Was sehr viele Leute hier übersehen ist, wer eigentlich diese sogenannten "Entwickler" sind. Die "Entwickler" hier sind nicht dieselben Entwickler wie bei Konsolentiteln, das sind hier einzelne Personen die sich auch zu einem gewissen Grad mit ihrer Arbeit identifizieren und keine Firmen.
Das sind keine professionellen Entwickler, sondern zu einem großen Teil Leute, oft Jugendliche, die nicht die nötige Distanz zu ihrer eigenen Arbeit haben und nicht zwischen Kritik an an ihnen als Person und ihrer Rolle als Projektentwickler unterscheiden. Anders herum unterscheiden die Kritiker da aber auch oft keinen Deut und hauen mit ihrer Meinung um sich, als sei diese der Maßstab aller Dinge. Bestes Beispiel gerade im Entwicklerforum.
So ein paar Eckpunkte, um Kritik verdaulicher zu gestalten, wären etwa zwischen ich/du-Formulierungen und den eben erwähnten Rollen zu unterschieden. Wenn ich wo reinplatze "Lern erst einmal pixeln!" oder "Du klaust!" brauche ich mich nicht wundern, wenn der Ersteller säuerlich reagiert. Relativierungen ("ich finde", "meiner Meinung nach", etc.) sind da auch oft Gold wert. Die führen allerdings auch zu weniger Kontroversität (duh), wodurch man oft weniger Reaktionen riskiert, wie Corti glaube ich bereits irgendwo mal angemerkt hatte.
Letztlich lässt es sich wohl tatsächlich darauf reduzieren, dass viele Leute sich gar nicht bewusst sind, wie das von ihnen gesagte ankommt. Das Problem ist halt, dass Sender und Empfänger anders denken und daher auch Dinge ganz anders auffassen können. Hier wäre Empathie angebracht, oder eben zumindest etwas Reflektion.
Wenn es so einfach wäre, wären 99% aller Teenie-Probleme gelöst, ach was, 99% aller Probleme die durch Interaktion mit anderen entstehen. Deiner Aussage nach könnten wir verdammt viele Stammuser hier damit abschreiben. Lies dir mal den Screenthread, eine der WGs oder auch die BMT-Nachbesprechung durch mit deinem Post im Hinterkopf.
Ich gebe dir zwar im Kern irgendwo recht, aber dieses simple Schubladendenken greift hier einfach nicht. Es ist inhaltlich schlicht nicht haltbar und trägt auch nichts zu einer möglichen Lösung bei, außer bei jeder unangebrachten Kritik "Screw it, I don't care." zu sagen. Das kann aber auch keine Lösung sein, zumindest nicht, wenn man sich eine Verbesserung der Diskussionskultur zum Ziel setzt.