@Zakkie
Fließband-Produkt hat aber eigentlich eine negative Konnotation. Jeder Entwickler hat natürlich einen eigenen Stil, was man sofort erkennt, wenn jemand mehrere Spiele veröffentlicht hat. Das kann einen Abnutzungseffekt haben, aber größer sollte die Wirkung eigentlich nicht sein. Wobei die Sprüche mit dem Fließband auch schon 2004 kamen. Von Visual Novels halte ich nichts. Rollenspiele wären mir zwar auch am liebsten, aber bisher hab ich alle neuen Konzepte wieder verworfen.
Aber wie würdest du denn dann entscheiden, welches Spiel in die Listen aufgenommen wird und welches nicht? Nach welchen Kriterien würde man Grafik und Musik bewerten? Den Punkt Technik würde ich übrigens streichen, für den Spieler ist es nicht wichtig wie etwas funktioniert, sondern nur dass es funktioniert.Zitat
@caesa_andy
Ich sage eher, dass ein Qualitätsmerkmal nur dann objektiv ist, wenn sich die gesamte Menschheit darauf geeinigt hat. In Wirklichkeit ist es aber so, dass sich nur eine winzige Minderheit auf die Maßstäbe für Literatur, Musik usw. geeinigt hat - wobei es diese Einigkeit ja nicht mal gibt, weil die Meinungen innerhalb eines Fachbereichs auch schon mal auseinandergehen. Selbst wenn man sich nach den Maßstäben der Gruppe x richtet, ist das wieder subjektiv, weil die Entscheidung, sich nach diesen Maßstäben zu richten, aus einem selbst heraus kommt.
Doch mal das ganze Philosophieren beiseite geschoben. Im Grunde geht es mir nur darum, das zu kritisieren, was Shieru-sensei schon ansprach:
- Elitäre Story-Zerpflücker, denen es darum geht zu brillieren und den Entwickler bloßzustellen
- Dogmatiker, die meinen, als einzige zu wissen, wie man Geschichten erzählt und Spiele baut
- All die ohne Einfühlungsvermögen, die hinter jeder Ecke ein Plothole oder einen schlechten Charakter sehen
Jeder von ihnen schadet der Kreativität und nimmt dem Entwickler im schlimmsten Fall den Spaß.
@Icetongue
Es liegt aber eigentlich nahe, dass Diskussionen über das Game Design Kern einer Game-Design-Community sind und wenn es zusätzlich eine Spieler-Community gäbe, dann wäre deren Kern wohl das Diskutieren über die Spiele, so wie man in einem Fußballforum über Fußball diskutieren würde oder in einem Kochforum über das Kochen.
Aber mal anders gefragt: Warum ist eine Community ohne Community-Aktionen schlecht und eine Community mit gut? Welche Bedeutung haben diese Aktionen für die Community, außer der naheliegenden Unterhaltung? Sie schaffen viel weniger Nähe als man denkt, zumindest ist das meine Auffassung. Ich sag das mal ganz ehrlich und direkt: Viele sind schnell damit, jemanden als toll und einen Freund zu bezeichnen, aber wenn es dann mal Meinungsverschiedenheiten gibt oder die Schwächen des Freundes einem zu viel werden oder man sich einfach nur auseinander lebt, dann entstehen Ressentiments und im nächsten Moment klagt man hinter dem Rücken des ehemaligen Freundes über ihn oder verspottet ihn sogar. So schön der Community-Gedanke auch ist, ich hab immer das Gefühl, dass Gemeinschaft auch zu Ausgrenzung, übertriebenen Animositäten und Streit führt. Und ich bin einige Jahre auf die Natos gekommen.![]()