Die körperliche Stärke ist sowieso nicht so entscheidend. Es ist zulange her, seit ich FF7 gespielt hab und dann war's auch noch die Version auf Anti-Deutsch, deswegen kann ich selbst nicht so viel zum Thema sagen. Ein negatives Beispiel ist Tifa wohl wirklich nicht. Aber sie hätte sicher eine größere Bedeutung haben können, die Geschichte wird letztendlich doch eher über Cloud erzählt. Das ist sowieso eine interessante Frage: Braucht man für jedes Geschlecht eine Identifikationsfigur mit gleicher Bedeutung? Richten die Maker-Entwickler ihre Spiele an eine bestimmte Zielgruppe (also männlich/weiblich) aus oder machen sie sich darüber gar keine Gedanken?
Ich plane meine Charaktere für gewöhnlich so, dass ich versuche möglichst unterschiedliche Persönlichkeiten im Spiel zu verwenden, besonders dann, wenn die Persönlichkeiten zu internen Konflikten und interessanten Dialogen führen.
Erst danach überlege ich, welches Geschlecht die Charaktere erhalten. Dabei versuche ich es in der Regel gleichmäßig aus zu balancieren.
Starke Action Frauen sind eher nicht so mein Ding als Frau. Wenn sie zu viele männliche Attribute in sich vereinen kann ich mich nicht mehr mit ihnen identifizieren. Darum mag ich in Game of Thrones Aria zum Beispiel nicht so gerne wie Sansa, die ja auf eine andere Art und weise stark ist. Game of Thrones ist da eine gute Serie, bezüglich starker Frauen. Ich mag die meisten weiblichen Rollen, sofern sie noch eine gewisse Weiblichkeit in sich haben. Das ist bei Game of Thrones bei den meisten Rollen der Fall... nur mit Aria habe ich meine Schwierigkeiten.
Generell mag ich lieber starke Frauen, die Ihren Geist nutzen als ihre Muskelkraft. Aber wenn ich richtig nachdenke ist das nicht nur bei Frauen so.
Ich finde grundsätzlich, dass es wie in der Realität in Spielen auch solche und solche geben sollte. Ein Spiel, welches das sehr gut macht ist Lufia II. Selan ist dort eine starke toughe Frau, Tia eher die typisch weibliche Rolle. Beide Rollen haben Ihre Berechtigung...
Die Gefahr die ich sehe ist, dass viele Frauencharaktere die stark sein sollen gerade wenn sie von Männern geschrieben wurden einfach nur Männer mit Brüsten sind.
Übrigens sind meine Heldinnen in Skyrim und Fallout und in anderen Rollenspielen auch immer halbnackt.... und ich bin weiblich.... das ist doch meine Sache wie ich die anziehe und wenn man schöne Brüste hat braucht man die auch nicht verstecken .... und die Videospielcharaktere sind sowieso viel heißer als ich also können die auch halbnackt sein .... und nein ich steh nicht auf Frauen....
@Cornix
Es geht jetzt aber weniger um Äußerlichkeiten, zumindest in den Artikeln, sondern um die Persönlichkeit. Die Sexualisierung wurde erst später in die Diskussion mit eingebracht.
@real Troll
Bei kommerziellen JRPGs gibt es jedenfalls relativ wenige weibliche Hauptfiguren, wie das bei den westlichen Rollenspielen ohne Auswahloption ist weiß ich nicht.
@Blacky
Die Settings sind aber wie schon gesagt wurde oft sowieso nicht wirklich glaubwürdig. Eine Frau könnte durchaus als einzige übermenschliche Kraft besitzen. Dass so etwas als seltsam aufgefasst wird, ist vermutlich eines der Probleme.
@Carnys
Beim Metallbikini wird auch denke ich nicht von Sexismus gesprochen, sondern von Sexualisierung.
@Katii
Was wären für dich denn männliche und weibliche Attribute?
Bei A Song of Ice and Fire bin ich sogar skeptisch, ob man Arya später wirklich als "stark" bezeichnen kann, für mich ist sie nur (zu) amoralisch. Sansa finde ich allerdings auch nicht charakterlich stark, dafür ist sie viel zu sehr Spielball der anderen. Das ist ja keine positive Eigenschaft, wenn man sich nicht zur Wehr setzen kann. Ich meine jetzt nicht körperlich, sondern mit dem Geiste. Ich hab aber zumindest die Hoffnung, dass sie dann später selbst beim "Spiel" mitmacht, sonst wäre der ganze Charakter für mich verschenkt.
@Katii
Was wären für dich denn männliche und weibliche Attribute?
Bei A Song of Ice and Fire bin ich sogar skeptisch, ob man Arya später wirklich als "stark" bezeichnen kann, für mich ist sie nur (zu) amoralisch. Sansa finde ich allerdings auch nicht charakterlich stark, dafür ist sie viel zu sehr Spielball der anderen. Das ist ja keine positive Eigenschaft, wenn man sich nicht zur Wehr setzen kann. Ich meine jetzt nicht körperlich, sondern mit dem Geiste. Ich hab aber zumindest die Hoffnung, dass sie dann später selbst beim "Spiel" mitmacht, sonst wäre der ganze Charakter für mich verschenkt.
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Frauen sind emotionaler, Männer sind tougher. Frauen sorgen für Harmonie, Männer für Verteidigung und Sicherheit. Das nur zum Beispiel...
und Sansa ist sehr stark, weil sie trotz allem was sie erlebt daran nicht zerbricht und auch nichts dummes macht. Es gibt nicht nur körperliche Stärke sondern auch geistige und die hat sie, auch wenn sie sehr reserviert ist. Und sie ist schon jetzt -seit Buch 1- mein Lieblingscharakter, aufgrund des Leids und wie sie es aushält, das ist eine innere Stärke die nicht jeder hat. Auch bei anderen Büchern mochte ich Frauen, die auf den ersten Blick in der Opferrolle waren und doch ihre Herausforderungen überstanden haben.
Ich bin skeptisch, ob diese Attribute wirklich eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können. Sind das nicht gerade die klassischen Rollenbilder, die es zu überwinden gilt? Gibt es nicht genauso viele empathische Männer wie es gefühllose Frauen gibt? Posten Männer nicht das Gleiche wie Frauen in die ganzen Kummerthreads? Ich glaube auch nicht, dass Männer härter als Frauen sind. Das sind vor allem Verhaltensmuster und Denkweisen, die bei der Sozialisation vermittelt werden. Sicherlich wirken sich die Hormone auch auf die Persönlichkeit aus, allerdings ist es so, dass z. B. die Menge des Testosterons afaik durchaus sehr unterschiedlich sein kann. Letztendlich bestimmen viele Faktoren die Persönlichkeit und das Geschlecht ist nur einer davon (und gottgegeben sind halt nur die unterschiedlichen Cocktails im Körper, die Sozialisation/Erziehung ist es nicht).
Leid zu ertragen halte ich nicht für eine positive Eigenschaft, denn zu schnell klingt das nach Passivität. Warum nicht lieber gegen das Leid angehen, anstatt es nur zu ertragen? Ich hab schon einige Reportagen über häusliche Gewalt gesehen, die genau dieses Problem ansprachen, dass die Frauen die Situation geduldet/akzeptiert haben (was zum Teil wohl auch Folge von Rollenbildern ist), manchmal bis zu dem Punkt, dass die Gewalt sogar als "Liebesbeweis" gesehen wurde. Gleiches gilt z. B. für Mobbing: Nicht der ist stark, der das Mobbing erträgt, sondern der, der sich dagegen wehrt.
Posten Männer nicht das Gleiche wie Frauen in die ganzen Kummerthreads?
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Da weißt du aber nicht ob plötzlich viele Männer dort was posten oder ob es vielleicht überhaupt nur ein geringer Anteil der Männer(Ausnahmen halt) ist, die überhaupt solche Threads aufsuchen.
Dazu muss der Mann erst mal viel Internet nutzen. In irgendwelchen Foren unterwegs sein. In den Foren muss es solche Threads geben. Er muss solche Threads auch gern beposten(in der Regel haben die Leute keine Freunde und posten dauernd auch in zig andere Spamthreads weil sie Aufmerksamkeit brauchen ), dann halt zu solchen speziellen Jammerthreads finden und Emo genug sein dass er dauernd über seine Probleme heult und das auch noch mitteilen muss. Und er muss Probleme haben oder wegen Kleinigkeiten halt jammern.
Wie sieht es denn mit Catelyn aus, bei Ice and Fire? Habe bisher ja wie gesagt noch nicht viel gelesen - komme einfach nicht dazu. Bisher nur den dt. Band 1 gelesen, was im Original die erste Hälfte von Band 1 ausmachen würde. Und das ist schon ewig her, mehr als 1-2 Jahre. Catelyn fand ich doch recht sympathisch glaub ich - kann mich aber nicht mehr richtig erinnern. Ist sie nicht die Starke, die auch ihren Mann und Familie unterstützt, ohne dass sie irgendwie schwache Hausfrau wäre oder das nur macht weil sie halt Frau ist und als Frau ohne den Mann nicht leben kann? Da wären mal Meinungen er erfahrenen Leute, die alles gelesen haben, interessant.
Ich bin skeptisch, ob diese Attribute wirklich eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können. Sind das nicht gerade die klassischen Rollenbilder, die es zu überwinden gilt? Gibt es nicht genauso viele empathische Männer wie es gefühllose Frauen gibt? Posten Männer nicht das Gleiche wie Frauen in die ganzen Kummerthreads? Ich glaube auch nicht, dass Männer härter als Frauen sind. Das sind vor allem Verhaltensmuster und Denkweisen, die bei der Sozialisation vermittelt werden. Sicherlich wirken sich die Hormone auch auf die Persönlichkeit aus, allerdings ist es so, dass z. B. die Menge des Testosterons afaik durchaus sehr unterschiedlich sein kann. Letztendlich bestimmen viele Faktoren die Persönlichkeit und das Geschlecht ist nur einer davon (und gottgegeben sind halt nur die unterschiedlichen Cocktails im Körper, die Sozialisation/Erziehung ist es nicht).
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Warum müssen wir die Rollenbilder denn unbedingt überwinden? Nur weil ein paar Feministen rumkreischen? Ich war immer ganz zufrieden mit den Rollenbildern. Können Frauen nicht in ihren Rollenbild auch stark sein? Und für mich ist Sansa nach wie vor stark aber ja vielleicht sollten wir hier nicht über GoT diskutieren.
Warum müssen wir die Rollenbilder denn unbedingt überwinden? Nur weil ein paar Feministen rumkreischen? Ich war immer ganz zufrieden mit den Rollenbildern. Können Frauen nicht in ihren Rollenbild auch stark sein? Und für mich ist Sansa nach wie vor stark aber ja vielleicht sollten wir hier nicht über GoT diskutieren.
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Ich bin ganz sicher kein Feminist, aber ich bin trotzdem der unbedingten Ansicht, dass wir Ungleichbehandlung bei den Geschlechtern überwinden müssen.
Rollenbilder sind ein Relikt aus diesen Zeiten und tragen meiner Meinung nach zur Rollenbildung bei.
Eine gute Hausfrau sollte eine gute Hausfrau sein und KEINE Erfüllung eines Rollenbildes.
Ein arbeitender Mann sollte ein guter Arbeiter sein und KEINE Erfüllung eines Rollenbildes.
Genauso wie:
Eine hart trainierende Soldatin sollte eine hart trainierende Soldatin sein und KEIN Gegenvorschlag zu einem Rollenbild.
Ein vorzüglicher Arzthelfer sollte ein vorzüglicher Azthelfer sein und KEIN Gegenvorschlag zu einem Rollenbild.
Im Grunde soll der Mensch sein was er ist, was er kann und worauf er Lust hat, bezahlt werden gemäß seiner Leistung und Berufe ausüben dürfen, vollkommen unabhängig vom Geschlecht.
Ich bin ganz sicher kein Feminist, aber ich bin trotzdem der unbedingten Ansicht, dass wir Ungleichbehandlung bei den Geschlechtern überwinden müssen.
Rollenbilder sind ein Relikt aus diesen Zeiten und tragen meiner Meinung nach zur Rollenbildung bei.
Eine gute Hausfrau sollte eine gute Hausfrau sein und KEINE Erfüllung eines Rollenbildes.
Ein arbeitender Mann sollte ein guter Arbeiter sein und KEINE Erfüllung eines Rollenbildes.
Genauso wie:
Eine hart trainierende Soldatin sollte eine hart trainierende Soldatin sein und KEIN Gegenvorschlag zu einem Rollenbild.
Ein vorzüglicher Arzthelfer sollte ein vorzüglicher Azthelfer sein und KEIN Gegenvorschlag zu einem Rollenbild.
Im Grunde soll der Mensch sein was er ist, was er kann und worauf er Lust hat, bezahlt werden gemäß seiner Leistung und Berufe ausüben dürfen, vollkommen unabhängig vom Geschlecht.
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ja gut die Möglichkeit alles zu machen sollte jeder haben. aber es gibt doch Unterschiede zwischen Mann und Frau auch im Verhalten und das verlieren manche halt aus den Augen, Und es gibt eben solche und solche und ich finde in den heutigen Medien sind traditionelle Frauen unter representiert.
Und es ist nunmal auch so, dass auch heute noch Handarbeit hauptsächlich von Frauen gemacht wird zum Beispiel. Natürlich machen auch Männer Handarbeit aber bei Frauen ist es wahrscheinlicher.
Im Grunde soll der Mensch sein was er ist, was er kann und worauf er Lust hat, bezahlt werden gemäß seiner Leistung und Berufe ausüben dürfen, vollkommen unabhängig vom Geschlecht.
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Leider hat man ja an der DDR/UdSSR gesehen, dass sowas nicht unbedingt von Erfolg gekröhnt ist. Absolute Gleichberechtigung ist ja nicht umsonst eine Utopie; der Mensch ist von Natur aus bestrebt, besser als andere zu sein und so hat es sich gesellschaftlich nunmal so entwickelt, dass Mann sich als das starke Geschlecht sieht. Die Gesellschaft könnte sich natürlich wandeln, aber sie tut es nicht (oder nur sehr langsam). Der Grund dafür: die Mehrheit will nicht, dass sich etwas ändert, weil Änderung immer etwas "schlechtes" ist.
Die Entwicklung eines starken weiblichen Charakters in einem Spiel ist aber durchaus realisierbar, es wurde ja mit Samus aus Metroid schon bewiesen (unabhängig von neueren Installationen der Serie). Ich will nicht wissen, wie viele das erste Spiel angefangen haben, sich dachten, wie badass der Typ doch ist, den man spielt, nur um am Ende zu erfahren, dass es in Wirklichkeit eine Frau ist
Die Spiele kommen ja auch komplett ohne Charakterentwicklung aus (Other M zählt nicht :P)
Als einzelner würde ich allerdings nie versuchen, einen starken weiblichen Charakter zu entwerfen, selbst wenn ich mich über längere Zeit mit dem Thema auseinandersetzen würde. Am Ende würde besagter Charakter einfach nicht glaubhaft erscheinen, weil man nunmal die Eindrücke, die man im gesellschaftlichen Rahmen "erlernt" hat, nicht so einfach ablegen kann. Deshalb würde ich eher dazu tendieren, auf Teamarbeit zurückzugreifen.
Meiner Meinung nach sollte man sich die Frage stellen, ob sich Rollenbilder in der Gesellschaft entwickelt haben nachdem man das Geschlechterspezifische Verhalten beobachtet hat, oder ob die Rollenbilder als Theorie entstanden und sich der Verhalten der Menschen innerhalb der Gesellschaft an diese Rollenbilder angepasst hat aufgrund von sozialem Druck.
Falls Ersteres der Fall ist sehe ich nicht, ob viele Menschen diese Rollenbilder dann als etwas Schlechtes sehen würden.
Meiner Meinung nach sollte man sich die Frage stellen, ob sich Rollenbilder in der Gesellschaft entwickelt haben nachdem man das Geschlechterspezifische Verhalten beobachtet hat, oder ob die Rollenbilder als Theorie entstanden und sich der Verhalten der Menschen innerhalb der Gesellschaft an diese Rollenbilder angepasst hat aufgrund von sozialem Druck.
Falls Ersteres der Fall ist sehe ich nicht, ob viele Menschen diese Rollenbilder dann als etwas Schlechtes sehen würden.
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Rollenbilder haben sich schon immer gewandelt, speziell das Bild der Frau unterlag in der Geschichte der Menschheit stetem Wandel.
Wenn du darauf hinaus möchtest, ob Frauen nicht insgeheim den tiefen verwurzelten Drang verspüren Kinder zu werfen, zu putzen und ganz das Hausmuttchen zu sein, dann zieht sich alles in mir zusammen.
Menschen passen sich auch noch heute aufgrund von sozialem Druck den Rollenbildern an und versuchen dem Klischee zu entsprechen. Das ganze tun die meisten nicht bewusst und wollen es wohl auch nicht aktiv, doch sowohl Erziehung, als auch soziales Umfeld und mediale Beeinflussung drängen viele Kinder schon sehr früh in ihre passenden Rollen hinein. So bekommen die meisten Jungs Bauklötze und Spielezeugautos vor die Nase gesetzt, während Mädchen sich schon ganz früh mit der neusten Baby-Puppe bespaßen dürfen die originalgetreu in die Windel kackt.
Menschen haben einen tief sitzenden Drang nach sozialer Akzeptanz, soziale Normen von denen die Allgemeinheit weiss und die stetig gepredigt werden wollen also erfüllt werden. So verhält man sich als Mann extra männlich um jeden zu beweisen "Hey, ich bin ein normaler Mann, akzeptiert mich".
Das Rollenbild wurde geformt und ist zu einem Selbstläufer geworden, denn die Rollenbilder sind mittlerweile soziale Norm. Das brechen mit sozialen Normen wird durch Ausgrenzung durch die Gesellschaft bestraft, ergo versuchen die meisten nicht das Rollenbild zu brechen, da der Mensch ein soziales Tier ist und die Akzeptanz durch die Gruppe sucht.
Das ganze tun die meisten nicht bewusst und wollen es wohl auch nicht aktiv, doch sowohl Erziehung, als auch soziales Umfeld und mediale Beeinflussung drängen viele Kinder schon sehr früh in ihre passenden Rollen hinein. So bekommen die meisten Jungs Bauklötze und Spielezeugautos vor die Nase gesetzt, während Mädchen sich schon ganz früh mit der neusten Baby-Puppe bespaßen dürfen die originalgetreu in die Windel kackt.
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Das ist nicht ganz so gänzlich anerzogen, wie du meinst. (Link) Die Verstärkerwirkung der Erziehung möchte ich keinesfalls anzweifeln, aber Thesen, es sei ausschließlich die Sozialisation bwz. es sei ausschließlich die Biologie fallen wegen ihrer Einseitigkeit oft durch die Tests, wenn man sie an so komplexen Systemen wie menschlichen Wesen überprüft.
Können wir das Thema dennoch etwas weg von der Genderei hin zur Makerei biegen? Als für die Bastelpraxis verwertbare Ideengrube finde ich den Thread nützlicher und versuche mich mal an (m)einem Zwischenfazit.
Starke Frauen können passende Heldenfiguren sein, weil sie gerade durch ihre Ferne zu Frauenklischees nicht den Eindruck erwecken, man lenke eine Gruppenvertreterin, sondern stattdessen eine individuelle Persönlichkeit, einen Menschen, der das Interesse lohnt. Stärke ist darüber hinaus mehr als reine Körperkraft, sie kann auch ein fester Willen sein, Überzeugungskraft oder Durchhaltevermögen. Vorsicht: Nicht jeder Spieler nimmt einer Frau die Rolle als Kraftprotz ab, insbesondere nicht, wenn durch eine Party Vergleichsoptionen gegeben sind. Das will vom Entwickler bedacht werden.
Starke Frauen sind nicht als Umkehrung der traditionellen Rollen gemeint, dass nun etwa immer kleine Männlein vor dem Drachen beschützt werden sollen. Auch soll nicht etwa die unterschiedliche Geschlechtlichkeit der Menschen verneint werden. Liebe, Romantik, Eifersucht, Sexualität sind Erzählstoffe voller Macht. Auch in einem ganz trivialen Sinne ist die unterschiedliche Körperlichkeit der Geschlechter ein Gewinn, gestattet sie doch gleich zweierlei Ästhetik und füllt die Spielwelt mit mehr optischer Abwechslung.
@caesa_andy
Die "Damsel in Distress" ist ein ziemlich altes Konzept, das mMn schon mindestens bis zu den Märchen zurückgeht. Der tapfere Prinz muss die hilflose Prinzessin retten. So gut kommen die Frauen da jedenfalls nicht weg, schau dir Schneewittchen an, die muss ja wirklich ziemlich doof sein, wenn sie dreimal auf die böse Königin reinfällt. xD Ich sprach ja schon vorher die Vorstellung vom "schwachen Geschlecht" an und darauf fußt auch die "Damsel in Distress". Ein Gedanke dahinter ist wie gesagt, dass Frauen auf Männer angewiesen sind und ohne sie nicht zurechtkommen würden.
"Starker weiblicher Charakter" hat ja auch - zumindest so wie die Filmproduzenten das Wort handhaben - einen negativen Beiklang. Allerdings steht er schon im Kontrast zu den schwachen weiblichen Charakteren, die es auch gibt. Das eigentliche Problem mit den Figuren wird in den Artikeln behandelt, ich möchte das jetzt nicht immer wieder aufzählen.
@real Troll
Konkret auf den Maker bezogen sollten die Figuren erst mal überhaupt Persönlichkeiten haben. Sobald das geschehen ist, sollte der Entwickler bei Spielen mit Gruppe dafür sorgen, dass jede Figur in die Geschichte integriert ist. Wenn Charaktere negative Eigenarten haben, dann sollten sie auch negativ dargestellt werden. Hier hat der Autor für mich schon eine gewisse Vorbildsfunktion. Eine schwache Persönlichkeit sollte nur dazu da sein, dass die Figur sich im Laufe der Geschichte entwickelt und an Stärke gewinnt. Zu vermeiden ist also z. B. wieder auf das Thema bezogen ein "die weibliche Haupt/Nebenfigur ist total unselbstständig, aber das ist eben so als Frau". Wie du schon sagst muss Stärke nicht Körperkraft bedeuten, ein Entwickler sollte nicht glauben, er hätte eine gute starke Heldin geschaffen, wenn sich das nur auf das Verprügeln der Gegner und unfreundliche Sprüche beschränkt. Das ist nämlich auch ein wichtiger Punkt. Ich mag durchaus "bad ass"-Charaktere. Die Linie zwischen "bad ass" und "Arschloch" ist aber ziemlich schmal.
@caesa_andy
Die "Damsel in Distress" ist ein ziemlich altes Konzept, das mMn schon mindestens bis zu den Märchen zurückgeht. Der tapfere Prinz muss die hilflose Prinzessin retten. So gut kommen die Frauen da jedenfalls nicht weg, schau dir Schneewittchen an, die muss ja wirklich ziemlich doof sein, wenn sie dreimal auf die böse Königin reinfällt. xD Ich sprach ja schon vorher die Vorstellung vom "schwachen Geschlecht" an und darauf fußt auch die "Damsel in Distress". Ein Gedanke dahinter ist wie gesagt, dass Frauen auf Männer angewiesen sind und ohne sie nicht zurechtkommen würden.
"Starker weiblicher Charakter" hat ja auch - zumindest so wie die Filmproduzenten das Wort handhaben - einen negativen Beiklang. Allerdings steht er schon im Kontrast zu den schwachen weiblichen Charakteren, die es auch gibt. Das eigentliche Problem mit den Figuren wird in den Artikeln behandelt, ich möchte das jetzt nicht immer wieder aufzählen.
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Das ist aber keine Soziale Norm. Niemand "erwartet" von einer Frau, dass sie schwach ist, und permanennt in Schwierigkeiten kommt. Das ist trotz allem ein Hollywood-Klischee. Meine Oma hat einen Weltkrieg durchgestanden, 7 Kinder großgezogen und ist heute über 90 Jahre alt. Sie hat ihr ganzes Leben innerhalb der sozialen Norm "Hausfrau" verbracht, trotzdem ist nichts, absolut gar nicht an dieser Frau in irgend einer Art und weise "schwach".
Das ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte. Geschlechterrollen werden nur zu gerne mit dem verwechselt, was Hollywood daraus macht. Die hausfrau, die die Familie Managed, DAS ist eine reale, existierende Norm die in der Gesellschaft herrscht (ob man das nun gut findet, oder nicht). Aber die Damsel in Distress ist ein rein männlicher Wunschtraum der eine vermeintliche Hilflosigkeit der Frau suggeriert, die von ihrem Mann beschützt werden muss. Das hat NICHTS mit dem zu tun, was irgend eine Gesellschaft von der Frauenrolle erwarten würde.
Meiner Meinung nach sollte man sich die Frage stellen, ob sich Rollenbilder in der Gesellschaft entwickelt haben nachdem man das Geschlechterspezifische Verhalten beobachtet hat, oder ob die Rollenbilder als Theorie entstanden und sich der Verhalten der Menschen innerhalb der Gesellschaft an diese Rollenbilder angepasst hat aufgrund von sozialem Druck.
Falls Ersteres der Fall ist sehe ich nicht, ob viele Menschen diese Rollenbilder dann als etwas Schlechtes sehen würden.
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Es geht glaube ich weniger um die Rollenverteilung an sich als um die Darstellung besagter Rollen. Klar, viele Frauen sind Ärzte(ninnenenenenen) und sind verdammt gut darin (es sei denn sie arbeiten im Bundeswehrkrankenhaus, weil da nur totale Nulpen arbeiten die keine Ahnung haben von menschlicher Anatomie und-äh, ich schweife ab), aber sind alle Ärztinnenenenenen dauerhaft gestresste, krankhaft ehrgeizige, 25 Stunden am Tag beschissen gelaunte Hobby-Nymphomaninnen wie es des öfteren in irgendwelchen schlockigen Arztserien dargestellt wird? Nun, nein. Denk ich.
Ich sag's nochmal, ich sag's immer wieder: Kontext. Wenn zu einer bestimmten Rolle ein bestimmter Kontext hergestellt wird, kann diese Rolle in die eine Richtung kippen oder die andere. Und je genauer man einen bestimmten Kontext in die eine oder andere Richtung definiert, desto mehr rutscht die Rolle entweder ins "Gut geschriebener Charakter"- oder "semisexistisches Kathrine Heigl-Typecasting"-Territorium ab.
tl;dr: beschissener Bezug zur Rolle des Charakters => beschissene Charakterzeichnung => beschissene weibliche Charaktere.
Ich möchte an dieser Stelle anmerken dass ich Frauen die mich beschützen/theoretisch zusammenhauen können derbe sexy finde.
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Geändert von T.U.F.K.A.S. (22.07.2014 um 11:59 Uhr)
Ich möchte an dieser Stelle anmerken dass ich Frauen die mich beschützen/theoretisch zusammenhauen können derbe sexy finde.
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Ich finde man sollte sich gar nicht soviele Gedanken darüber machen, wie man eine Frau gut porträtiert, sondern viel wichtiger, dass (und jetzt Vorsicht, Pseudo-Zitat von G.R.R. Martin) man einen Menschen porträtiert.
Das sollte bei der Charakterentwicklung immer an oberster Stelle stehen. Die Figur die man schreibt ist immer ein Mensch (oder Menschenähnlich), also ist es vor allem wichtig ein glaubhaftes, menschliches Wesen darzustellen.
Ob das nun Mann oder Frau ist, sollte nur drittrangig, bzw. Handlungs- Konflikttechnisch eine Rolle spielen. Da sehe ich das genauso wie Daen in einem seiner vorherigen Posts.
Geschlechterrollen sollten austauschbar sein, wenn man jemanden darstellt, der entweder Sexbesessen, stark, ängstlich, oder intelligent ist.
Es gibt fast keinen Grund einen Charakter über sein Geschlecht zu definieren.
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"Gib einem Mann Feuer, und er hat es einen Tag lang warm. Steck ihn in Brand, und er hat es warm für den Rest seines Lebens"