Uh, verdammt, da lasse ich hier wieder motivierendes Feedback über Monate hinweg vergammeln ^^


Deswegen endlich mal wieder ein (längerer) Eintrag in Form eines Entwickler-Tagebuches:



Auch wenn es von meiner Seite her recht still um Von Händlern und Helden geworden ist, so krame ich den Thread mal von Seite 6 wieder an die Oberfläche um lauthals zu verkünden, dass ich noch fleißig damit beschäftigt bin.

Ich weiß, dass mit dem Betatest hatte damals nicht so ganz (oder gar nicht) geklappt, da ich einfach noch mit zu vielen Baustellen zu Gange war, welche auch in einer geschlossenen Beta nichts zu suchen hatten.

Mittlerweile hat das Spielprinzip ja den einen oder anderen inspiriert es auf eigene Art umzusetzen, was mich wiederum motiviert dieses Monstrum zu einem glücklichen Ende zu führen. Eventuell wird es einige Umstrukturierungen geben, aber alles groß angekündigte wird weiterhin bestehen bleiben und weiter geschliffen, bis ich es für Öffentlichkeitstauglich halte.
Inhaltlich ist das Spiel mit den Monaten wieder gewaltig gewachsen und auch die Balance pendelt sich so langsam ein. (Dank vieler Stunden geduldigen Testspielens)

Heute wird es kein neues Bildmaterial geben, da die Welt und die Orte an sich schon sehr lange stehen und es eigentlich nur noch darum geht, der Welt mehr und mehr Leben einzuhauchen.
Alleine die mittlerweile unübersichtlich große Anzahl an Zufallsereignissen sollte dafür sorgen, unzählig viele verschiedene Spielerlebnisse zu bieten.
(In den letzten 6 Monaten habe ich jede Woche mindestens 5 - 10 neue, verschachtelte Ereignisse geschrieben/geskriptet)
Doch da soll es noch nicht enden, denn gerade dieser Teil der Entwicklung bereitet mir immer noch extrem viel Spaß und die Ideen diesbezüglich reißen momentan auch noch nicht ab.

Der einzige Knackpunkt, welcher der fortschreitenden Entwicklung des Spieles im Wege stand, war die Story.
In den letzten Wochen bin ich immer wieder grübelnd alle Konzepte durchgegangen und habe überlegt, wie ich meine Vorstellungen und Ideen am Besten mit diesem Open-World Projekt verbinden kann.
Ich erinnerte mich daran, dass ich zu Beginn eigentlich komplett auf eine klassische Handlung verzichten wollte und ja ursprünglich wirklich nur eine Art
"Fantasy-Welt-RPG" Simulator bauen wollte.
Der Kreativität war also dann irgendwann geschuldet, dass in der Welt, die ja schon nach recht kurzer Zeit stand, auch eine epische Geschichte gehört. Vorbild waren natürlich kommerzielle Sandbox RPGs, hieß also: Eine handvoll Quests die das Spiel vorrantreiben.
Doch wie sollte ich als einziger Kopf der Entwicklung sichergehen, dass einwandfrei auf alle möglichen Spiel- und Spielertypen anzupassen?
Richtig: Varianz..

Varianz ist eine ••••, wenn man versucht ein Projekt fertigzustellen. Sie nimmt einem die Zeit und am Ende fühlt man sich kurz vom eigenen Ergebnis befriedigt, nur um kurz darauf festzustellen, dass man nur geringfügig vorrangekommen ist.

Dies ist dann wohl mein Eingeständnis an Abschnitte an dem Projekt. Nebenquests ja, aber wohl leider nicht die epische Haupthandlung die ich mir ausgemalt habe.
Es klingt vielleicht wie Schadensbegrenzung, aber das Spiel lebt ohnehin von dem Erkundungsdrang des Spielers und den taktischen/strategischen Entscheidungen die dieser trifft.
War mein Ziel nicht ohnehin: Schreib deine eigene Geschichte? Entscheide was du sein willst, spiele wie du spielen willst!?
Und genau darauf konzentriert sich nun die Entwicklung.
Weg vom epischen Bamm-Bamm und zurück zum eigentlichen Gedanken, welcher mich so sehr gereizt hat, das Spiel überhaupt erst zu entwickeln.
Eine lebendig wirkende Welt, welche stets neue Überraschungen bereithält.

Lange Rede, denn es hat mich einiges an Überwindung gekostet, die in so vielen Stunden ausgearbeitete Geschichte zur Seite zu legen.
Es tut immer weh, ein Spielelement zu Gunsten der Entwicklung abzuschneiden, aber bevor dadurch droht, dass gar nichts mehr erscheint, hacke ich es lieber ab, werf es in die Tonne und verdrücke eine kleine, metaphorische Träne um danach nur umso effektiver ans Ziel zu gelangen.

In der Gefahr viele Spieler zu verschrecken habe ich diese Entscheidung nun gefällt und werde damit leben.
Doch wer jetzt denkt: Du Idiot! Wieso schmeißt du eine ausgearbeitete Story in den Müll?
~ Dem sei gesagt: Die Story wird verwendet, wenn auch für ein anderes Projekt, bei dem sie auch zur vollen Geltung kommt. (RTP-Projekt *hust*)

Ne Menge Text, aber ich habe mich verpflichtet gefühlt eine Erklärung hierzu abzugeben, da mir die Entscheidung auch selber nicht sehr leicht gefallen ist.

Bleibt also, wenn ihr wollt weiterhin gespannt, denn Von Händlern und Helden ist weder tot noch eingefroren, es hat zwar ein paar kleine Teile eingebüßt, aber die Idee und das Herz des Spiels bleiben bestehen.

Und wer sich tatsächlich durch die gesammte Textwand gekämpft hat, dem Danke ich für die Aufmerksamkeit ; ]

Räbbit!