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Thema: Chill out #1 - Plaudern in der Lounge

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  1. #1
    FemShit-Debatte - ich teile steels Auffassung

    Zu der Sache mit den Mädchen:
    Die Folgen der eigenen Handlung absehen können, umfasst mehr als zu wissen das darf ich nicht tun, sonst gibt es die und die Strafe. Das kannst du auch einem Hund beibringen. Was damit gemeint ist, dass Kinder und Jugendliche in ihrer Fähigkeit (im Gegensatz zu Erwachsenen) stärker eingeschränkt sind langfristige Konsequenzen zu erkennen, zukunftsplanend zu handeln und auch Regeln und Gesetze nicht nur zu kennen sondern auch zu verstehen und auch zu verstehen, was für Gedanken noch dahinter stehen. Ebenfalls eingeschränkt ist die Wahrnehmung der Bedürfnisse bzw. der eigenen PErson anderer Menschen. Auch Erwachsene können dem jeweils entbehren, aber gerade bei Kindern und Jugendlichen sind die psychologischen Voraussetzungen für all diese wichtigen Punkte zwangsläufig durch die noch laufende Entwicklung nicht gegeben. Sie können deshalb eben nicht behandelt werden wie Erwachsene und das ist die Prämisse unter der das Jugendstrafrecht steht. Das Erwachsenenstrafrecht kennt das auch in der Form wenn Straftätern eine verminderte Schuldfähigkeit (aufgrund von Schwachsinn bspw.) zugewiesen wird. Auch Verbraucherschutz argumentiert damit, dass bspw. bei komplizierten Finanzprodukten nicht vorausgesetzt werden kann, dass Otto-Normal-Bürger diese eben auch verstehen können. Im Falle von Erwachsenen sind das zumeist fachliche Qualifikationen, im Falle von Kindern sind es entwicklungsbiologische Zusammenhänge. Selbst wenn ein Kind noch so scheinbar vernünftig auftreten mag, kann man ihm pauschal keineswegs attestieren die geistige Reife eines normalen Erwachsenen zu besitzen. Und meiner Ansicht nach konnten die Mädchen eindeutig ihre Handlung nicht abschätzen und ihnen fehlt ganz offensichtlich die moralische Einsicht, das wird jetzt nach erwachsenenmaßstäben als Zeichen von Kaltblütigkeit empfunden, sollte aber hinnsichtlich des Alters wirklich eher als noch nicht ausgeprägtes Wertesystem begriffen sein. Der Grund für die Anwendung von Jugendstrafrecht das deren Prämisse offensichtlich berührt worden ist. Aus diesem Grund ist auch die besondere schwere der Tat kein Argument von der Jugendstrafe abzusehen. Ein Argument gegen die Jugendstrafe kann nur sein sie geistig mit Erwachsenen gleichzustellen und das sehe ich nicht. Wenn jetzt mal unabhängig von der Frage Jugendrecht oder nicht die Schwere der Tat betrachten, müssen wir uns eins eingestehen: WIR messen der Tat besondere Schwere zu aus Gründen, die das eigentlich nicht begründen.

    1. Unser gewohnter Kontext lässt uns nicht glauben, glauben wohlgemerkt, dass Kinder zu solchen Taten fähig sein könnten. Deshalb muss es sich bei diesen Mädchen um ganz besonders abscheuliche Subjekte handeln. Aber Kinder prügeln sich, stehlen, quälen Mitschüler, Tiere, spielen mit Feuer... kaum vergleichbar mit einem Mord? Kinder sind zu dieser Nuancierung noch nicht vollumfänglich in der Lage. Bsp: Sie lernen Lügen sind böse und wenn sie dann eine Notlüge miterleben, muss ihnen auch erklärt werden, dass es diese Nuancierung gibt, sonst verstehen sie das nicht.
    2. Die 19 Messerstiche werden als besonders brutal gewertet. Sind sie nicht, wenn wir uns hineinversetzen, dass die Täterinnen keine Ahnung haben was sie tun. Sie stechen einfach zu und hoffen, dass ihr Opfer einfach stirbt. Da es das nicht tut, stechen sie immer und immer wieder zu.
    3. Mangelnde Reue. Das korelliert wie gesagt mit der Eingeschränktheit das eigene Handeln vernünftig beurteilen zu können. Ob zudem eine psychologische Indikation vorliegt, müsste dann auch noch untersucht werden.
    4. Das Motiv. In dem Fall könnte man das denke ich mit einem Kind vergleichen, dass beweisen will das es fliegen kann und vom Garagendach springt. Auch hier sind die Konsequenzen falls es schief geht nicht Teil der Vorausplanung. Das Opfer wird hier getrennt von der Tatsache das die Freundin tot ist. Sie wissen vielleicht das sie dann tot ist, aber sie machen sich keine wirkliche Vorstellung davon, was das bedeutet.
    5. Planung. Fragwürdig. Es gibt einen Vorsatz und den gibt es bei jeder Tat, die nicht im Affekt geschieht. Sie versuchen vorauszuplanen wie sie es machen wollen, aber sind offenbar weder konsequent noch vorbereitet. Das sind wirre Ideen und schließlich geschieht die Tat ja auch spontan im Park. Es gibt keine Vorstellung davon, dass es eine Leiche gibt, um die man sich kümmern müsste, dann die Tatwaffe usw. Auch hier sehe ich ein starkes Defizit in den geistigen Fähigkeiten, die Voraussetzungen für einen kaltblütig-planmäßigen Mord wären.

    Der Vorwurf der besonderen Schwere ist für mich also einerseits absurd und auf der anderen Seite selbst wenn er zuträfe ist er kein Grund für eine Nicht-Anwendung des Jugendstrafrechts.

    Die Zweckrichtung also Rehabilitation, Schutz der Gesellschaft, Abschreckung (Strafe ist kein Zweck, die Strafe ausdefiniert in der Art der Strafe ist nur das Mittel) sind etwas das wir dem Recht ganz allgemein zuweisen. Wir weisen das nicht nur einem bestimmten Teil des Rechts zu, sondern wir begründen unsere ganze Rechtsauffassung damit. Wenn unsere Rechtsauffassung also ist, dass es darum geht zu rehabilitieren dann gilt dies sowohl für erwachsene als auch jugendliche Straftäter und machen den Unterschied dann nur in der Angepasstheit der jeweiligen Strafen auf die entsprechenden Bedürfnisse des Falls. Die Amerikaner haben eine Rechtsauffassung der Abschreckung, die erwiesenermaßen Blödsinn ist. Wenn von einer Nichtanwendung der Jugenstrafe da also die Rede ist geht es entweder um Strafe als Selbstzweck (was zu nicht mehr als plumper Rache verkommt auf die sich die Justiz nicht einlassen darf und was zu dem auch nicht von der Gesellschaft sonder einzig und allein durch die Betroffene bzw. deren Familie legitim zu fordern ist) oder darum die Abschreckung "effektiver" zu machen, in dem man den Weg für eine deutliche schärfere Strafe freimacht, was die Institution des Jugendrechts erstens beschädigt und zweitens wie oben bereits angesprochen Blödsinn ist. Wen will man damit abschrecken? Andere 12jährige Mädchen, die ihre Freundinnen töten wollen um den Slenderman zu beschwören?

    Für mich ist das wie gesagt keine Diskussion, die man ernsthaft führen kann, wenn man in einem Land ein System der Jugendstrafe eingeführt hat, weil dann offenbar die Gesellschaft weit genug war, um zu erkennen, dass Kinder nicht einfach mit Erwachsenen gleichzubehandeln sind.

  2. #2
    Steel, ich glaube nicht, dass irgendwer ein Problem mit gerne Sex habenden Frauen hat - nur dann, wenn sie es wagt, den Partner zu wechseln (einige sind sogar so abgebrüht und machen das mehrmals! ), dann ist der ••••••••n-Schrei nicht weit...

  3. #3
    @Slenderman:
    Schwieriges Thema. Ich persönlich denke ja, dass man mit 12 Jahren sich vollkommen im Klaren ist, was es heißt, jemanden umzubringen. Dass man sich dafür entscheidet, einem anderen Menschen gegenüber gewalttätig zu werden zeugt von mangelnder Empathie gegenüber der Person. In diesem Fall ist es sogar noch eine, mit der man ein freundschaftliches Verhältnis hat, man richtet also seine Gewalt gegen einen, zu dem man positive Gefühle hat. Entweder mangelt es den Tätern an Empathie oder tatsächlich an dem Verständnis dafür, was ihre Handlung für Konsequenzen haben. Ich würde in diesem Fall beides annehmen. Eindeutig ist aber, dass Nachholbedarf besteht, der nicht durch eine 65-Jährige Gefängnisstrafe befriedigt werden kann.

    Aus Sicht der Gesellschaft muss ich aber sagen: Lieber wegsperren. Teert und federt mich, aber mit 12 haben sie bereits ein Alter der Vernunft erreicht und soetwas sollte nicht passieren. Wie soll man das denn nun wieder ausbessern, um zu gewährleisten, dass soetwas nicht nochmal passiert? Schwieriges Thema, man sollte keinem Menschen seiner Existenz wegen einer Tat im Alter von 12 Jahren berauben, aber wer in diesem Alter noch so rückständig ist, ist meiner Meinung nach eine tickende Zeitbombe.

  4. #4

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Durch diese Geschichte mit den Mädchen kam mir ein Artikel wieder in den Sinn in dem es darum geht, dass ein 13(?) jähriger Junge auf seiner X360 einen Porno gesehen hat und dann spontan entschied, dass "auch mal auszuprobieren) und er dann seine 8(?) jährige Schwester "vergewaltigt" (heck, ich weiß nicht was er wirklich getan hat, deswegen möchte ich es nicht direkt so sagen) hat. Vielleicht bietet euch das auch gewissen Diskussionsstoff und bei Interesse kann ich ja gerne den Artikel suchen.

  5. #5
    Mir fehlen gerade ehrlich gesagt die Worte. Quellen wären da wirklich interessant. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich sowas überhaupt wissen will.

    Dann vielleicht auch allgemein in ein eigenes Thema auslagern. Ist ja schon nicht so wirklich eine chillige Thematik.

  6. #6

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Da hast du wohl auch Recht, ja.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Mir ist klar, dass das keineswegs den Feminismus als Ganzes repräsentiert, aber ich hatte den Eindruck, dass Tumblr doch eine recht deutliche Landschaft bietet. Wobei das auf Tumblr eh verfließt, eine Weile war da auch ziemliches Bohei, weil Frozens Protagonistinnen nicht farbig oder zumindest nicht nicht-weiß sind.
    Nee, der Internet-Feminismus den du über tumbl mitbekommst ist US-Amerikanisch... die kalifornische Variante, um genau zu sein. Die Hälfte der US-User sind anscheinend aus Cali und Cali ist ein totales Wolkenkuckuckshheim.

    Außerdem musst du dir vor Augen halten, dass die größten Gewinner der Civil Right's-Bewegung weiße Frauen waren. Die ham mehr oder weniger durch die Blume gesagt: "Ihr könnts den Niggern doch nicht mehr Sachen geben als uns weißen Frauen." und die Politiker, die mit der Formulierung der Antidiskriminierungsgesetzte betraut waren fanden anscheinend, dass dies ein gutes Argument war. Die Leute, die viel Hallo darum machen, dass in Cartoons keine Schwarzen vorkommen, sind sich ihrer Privilegien und der Flexibilität, welche das System an den Tag legt um die Klassen zu erhalten auf denen sie fußen nicht wirklich bewusst, scheint mir.


    Aber eigentlich wollte ich ein paar Sachen posten, für die ich nicht bereue, Kohle ausgegeben zu haben:

  8. #8

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Sag mal, baust du eigentlich noch deine Papierfiguren? Da habe ich schon echt lange nichts mehr gesehen und ich sehe mir die eigentlich ziemlich gern an. :L

  9. #9
    Ich habe Pläne für die nächste Serie gezeichnet, aber aktuell und für längere Zeit bin ich gerade mit dem Bauen und Modifizieren von Plastikmodellen von Anime-Robotern voll ausgelastet. Wollte das auch mal machen und bin im Moment wieder flüssig genug um es mir leisten zu können.

    Was ich hier gerade lerne wird dann natürlich wieder in die Papierroboter einfließen. D.h. die nächste Serie ist von Anfang an im Maßstab von 1:72 geplant und wird in einem Medienmix und mit verschiedenen Klebetricks, die ich aktuell ausprobieren konnte gebaut werden. Farbe knalle ich wohl auch drauf, da ich jetzt ja eine Airbrush habe.

  10. #10

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Klingt vielversprechend, vorallem auf die gefärbten Kreationen bin ich sehr gespannt.

  11. #11
    Zitat Zitat von Ave Beitrag anzeigen
    Klingt vielversprechend, vorallem auf die gefärbten Kreationen bin ich sehr gespannt.
    Weißt du, ich baue auch die ganzen Plastikroboter ATM alle irgendwie um. Primär mit Zusatzteilen und besserer Artikulation.

  12. #12
    Grad eben erfahren, dass meine Kündigung für die Wohnung, die ich vor ca 1.5 Monaten abgeschickt habe, gar nicht angekommen ist. Yay
    Komisch nur, dass mein Vermieter meine Mitbewohner schon mal auf meinen Auszug angesprochen hat...

  13. #13
    Turgon, für's nächste Mal: Sowas wie Kündigungen immer als Einschreiben mit Rückschein verschicken . Dann bist du auf der sicheren Seite.

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