Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
Das mag schön und gut sein, aber eine wichtige Sache macht die Seite falsch: Wo sind die Quellen für die Behauptungen im Artikel? Behaupten kann ich nämlich viel (z.B. das mit den 250 Jahren), aber dann muss ich auch nachweisen, woher ich das nehme, oder mein Artikel entbehrt jeglicher, wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.
Aber selbst, wenn es das wirklich schon vor 250 Jahren gab, heißt es nicht, dass wir so eine Formulierung auch heute noch nutzen müssen bzw. sie alle die Jahre danach immer noch benutt wurde, genauso, wie wir viele Goethe-Formulierungen heute nur noch merkwürdig finden würden, würde sie jemand nutzen. Der Schluss, dass "Sinn machen" also all die Jahre Teil der deutschen Sprache gewesen sein müsse, hinkt also.
Der Artikel (der tatsächlich sehr schlecht belegt ist und z.B. die Inhaltsseite von 'to make' völlig willkürlich herleitet; indoeuropäische Wurzeln für eine Inhaltsvereindeutigung zu nutzen scheint mir auch ziemlich unsinnig) sagt ja gar nicht, dass das in Deutschland 250 Jahre im Gebrauch ist, sondern dass sie solange für den britischen Raum belegt ist. Im Deutschen ist sie das erst seit Besatzerzeiten.

Goethes sprachliche Kreativität hat uns übrigens zu einer unheimlichen Menge an Ausdrücken verholfen (fast so viel wie Shakespeare bei den Briten Einfluss nahm), die heute zur sprachlichen Normalität gehören und deshalb gar nicht mehr in ihrer ursprünglichen Ungewöhnlichkeit wahrgenommen werden. Goethe ist absurderweise ein schönes Argument gegen Sprachpurismus, obwohl der herkömmliche Purist gern die Muttersprache Goethes erhalten will.