Ich denke, es bringt nur selten was, die Schulzeit mit der späteren Perspektive zu vermischen, speziell wenn man schon Geld verdient. Klar, ich bereue ernsthaft, dass ich im Sprachunterricht nicht besser aufgepasst habe ... aber das ist heute und damit völlig irrelevant. Damals war es genau das Richtige, weil zu dieser Zeit nun mal andere Dinge wichtiger waren.
Insofern bringt es auch nicht viel, gerade Pubertierenden eintrichtern zu wollen, wie unglaublich wichtig doch ALLES in der Schule ist, vor allem nicht mit der Begründung "ich hab es auch erlebt und würde heute alles ganz anders machen!". Die Kiddos haben es eben noch nicht erlebt. In meinen Augen (auch als Lehrer) ist es viel konstruktiver, den Schülern klar zu machen, wie Schule, Arbeitswesen etc. funktionieren, welche Wirkung Noten haben (und welche nicht), wie man in der Schule mit Prioritäten arbeiten kann, wie man mit möglichst wenig Arbeit das meiste herausholt und so weiter. Jugendliche können viel besser Entscheidungen treffen, als ihnen meistens zugetraut wird, aber man muss a) vermeiden, Trotzreaktionen hervorzurufen, und b) eine Wissensgrundlage für eigene Entscheidungen legen.

tl;dr, also ja, Mathe ist öfter sinnvoll, als man denkt, und nur weil es durch seine Abstraktion ab der 1. Klasse das Hassfach Nummer Eins ist, sollte man nicht auf jeden Zug aufspringen. Zumal dieser Trend wahrscheinlich schon seit 4000 Jahren läuft.