Ergebnis 1 bis 20 von 26

Thema: Ich werde die Welt beherrschen!!! ...Aber wie geht das eigentlich?

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11
    Zitat Zitat von Raildex Beitrag anzeigen
    Die (alleinige) böse Weltherrschaft ist doch genauso behindert wie das Zerstören der Welt: Man hat keinen Nutzen daraus, außer vielleicht Reichtum, und selbst das sollte sich in Grenzen halten.


    this.

    Es geht bei einem Antagonisten aber nicht darum, ob seine Handlungsweise in jeder Hinsicht logisch erklärbar ist, sondern darum, das der Konsument das von ihm ausgehende Bedrohungspotential erkennt. Ein mensch, der einfach nur Reich werden will, stellt weder aus sicht des Konsumenten, noch aus Sicht des Helden eine akute Bedrohung dar. Erst, wenn seine Methoden zur Bedrohung werden, hat er ein Bedrohungspotential.

    Ein Schurke, der hingegen nach der Weltherrschaft strebt, stellt in der klassischen Betrachtung IMMER eine Bedrohung dar, und zwar für jeden Menschen auf der Welt. Zumindest so lange dieser mit seiner aktuellen Lebenssituation zufrieden ist. Das heißt, je zufriedener die Menschen sind und desto weniger sie eine Veränderung wünschen, desto größer ist die diffuse Furcht vor einem imaginären Welt-Monarchen.
    Dabei sind dann sogar dessen Methoden irrelevant. Ein Weltregent in Spe kann sein Glück mit Krieg, Geld oder von mir aus auch mit Telepathie versuchen. Das ist absolut Wumpe.

    Deshalb sind auch Schurken mit edlen Absichten so schwer glaubhaft umzusetzen. Wenn dem Konsumenten gegenüber nämlich der Eindruck entsteht, die Verbrechen die der Schurke begeht, wären ein akzeptabeles Opfer hinsichtlich seiner Motive, dann fällt es ihm schwerer, mit dem Helden mitzufiebern ... denn im Extremfall möchte er sogar, dass der Schurke am Ende erfolg hat.

    Meiner Ansicht nach kämpfen vor allem auch die Assassins Creed spiele mit diesem Problem, weil die Templer als Organisation niemals tatsächlich böse sind. Die Templer streben nach einer Welt der Friedens und des Wohlstandes für alle - im Austausch dafür, den Menschen in seiner individuellen Freiheit zu beschneiden.
    Aber Angesichts der Tatsache, dass "der Kleine Mann" heutzutage sowieso eher wenig Freiheit genießt, während Bankenbosse Wirtschaftskriesen verursachen können und dafür nicht einmal bestraft werden, wäre eine Weltkontrolle durch eine Organisation wie die Templer mit Sicherheit eher etwas wünschenswertes, als etwas negatives...zumindest währe es nichts, unter dem der Großteil der Bevölkerung zu leiden hätte.
    Aus diesem Grunde gibt es in allen Assassins Creed spielen deshalb auch immer eine persönliche Implikation für den Helden. In AC1 ist es Altair's Ehre und sein Mentor, in AC2 ist es der Tod von Ezio's Familie und davon ausgehend sein Hass auf die Borgia, die den Spieler mitreißt. In AC3 die Ermordung von Connors Mutter durch Charles Lee. Das stellt sicher, dass der Spieler den Helden als persönlichen Günstling erwählt ... und nicht die Schurken.

    Geschichten, mit Schurken, die "eigentlich" nicht böse sind, haben deshalb eine Tendenz, sich zu Rachegeschichten zu entwickeln.

    Geändert von caesa_andy (09.04.2014 um 13:16 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •