Aber ist es bei einem Faraday'schen Käfig nicht wichtig, keinen Kontakt zum Käfig zu haben?
Aber ist es bei einem Faraday'schen Käfig nicht wichtig, keinen Kontakt zum Käfig zu haben?
Es hat wirklich etwas mit den hohen Frequenzen zu tun.
Hohe Frequenzen gehen nämlich fast ungestört durch unseren Körper hindurch, während niedrige Frequenzen tödlich sein können, wie z.B. der 50 Hz Wechselstrom aus der Steckdose.
Und um mal ein anderes Beispiel dieses Effektes zu nennen, verweise ich auf die Medizin. Da werden Ströme mit hoher Frequenz durch den Körper geschickt und das Skalpell ist einer der Pole, das dann direkt beim Schneiden die Blutgefäß verschließt, um Blutungen zu stillen. siehe HF-Chirugie
--„We don't make mistakes here, we just have happy accidents.“
In deinem Beispiel fügt der Strom aber sehr wohl dem Patienten "Schäden" zu, nämlich in Form des Schnittes. Dass weiter im Körperinneren keine Schäden auftreten ist meiner Ansicht nach darauf zurückzuführen, dass die Stromdichte j aufgrund der deutlich größeren Fläche, durch die der Strom im Körper im Vergleich zur Nadel fließen kann auch stark abnimmt.
Allein, dass der Strom nahe der Spitze die Haut verbrennt zeigt jedenfalls, dass er trotz seiner hohen Frequenz nicht ohne Auswirkungen durch den Körper fließen kann.
Äußere Verbrennungen ja. Innere Schäden an den Organen nein, und genau das besagt der Skin-Effekt.
Durch die hohe Frequenz durchläuft der Strom lediglich nur durch die Haut. Beim Eintritt des Stroms erwärmt sich die Haut. Jeder, der schon mal einen Stromschlag bekommen hat, weiß, dass es einen Eintritts- und einen Austrittspunkt, in Form von Verbrennungen, gibt. In der HF-Chirugie nutzt man die Wärme aber aus, indem man die Wärme konzentriert auf einen kleinen Punkt wirken lässt.
Ich glaube aber trotzdem, dass J.R. Recht hat, wenn er sagt, dass der Skin-Effekt in diesem Fall keine Rolle spielen kann, weil die Spannungen einfach viel zu groß sind.
Man darf hier aber hochfrequente Spannung nicht mit niederfrequente Spannung gleichsetzen.
Außerdem spielt die Stromstärke ebenfalls eine Rolle. Man kann ja auch einen Weidenzaun anfassen, und man fällt nicht gleich tot um, trotz 20.000 V und mehr. Der Grund liegt einfach darin, dass der Strom sehr minimal ist, und man nichts weiter, als ein starkes Zucken spürt. Dieses Zucken nimmt aber ab, wenn man die Frequenz erhöht, bis man nur noch ein leichtes kribbeln, oder gar nichts mehr spürt.