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Thema: Deutsche Sprache, schlimme Sprache

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  1. #1
    Ich hasse - H A S S E - gängige schmierig-kitschige deutsche Kosenamen für Lebenspartner. "Schatz" geht ja noch gerade so ebend - aber sobald "Mein Schatzi", "Mein Hörnchen" (srsly, das ist hier in der Ecke sehr beliebt) oder "Mein Hasi" und ähnliche Kaliber gedroppt werden (selbst wenns ironisch gemeint ist) krieg ich spontanen Brechdurchfall im Herzchenmuster. UND NEIN ICH BIN NICHT VERBITTERT

    Was ich ganz doll viel behindert finde ist auch diese deutsche Angewohnheit, Leuten die unsere Sprache nicht verstehen in genau derselben Sprache die sie nicht verstehen was zu verklickern - nur beim nächsten Anlauf dann halt so bummelig zehn Dezibel lauter. "Die Person dir gegenüber ist nicht taub, die kann nur kein Deutsch du zweckignorante grenzdebile Schmiervulva. Lern halt Englisch du situationsabhängig-stupider, Kein-Bock-zu-lernen-ich-habe-soviel-zu-tun-Stress-und-so-habender, Keine-Ansprüche-an-dich-selbst-stellender, Nach-der-Devise-"Gute Pferde springen nur so hoch wie müssen"-doof-vor-dich-hinvegetierender, deshalb-automatisch-coolen-Scheiß-verpassender Wurmfortsatz deiner Mama." ist dann so in etwa mein Gedankengang wenn ich sowas sehe/höre.

    Geändert von T.U.F.K.A.S. (21.03.2014 um 11:48 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat
    Was ich ganz doll viel behindert finde ist auch diese deutsche Angewohnheit, Leuten die unsere Sprache nicht verstehen in genau derselben Sprache die sie nicht verstehen was zu verklickern - nur beim nächsten Anlauf dann halt so bummelig zehn Dezibel lauter.
    Meist spricht man dabei auch langsamer und deutlicher. Man geht erst einmal davon aus, dass die Leute rudimentär Deutsch verstehen und bloß Probleme haben zu folgen wenn man zu schnell oder zu undeutlich spricht und man dann das ganze noch einmal langsam wiederholt, damit sie es uU besser verstehen.

  3. #3
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Meist spricht man dabei auch langsamer und deutlicher. Man geht erst einmal davon aus, dass die Leute rudimentär Deutsch verstehen und bloß Probleme haben zu folgen wenn man zu schnell oder zu undeutlich spricht und man dann das ganze noch einmal langsam wiederholt, damit sie es uU besser verstehen.
    Naja, aber für mich gibt es einen Unterschied zwischen "deut(sch)lich und akzentuiert" und "laut wie die Wutz" Ich meine nicht ersteres, sondern dieses semi-freundlich gemeinte Anschreien.

  4. #4
    Zitat Zitat
    Naja, aber für mich gibt es einen Unterschied zwischen "deut(sch)lich und akzentuiert" und "laut wie die Wutz" Ich meine nicht ersteres, sondern dieses semi-freundlich gemeinte Anschreien.
    Ahja stimmt. Das ist wirklich nervig.

  5. #5
    "Das macht Sinn"...das ist kein Deutsch, sondern kommt vom Englischen "Makes Sense". Traurigerweise hat es sich weitgehend eingedeutscht. Korrekt ist aber "Es hat Sinn/ ergibt Sinn" #Grammatiknazi

  6. #6
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Und was ich noch auf den Tod nicht ab kann, ist "wie" anstatt "als" zu sagen, zum Beispiel "Ich spiele viel besser wie du!". Es ist furchtbar, das ist einfach falsch, es macht keinen Sinn und es hört sich furchtbar falsch sinnlos an.
    Diese Aussage kann ich ganz dick mit rotem Edding unterstreichen! Schauderhaft, einfach nur schauderhaft!

    In die gleiche Kerbe haut für mich auch damit anstelle von dass, z.B. "Sie beteuerte, damit sie die Angelegenheit auf andere Art und Weise geregelt hatte.". Damals auf dem Gymi hatte ich einen Mitschüler, der das permanent so gemacht hat. Ich bin jedesmal zusammengezuckt, wenn er einen solchen Satz vom Stapel gelassen hat.

    Und noch so'n Zehennagelhochroller: nach anstelle von zu, z.B. "Ich komme nachher nach dir, okay?". Keine Ahnung, ob's immer noch so schlimm ist, aber das war immer DER Standardsatz im Schulbus - wohlgemerkt, von ganz unterschiedlichen Leuten ausgesprochen.

    Geändert von LittleChoco (22.03.2014 um 17:29 Uhr)

  7. #7
    Alter.

  8. #8
    Zitat Zitat von Jehu Beitrag anzeigen
    "Das macht Sinn"...das ist kein Deuitsch, sondern kommt vom Englischen "Makes Sense". Traurigerweise hat es sich weitgehend eingedeutscht. Korrekt ist aber "Es hat Sinn/ ergibt Sinn" #Grammatiknazi
    Es ist ein Anglizismus, der sich auf recht komplexe Art und Weise im deutschen über 250 Jahre (!) entwickelt hat und mittlerweile facettenreiche Anwendungen im Alltag erlaubt. Es ist zwar immer noch umgangssprachlich, aber ich würde es definitiv nicht mehr als offensichtlichen Bauzusatz zur deutschen Sprache ansehen. Dafür macht die Redewendung inzwischen einfach zu viel Sinn.
    Zitat Zitat
    Und noch so'n Zehennagelhochroller: nach anstelle von zu, z.B. "Ich komme nachher nach dir, okay?". Keine Ahnung, ob's immer noch so schlimm ist, aber das war immer DER Standartsatz im Schulbus - wohlgemerkt, von ganz unterschiedlichen Leuten ausgesprochen.
    Das ist nichts gegen gar keine Präpositionen. Hier in Frankfurt gibt's zwei Orte, um die sich die ganze Innenstadt ballt, namentlich Konstablerwache und Hauptwache. Das schlimme ist dann, wenn du in der Schule dauernd Sätze wie "Lass mal Konsti gehen/Gehen wir Haupti/Bist du grad' Mäcces?" hörst. Das ist so falsch, sooo falsch! Dx

    Geändert von Ligiiihh (21.03.2014 um 15:44 Uhr)

  9. #9
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Es ist ein Anglizismus, der sich auf recht komplexe Art und Weise im deutschen über 250 Jahre (!) entwickelt hat und mittlerweile facettenreiche Anwendungen im Alltag erlaubt.
    Ich will dich ja jetzt nicht enttäuschen, aber ich hab nicht mal vor 10 Jahren Leute das sagen hören. Daher würde mich die Quelle deiner Aussage interessieren. ;-)

  10. #10
    Zitat Zitat von Jehu Beitrag anzeigen
    Ich will dich ja jetzt nicht enttäuschen, aber ich hab nicht mal vor 10 Jahren Leute das sagen hören. Daher würde mich die Quelle deiner Aussage interessieren. ;-)
    http://www.belleslettres.eu/artikel/...nglizismus.php

    Sehr schöne Seite, wie ich finde. Kann sein, dass es vor 10 Jahren noch nicht so verbreitet war, da habe ich noch am Daumen genuckelt, aber heute hat sich das definitiv in die Sprache gut integriert. ^~^

  11. #11
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    http://www.belleslettres.eu/artikel/...nglizismus.php

    Sehr schöne Seite, wie ich finde. Kann sein, dass es vor 10 Jahren noch nicht so verbreitet war, da habe ich noch am Daumen genuckelt, aber heute hat sich das definitiv in die Sprache gut integriert. ^~^
    Das mag schön und gut sein, aber eine wichtige Sache macht die Seite falsch: Wo sind die Quellen für die Behauptungen im Artikel? Behaupten kann ich nämlich viel (z.B. das mit den 250 Jahren), aber dann muss ich auch nachweisen, woher ich das nehme, oder mein Artikel entbehrt jeglicher, wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.
    Aber selbst, wenn es das wirklich schon vor 250 Jahren gab, heißt es nicht, dass wir so eine Formulierung auch heute noch nutzen müssen bzw. sie alle die Jahre danach immer noch benutt wurde, genauso, wie wir viele Goethe-Formulierungen heute nur noch merkwürdig finden würden, würde sie jemand nutzen. Der Schluss, dass "Sinn machen" also all die Jahre Teil der deutschen Sprache gewesen sein müsse, hinkt also.


    Ich schließe mich, was "Sinn machen" angeht, übrigens an - es ist absolut schlechtes und furchtbar klingendes Deutsch.

    Was ansonsten auch noch schlimm ist:

    - Etwas erinnern
    - Die Unfähigkeit mancher Leute, Komposita mit Bindestrich oder zusammenzuschreiben (z.B. "Würfel Zucker")
    - jmd. ist gesessen, gestanden usw.
    - das schöne, falsche Genitiv-Apostroph ("Susi's Schultonne")
    - als Zuspruch (wenn auch nicht deutsch): "This!" ... Gruselalarm.
    - "Fessel" als Teil des Beins

    Geändert von Winyett Grayanus (22.03.2014 um 17:26 Uhr)

  12. #12
    Ist mir vorhin noch eingefallen:

    Sein/e oder ihr/e als Besitzanzeigen, z.B. "Oskar seine Schwester" oder "Sabine ihr Bruder". Was ist bitte so schwer daran, einfach ein "s" an Namen anzuhängen (Oskars Schwester, Sabines Bruder)?

    Und der dollste Satz, den ich je von einem Menschen gehört habe und der sich für immer in mein Gedächtnis gefressen hat (der Typ schwebte allerdings ständig in irgendwelchen abgehobenen Sphären): "Das impliziert mir Sorge."

  13. #13
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Das mag schön und gut sein, aber eine wichtige Sache macht die Seite falsch: Wo sind die Quellen für die Behauptungen im Artikel? Behaupten kann ich nämlich viel (z.B. das mit den 250 Jahren), aber dann muss ich auch nachweisen, woher ich das nehme, oder mein Artikel entbehrt jeglicher, wissenschaftlicher Glaubwürdigkeit.
    Aber selbst, wenn es das wirklich schon vor 250 Jahren gab, heißt es nicht, dass wir so eine Formulierung auch heute noch nutzen müssen bzw. sie alle die Jahre danach immer noch benutt wurde, genauso, wie wir viele Goethe-Formulierungen heute nur noch merkwürdig finden würden, würde sie jemand nutzen. Der Schluss, dass "Sinn machen" also all die Jahre Teil der deutschen Sprache gewesen sein müsse, hinkt also.
    Der Artikel (der tatsächlich sehr schlecht belegt ist und z.B. die Inhaltsseite von 'to make' völlig willkürlich herleitet; indoeuropäische Wurzeln für eine Inhaltsvereindeutigung zu nutzen scheint mir auch ziemlich unsinnig) sagt ja gar nicht, dass das in Deutschland 250 Jahre im Gebrauch ist, sondern dass sie solange für den britischen Raum belegt ist. Im Deutschen ist sie das erst seit Besatzerzeiten.

    Goethes sprachliche Kreativität hat uns übrigens zu einer unheimlichen Menge an Ausdrücken verholfen (fast so viel wie Shakespeare bei den Briten Einfluss nahm), die heute zur sprachlichen Normalität gehören und deshalb gar nicht mehr in ihrer ursprünglichen Ungewöhnlichkeit wahrgenommen werden. Goethe ist absurderweise ein schönes Argument gegen Sprachpurismus, obwohl der herkömmliche Purist gern die Muttersprache Goethes erhalten will.

  14. #14
    Supergrößter, wie in "Supergrößter anzunehmender Unfall" oder kurz "Super-GAU"

  15. #15
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    - als Zuspruch (wenn auch nicht deutsch): "This!" ... Gruselalarm.
    "Zis!". Ja, da kräuseln sich mir auch immer die Nackenhaare vor Ekel
    In dem Zusammenhang find ichs eh immer schlimmer als Arschbackenherpes wenn Leute Internetsprech in der Welt außerhalb der Interwebs benutzen. Mit breitestem deutschen Akzent. "kwohtet for truhf.".

  16. #16
    Zitat Zitat von steel Beitrag anzeigen
    [...] wenn Leute Internetsprech in der Welt außerhalb der Interwebs benutzen. Mit breitestem deutschen Akzent. "kwohtet for truhf.".
    Je nach Freundeskreis und Gesprächsthema kommt man da gar nicht drum herum.
    Gegen Englisch im allgemeinen Sprachgebrauch habe ich auch nichts, solange derjenige es richtig spricht und ich nicht gleich höre, dass es sich um einen dämlichen Deutschen handelt, der absolut kein Englisch kann.
    Vorallem kommt es bei mir auch häufiger vor, dass ich bereits im Englischen denke oder mir eher das englische als das deutsche Wort einfällt.

  17. #17
    Zitat Zitat von Dauganor Beitrag anzeigen
    Vorallem kommt es bei mir auch häufiger vor, dass ich bereits im Englischen denke oder mir eher das englische als das deutsche Wort einfällt.
    Das ist ganz normal, wenn man sich einer Fremdsprache verstärkt aussetzt, vor allem am Anfang (mit "verstärkt" meine ich durchaus mehr als Englischunterricht). Es gibt sich mit der Zeit wieder, sag ich mal so ohne andere Belege außer persönlicher Erfahrung.

    Schrecklich find ich persönlich die ganzen "Manager", die es mittlerweile hier gibt. Ich weiß immer nicht, ist der Manager nun der Geschäftsführer oder managt (schönes Beispiel übrigens für die Angleichung von fremdsprachlichen Wörtern ans Deutsche mittels Flexion) der den Knopf, der die Produktionsanlage einschaltet.

    Der ein- oder andere hat vielleicht auch mitgekriegt, daß ich, wenn ich nicht gerade etwas Hochoffizielles schreibe, nach wie vor alte Rechtschreibung benutze. Zum einen, weil mir der Sinn der Änderung daß => dass nicht in den Kopf will, zum anderen, weil ich bei schriftsprachlichen Ungetümen wie z.B. Flussschiff echt körperlichen Widerwillen empfinde. Es fühlt sich für mich einfach falsch an.

  18. #18
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Bist du grad' Mäcces?
    Die schlimmste Variante, die ich hier in Österreich gehört habe war: "'setz 'mer dann Mäcci, oida?"

  19. #19
    "Das taugt mir gerade so hart!" für 'das gefällt mir' oder alternativ auch einfach nur "Taugt!".
    Hat sich bei mir in der Gegend irgendwie verbreitet und ich raste jedes mal fast aus, wenn ich das hören muss.

  20. #20
    Zitat Zitat von The Fool Beitrag anzeigen
    "Das taugt mir gerade so hart!" für 'das gefällt mir' oder alternativ auch einfach nur "Taugt!".
    Das ahne ich mal gar nicht.

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