Mein erster Eindruck war durchaus positiv - ich rechnete mit einem kleinen Horrorspiel, nachdem die erste Person gestorben ist. Generell bin ich kein großer Fan von so vielen Toden, fand sie dafür aber auch mehr oder weniger gut in Szene gesetzt. Lediglich der Tod von Kai war sonderbar: Zuerst verschwindet Mitch in dem Raum und dann isst er einfach so, obwohl er davon wusste. Letzten Endes war das nicht die Todesursache, aber davon wusste ja noch niemand. Die Bilder, besonders bei den Toten, fand ich aber sehr passend.
Das erste Buch mit den Bildern der Charaktere hat mich aber ziemlich gestört: Das nahm dem Spiel in meinen Augen sämtliche "Realitätsnähe" bezüglich des Verhaltens der Charaktere. Wenn mein Bild als Spieler nicht darunter ist, hätten alle anderen sofort misstrauisch werden sollen. Klar, der Spieler sollte sich mit dem Protagonisten identifizieren - die Idee fand ich auch Klasse, allerdings nicht auf Kosten der Logik. Vielleicht einfach noch etwas einbauen wie: "Totaler Normalo, hat noch nichts Besonderes geleistet".
Im Keller habe ich natürlich prompt die Türe geöffnet; das war aber nicht weiter tragisch. Danach schlage ich mich weiter durch das Haus, misstraue Alice und komme zu dem Rätsel, welches ich ziemlich schnell gelöst habe (wobei ich auf die Buchstabenzahl nicht gekommen bin - ich habe einfach die Farben passend zur Mischung so lange vertauscht, bis es gepasst hat^^). Das Rätsel hat mir sehr gefallen - besonders die Musik

.
Die Auflösung war mir persönlich nicht schlüssig genug. Mitchs Begründung ist mir zu wenig. Der Selbstmord kommt auch eher spontan und mit zu wenig Emotionen für meinen Geschmack. Jetzt beginnt jedenfalls das lustige Vornamenraten. Mein erster Versuch war "Marie" - leider falsch. Nach einiger Zeit komme ich dann darauf, dass es vielleicht "Jiggles" sein könnte - ebenfalls ein Fehlschlag. Danach mache ich mich auf und durchsuche wirklich jeden Raum und so ziemlich jedes Event auf einen Hinweis... Natürlich erfolglos. Mein letzter Versuch war der Name, den ich meinem Protagonisten gegeben hatte...
Schlussendlich lese ich hier im Forum die Berichte und ebenfalls die Lösung, sodass ich beide Enden kennenlerne. Ich muss sagen, dass auch ich die Enden zu unspektakulär fand. Da hat irgendwie etwas gefehlt.
Ansonsten fand ich es ziemlich bescheiden, dass es absolut keinen Hinweis auf den richtigen Namen von Alice gab. Das hat mich am gesamten Spiel wohl am meisten gestört. Ebenfalls das Ende von einer Entscheidung, die das nicht erahnen lässt, abhängig zu machen, hat mir nicht gefallen.
Bei "Horrorspielen" (Jiggles fällt bei mir teilweise darunter) empfinde ich es als stimmiger, keine Events mit Meldungen à la "Charakter: Das ist eine Vase." zu verwenden. Es ist spannenden, den Spieler interpretieren zu lassen, was es gibt. Natürlich nicht gleich alles weglassen, bei den Bildern gehört der Text schon hin, wenn nicht extra ein konkretes Bild in groß eingeblendet wird. Dies fällt besonders auf, weil versucht wurde, den Protagonisten als tatsächlichen Spieler darzustellen: Ich laufe jedenfalls nicht rum und sage dann laut: "Das ist ein Spiegel..."

(das ist nicht böse gemeint, eher als eine Art Tipp!!!).