Ich finde Gewalt gleichzeitig geil und äußerst fragwürdig. Sie ist der Inbegriff der menschlichen Gegensätzlichkeit. Was nicht funktioniert: Explizite Gewalt darstellen, um Gewalt zu kritisieren. Das ist so als wollte man Vergewaltigungen damit kritisieren, dass man sie erotisch inszeniert. Der einzige Film, dem ich abkaufe, dass er Gewalt in den Medien kritisiert, ist Funny Games (wobei ich den trotzdem ziemlich langweilig finde).

Es gibt für mich zwei Arten von Gewalt in Spielen:

- Gewalt als Spektakel und Spezialeffekt
- eine Art sadistische Gewalt, bei der es darum geht, sich an der Gewalt zu ergötzen

Was ich gut und was ich schlecht finde ist denke ich klar.

Ich hab kein Problem damit, selbst Gewalt in Spiele einzubauen, auch als Provokation, obwohl sich dadurch heutzutage wohl niemand mehr provozieren lässt. Richtig peinlich finde ich die "ernsten" Spiele, in denen man den "Bösen" spielt, nur um dann einen auf Sadisten zu machen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen wie Dungeon Keeper, aber das Spiel besticht jetzt auch nicht gerade durch eine realitätsnahe Gewaltdarstellung.

In der Realität halte ich Gewalt übrigens durchaus für legitim, wenn es darum geht, sich selbst oder andere zu schützen. Ganz unabhängig von "böse" oder "gut". Wenn die Bugs kommen, dann gehören sie ausgelöscht - bis zum letzten Bug. Deswegen stören mich auch die Spiele nicht, in denen der Held nicht der ursprüngliche Aggressor ist.