Lammbert hatte Frau Määhra gefragt, was los sei, doch Frau Määhra schien nicht in der Lage gewesen zu sein, zu antworten. Auch Nivicola hatte es die Sprache verschlagen, hatte sie doch eben erst die schwierige Aufgabe bewältigt, Frau Määhra diese Hiobsbotschaft zu überbringen. Scherzo fragte Nivicola, ob sie es gesagt hätte und sie antwortete mit einem stummen Nicken.
Arme Frau Määhra, hoffentlich macht ihr Herz es mit, dachte sie traurig. Ob ich es verschweigen hätte sollen? Nein, sie hatte ein Recht darauf, es zu erfahren – und ihre Stimme abzugeben. Alsbald gewann Frau Määhra scheinbar ihre Fassung zurück und stellte Fragen, die ihr von Nivicola und den beiden Lämmchen nach bestem Wissen beantwortet wurden. Frau Määhra versteckte ihren Kopf unter den Vorderhufen und weinte.
Kurz darauf stieß Ramirez zu ihnen, um sich nach Napoleons Verbleib zu erkundigen. Er erhielt seine Antwort und Nivicola stellte verblüfft fest, wie gemäßigt Ramirez mit dieser Nachricht umging, fast so, als wäre sie ihm gar nicht wirklich neu. Schnell verwarf Nivicola diesen Gedanken, es gab keinen Grund, Ramirez zu verdächtigen, er hatte sich all die Zeit sehr unauffällig verhalten – man könnte fast meinen, er wäre gar nicht da gewesen. Umso überraschter war Nivicola, als sich Frau Määhra an Scherzo wandte, mit der Bitte, dem Leithammel ihre Entscheidung mitzuteilen. ***Ramirez*** sollte es sein. Die Tatsache, dass selbst Frau Määhra ihn verdächtigte, verwarf Nivicolas Zweifel und so begab sie sich zu Böckling und überbrachte ihm ihr gleichlautendes Mäh.