Ich bin skeptisch, ob diese Attribute wirklich eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können. Sind das nicht gerade die klassischen Rollenbilder, die es zu überwinden gilt? Gibt es nicht genauso viele empathische Männer wie es gefühllose Frauen gibt? Posten Männer nicht das Gleiche wie Frauen in die ganzen Kummerthreads? Ich glaube auch nicht, dass Männer härter als Frauen sind. Das sind vor allem Verhaltensmuster und Denkweisen, die bei der Sozialisation vermittelt werden. Sicherlich wirken sich die Hormone auch auf die Persönlichkeit aus, allerdings ist es so, dass z. B. die Menge des Testosterons afaik durchaus sehr unterschiedlich sein kann. Letztendlich bestimmen viele Faktoren die Persönlichkeit und das Geschlecht ist nur einer davon (und gottgegeben sind halt nur die unterschiedlichen Cocktails im Körper, die Sozialisation/Erziehung ist es nicht).

Leid zu ertragen halte ich nicht für eine positive Eigenschaft, denn zu schnell klingt das nach Passivität. Warum nicht lieber gegen das Leid angehen, anstatt es nur zu ertragen? Ich hab schon einige Reportagen über häusliche Gewalt gesehen, die genau dieses Problem ansprachen, dass die Frauen die Situation geduldet/akzeptiert haben (was zum Teil wohl auch Folge von Rollenbildern ist), manchmal bis zu dem Punkt, dass die Gewalt sogar als "Liebesbeweis" gesehen wurde. Gleiches gilt z. B. für Mobbing: Nicht der ist stark, der das Mobbing erträgt, sondern der, der sich dagegen wehrt.