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Reading: George R.R. Martin - "A Clash Of Kings"
Playing: ALttP (SNES)
Watching: Squid Game (Staffel 2)
Listening: The Halo Effect - "March Of The Unheard"
Hey Owly, du kannst doch nicht einfach deine Beiträge löschen!
Ich hatte angefangen, die Antwort unterwegs auf meinem iPod zu schreiben, fand dann aber, dass ich den Text lieber nochmal zuhause in Ruhe auf seine Schlüssigkeit überprüfen sollte. Leider war ich etwas gefrustet, dass ich eine halbe Stunde an einem Text gesessen hatte, der mir nicht so ganz gefiel, weshalb ich etwas trotzig zumindest den ersten Satz gepostet habe. Tut mir leid, wenn dich das irritiert hat!
Was ich eigentlich sagen wollte, war in etwa, dass solche Szenarien oft dazu tendieren, zwar eine "unangenehme Wahrheit" offenbaren zu wollen, dies aber zu plakativ und realitätsfern versuchen, und das finde ich persönlich wiederum weder besonders spannend, noch intelligent. Selbst bei Golding, der unumstritten wohl einen der besten Beiträge dazu geleistet hat, ging für mich die Subtilität durch die Holzhammer-Symbolik verloren. Man kann das natürlich diskutieren, aber das war jetzt nur mein subjektiver Eindruck, der nicht wirklich durch etwas belegt war... oder belegt sein wollte.
Das würde ich tatsächlich auch für sinnvoll halten, aber bei uns wurden Übersetzungen leider nie anders behandelt als deutsche Originaltexte. Ich würde mich wahrscheinlich auch nicht so darüber aufregen, wäre ich von meinen Deutschlehrerinnen nicht darauf getrimmt worden, Texte fast Wort für Wort zu analysieren. Das macht es ziemlich heuchlerisch, wenn die Worte so in der Form nicht vom Autoren stammen und das auch nicht angezweifelt wird.Zitat
Meine Abitursthemen in BaWü (wo es für alle Schüler verpflichtend ist, Deutsch als vierstündiges Hauptfach zu belegen) waren "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt, "Michael Kohlhaas" von Heinrich v. Kleist und Kafkas "Der Proceß". Mit der Auswahl war ich eigentlich sehr glücklich. Zusätzlich haben wir noch Arthur Schnitzlers "Fräulein Else" gelesen.
Kafka war in der Tat ein etwas heikles Thema. Ich fand es sehr spannend, ihn zu lesen und zu versuchen, etwas in seine Denkweise abzutauchen, aber wenn es dann ums Interpretieren ging, hatte ich immer das Gefühl, nur an der Oberfläche zu kratzen und verzweifelt irgendwelche Regeln anzuwenden, von denen man sich in etwa sicher sein kann, dass sie zutreffen. Überhaupt fand ich Kafka wahnsinnig intim und persönlich, fast schon zu sehr als dass man "kalt" und analytisch über ihn sprechen kann oder jemals die Hoffnung haben könnte, das mit Gewissheit zu tun.