Frauen sind langsamer und schwächer. Viele Spiele setzen auf Helden, die Konflikte im Kampf lösen. Wer aus erzählerischen Gründen auf halbwegs gewahrte Plausibilität setzt, ist Einschränkungen unterworfen, wenn er glaubwürdige Heldinnen einsetzen möchte. Wie hoch sind meine narrativen Kosten, falls ich Jeanne D'Arc englische Ritter in Masse umbratzen lasse? Ersetze ich diese echte Frau durch eine wirbelnde Bikini-Amazone, fällt das Problem angegriffener Plausibilität weg. Sind Frauenhelden also ein Makel, wenn ich mich als Entwickler an wirklichkeitsnähere Szenarien traue?
In allen anderen Bereichen mit hinreichendem Abstand zu ausgeprägten Realitätsbezügen sollte es keine Schwierigkeiten geben, trittfeste Heldinnen ins Szenario einzufügen. Und ich sehe ehrlich gesagt auch nicht das Problem, weil meiner Meinung nach so gut wie alle Makerspiele gar keine Wirklichkeitswiedergabe zum Ziel haben - weder technisch (wie auch?) noch erzählerisch. Ist das nicht eher eine Streitfrage jenseits unseres Tellerrandes?