu große Unsicherheiten/Ängste mehr als ein Persönlichkeitsmerkmal sind, nämlich psychische Erkrankungen.
Ich wollte sicherlich nicht darauf hinaus, dass psychische Erkrankungen als etwas Positives und Erstrebenswertes dargestellt werden sollten. Aber davon ab glaube ich nicht mal das es überhaupt generell notwendig ist ein Spiel mit Protagonisten zu füllen die vor allem positive Charaktereigenschaften transportieren. „I have no mouth but I must scream“ hatte zum Teil so widerwärtige Charaktere wie es nur irgend möglich ist, war deswegen aber noch lange kein schlechtes Spiel. Oder um mal bei Makerrollenspielen zu bleiben „Gods of Ashes“. Die Protagonisten sind bestialisch in ihrem Tun und man kann sich mit praktischer keiner ihrer Eigenschaften in irgendeiner Weise positiv identifizieren. Wird das Spiel dadurch schlechter als Spiele mit strahlendem Helden? Meiner Auffassung nach in keinster Weise.

Zitat Zitat
Etwas zu den Begrifflichkeiten
Spiele haben meistens nur eine Hauptfigur, also die Figur, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, die Erste Rolle…
Dann versuch ich die eigentliche Frage mal nach deinen Äußerungen zu präzisieren:
Werden weibliche Charaktere in klassischen Rollenspielen, in denen es eine männliche Hauptfigur und eine weibliche Figur die wichtiger als alle anderen Nebenrollen ist (es würde sonst keinen Sinn machen einfach eine weibliche Figur aus der Gruppe herauszunehmen) marginalisiert und nur über ihre Beziehung zur männlichen Figur charakterisiert?
Ich muss sagen, ich hab keine Ahnung, die einzigen Spiele aus der letzten Zeit die für die Betrachtung überhaupt eventuell in Frage kämen wären IRdH und Timeblazer. In IRdH war es dfinitiv nicht der Fall, in Timeblazer vlt. teilweise. Aber falls das wirklich häufig der Fall ist, sollte man nicht auch schauen ob dasselbe nicht auch bei umgekehrter Geschlechterkonstellation stattfindet?

Zitat Zitat
Wie wäre es eigentlich, wenn der Spieler das Geschlecht der Spielfigur selbst auswählen könnte?
In “Wrath of the Council” ist das der Fall. Die Demo gibt noch zu wenig her, um zu sagen wie gut das klappt, aber wenn ich mich recht erinnere, war es bei den Dialogen so, dass es gar nicht negativ hervorstach, dass diese so geschrieben waren, dass es keinen Unterschied machte ob der Charakter weiblich oder männlich ist.

Zitat Zitat
Sagt ehrlich warum eure Charaktere weiblich sind, oder warum sie gerade NICHT weiblich sind.
Meine zentrale Protagonistin ist weiblich weil es die Geschichte des Spiels aufgrund ihrer Anlehnung an historische Ereignisse so verlangt. Ihr Charakter bildet sich hauptsächlich auf Grundlage des Gesamtkonzepts, weil die Geschichte bestimmte Eigenschaften von ihrer Rolle verlangt und Einflüssen aus dem was über die historische Figur (wobei eben diese historische Figur einfach gut in die Geschichte passte, die Geschichte wurde nicht um die Figur herum gebaut) bekannt ist. Das Ergebnis ist, falls man es in wenigen Stichworten beschreiben kann, dass sie vor allem eine bis zum Exzess abgehärtete, wenn nötig auch brutale und gefühlskalte, passionierte, Zigarre qualmende, Soldatin und bedingungslose Verfechterin des Kommunismus ist.