Danke für diesen guten Beitrag.
Hmm, ich will mal von meinen Erfahrungen aus dem Bereich Musik berichten:
Seit fast 40 Jahren bin ich nun als Hobby-Musiker unterwegs, und habe auch aus dem Profi-Lager so Einiges mitbekommen.
Also, "Raub-Kopien" gab es auch damals schon reichlich - ob sie nun mit dem billigen Phillips-Cassettenrecorder oder mit der teuren TEAK Bandmachine produziert wurden, war lediglich vom Budget des "Raubkopierers" abhängig.
Das Einzige, was heute anders ist, ist dass heute über den digitalen Weg verlust-freie Kopien möglich sind. Diese würde sich aber kaum Jemand herunterladen, wegen der Datei-Größe. Statt Dessen wird MP3 genommen, was einem Vergleich mit dem Phillips-Recorder dann schon wieder näher kommt.
Das Problem hat sich also in den letzten 40 Jahren nicht verändert, die "Lösungs-Ansätze" der Industrie auch nicht. Warum auch, das Geld strömt ja immer noch in die Kassen - und wenn es das mal aufgrund von falschen Marketing-Strategien nicht tut , steht ja der Standard-Schuldige schon bereit: Der böse Raub-Kopierer.
Nur mal ein Beispiel, wie sich die Industrie ihren eigenen Markt kaputt macht:
Damals, noch zu D-Mark Zeiten, hatte ich eine interessante, aufstrebende junge Band gesehen, die auf ihrem Gig auch ihre erste CD verkauft hat. 30,- DM fand ich aber deutlich zu viel für das Erstlings-Werk einer unbekannten Band. Die Antwort auf meine Frage, was das denn soll, war: "25,- DM gehen an die Plattenfirma und wir müssen mit dem Rest unsere Kosten decken."
Die Band hatte an dem Abend vielleicht 5 CDs verkauft - bei einem Preis von 12,- DM hätte es locker das 10-fache werden können, genug Interessierte gab es, nur eben nicht zu solch einem überhöhten Preis.
Catch darf gerne Selbst nachrechnen.
BTW: Low-Budget-Aufnahmen gab es übrigens früher auch schon. Ich erinnere mich an eine sehr erfolgreiche Schallplatte von King Crimson, bei der extra auf dem Cover stand: "This music has been recorded from the back of a Volkswagen truck". Wahrscheinlich war das Album die Geburtsstunde des Garagen-Sound.
Unter dem Strich gibt es also nix Neues. Immer noch versuchen kleine Bands, irgendwie ein Bein auf die Erde zu bringen, immer noch versuchen große Konzerne die große Kohle abzugreifen, und immer noch versuchen Musik-Fans (sowohl Macher als auch Konsumenten) ihr Hobby irgendwie mit ihrem Budget in Einklang zu bringen.
Ich denke nicht, dass sich diese Situation in den nächsten Jahrzehnten grundlegend ändern wird.
Um nun aber kurz noch etwas zum Eigentlichen Thema beizutragen: Wenn Grandy seine Arbeit gern verkaufen möchte, hat er das Recht dazu. Wie jeder Andere auch, der etwas erschafft. Ich wäre auch dazu bereit, für UID 'nen Zehner hinzublättern.
Jus' my 0,02 €
Nachtrag:
Ich glaube, das ist nicht ganz richtig. Laxius <irgendwas> Random Story 1, 2 und 3 werden alle verkauft, AFAIK, und Laxius 1 war ziemlich sicher noch 2k. Es gibt noch mehr ältere Beispiele, aber die fallen mir gerade nicht ein.