Das Thema ist gerade wieder angesprochen worden und Sheeta hat mMn etwas Wichtiges gesagt, etwas, das ich ohne zu zögern auch jedem Neuling raten würde: Niemals über Kritik diskutieren. Zu schnell ärgert man sich über die Kritik, zu schnell ärgert sich der Kritiker über die Reaktion, zu schnell wird etwas missverstanden. Die Titelfrage muss sich eigentlich nicht nur nur der Kritisierte stellen, sondern auch der Kritiker.

Die mMn wichtigsten Punkte:

Als Kritisierter sollte man jede Kritik akzeptieren, selbst wenn sie harsch ausfällt. Man sollte aber auch nie vergessen, dass die Kritik, egal wie überzeugend der Kritiker klingt, nicht auf in Stein gemeißelten Grundsätzen basiert (mit einigen Ausnahmen wie Rechtschreibung, Mathematik, Bugs usw.) Es gibt also keinen Grund etwas zu ändern, solange man der Kritik nicht zustimmt. Man schaut sich die Kritik an, überlegt, ob sie zutrifft, falls ja, dann bessert man aus, falls nein, lässt man es so wie es ist. Eine Diskussion sollte man wie gesagt gar nicht erst anfangen, zum einen, weil man sich für sein Konzept nicht rechtfertigen muss und zum anderen, weil eine doch nicht unerhebliche Menge der Kritiker nur wenig Verständnis für abweichende Design-Vorstellungen aufbringt. Man wird sich nie einigen.

Als Kritiker sollte man nicht den Anspruch stellen, dass das Kritisierte verändert wird. Jeder darf das Spiel so finden wie er will, muss aber auch im Hinterkopf behalten, dass die eigenen Design-Vorstellungen (egal ob sie Handlung, Gameplay, Grafik usw. betreffen) auf einer ganz persönlichen Idee basieren. Es handelt sich dabei nicht um Grundsätze, die über den eigenen Geist hinaus gültig sind. Man muss aufpassen, dass man nicht zu viel Persönliches in die Kritik einbringt (im Sinne von "Ich muss etwas gegen konkurrierende Spielansätze haben"). Einfach sagen, was einem gefallen hat und was nicht. Auf keinen Fall mit den eigenen Ideen vergleichen und sagen "Ich hätte das anders gemacht, also ist es nicht gut". Kritik sollte wie an anderer Stelle schon mal gesagt nie hart sein, denn Härte verrät Hintergedanken. Man sollte Kritik nicht deswegen schreiben, um ein Exempel zu statuieren oder Frust abzulassen.

Wie seht ihr das?