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Legende
Wolke lag mit der Schnauze auf seinen Hufen inmitten eines kleinen Heuhaufens, den die Schafe beim Unterstand zum schlafen aufgeschüttet hatten. In der Futterraufe war schon lange kein Heu mehr, allerdings gab es drei große Heuballen am Rand der Weide innerhalb des Zauns und da es jetzt die trockene Zeit war, in der die rotbackigen Äpfel des größten Baumes der Weide reif und saftig wurden, duftete es auch immer noch vorzüglich und wärmte grade die kleinen Lämmer nachts wunderbar.
Wolke träumte noch vom fliegen, von den Wolkenschafen, von bunten durchsichtigen fliegenden Blasedingern und dem kleinen Schwarzkehlchenpaar das sich in dem schönen, mächtigen Apfelbaum ein Nest gebaut hatte und das bisher keiner ausser ihm entdeckt hatte.
Er bekam nur ganz entfernt mit wie Glöckchen sich von Goliath freistrampelte und wackelte schläfrig mit dem Schwanz, was lustig aussah denn die ganze Wolle an seinem Po wackelte mit. Als Glöckchens Stimme erklang (sie sprach von „Radau“, was Wolke aber nichts sagte) zog er die Lider ein bisschen nach oben und schmatzte zufrieden. Er mochte ihre Stimme, wie alle Lämmer klang sie nach Tatendrang und Sonnenschein und Träumen.
Es war früher Morgen, Blanche, Lammbert und Mmi schliefen noch als Frau Määhra vom Unterstand aus lostippelte. Rommel knurrte irgendwas von Grashüpfern. Nachdem er noch ein wenig Heu neben Blanche gelegt hatte, döste Wolke wieder ein.
Aber durch Rubmobs Flucherei wachte er ganz auf und wollte grade auf das Ruhebedürfnis von kleinen Lämmern aufmerksam machen, als er den glänzenden Apfel sah. Nach seinem ersten Gedanken (Omnomnom) war er sehr besorgt. Denn wie konnte ein Apfel hier, so weit vom Baum entfernt hinkommen. Ein Apfeldieb? Hoffentlich war dem Vogelpaar nichts zugestoßen. Es musste ein kleiner Dieb sein um durch das Loch in dem großen Baum zu passen und dumm noch dazu, denn gegessen hatte er den Apfel ja nicht. Und dumme Diebe nehmen keine Rücksicht auf die kleinsten unter uns...
Die kleinsten! Mit einem Ohrenschlackern schnupperte Wolke hellwach geworden nach den Lämmern. Er roch das rostige Klingelband, den Duft vom pumähtierenden Lammbert und Blanches lieblichen Blumenduft. Glöckchen und Goliath waren ein bisschen abseits, das sah er mit seinen Augen. Aber wo war Möbius? Und warum war er schon wach?
Der Nebel hatte sich noch nicht so recht verzogen, wich aber der stetig steigenden Morgensonne. Wolke schubste ein wenig Heu zusammen und hörte mit halbem Ohr das schnarchen der vier kleinen. Dann zog er los, erst gemächlich, denn er wusste das Möbius des öfteren in Erdlöchern stecken blieb und auch dort liegen blieb, dann rascher als er den Duft des kleinen Träumers in der Nase hatte.
Er führte ihn, was ihm gar nicht gefiel zu einem Platz der nach … Ärger und... igitt... feuchter Wolle und... Wasser roch. Plötzlich wirbelten zwei kleine Schatten an seiner Nase vorbei – die beiden Schwarzkehlchen schienen enorm aufgeregt zu sein. Was war denn hier nur los? Obwohl er normalerweise seine Wollmasse nicht gerne in Schwung brachte, galoppierte er rasch hinter den beiden Piepmätzen los; die aber führten ihn an dem Geruch von Möbius trockener Wolle vorbei und...
*PLATSCH*
Mit geschlossenen Augen und Ohren, denn er konnte als Hammel nur eine Sache auf einmal anständig machen und das war bis eben das riechen gewesen - war Wolke an einem kleinen Lehmabhang, wo der dicke hohle Baumstamm lag, in den See geplatscht. An dieser Stelle war das Wasser sehr dunkel und tief. Und erstaunt über seine feuchten Beine die ihn aus seinem aufmerksamen Riechen aufschreckten, drang auch das Geplärr eines Lamms an sein Ohr. Er bekam es durch die Kälte und das Nass mit der Angst zu tun, die ganzen alten Erinnerungen an seine Feuertaufe damals wollten eben wieder hochsteigen, aber wie durch ein Wunder hielt die dicke Wolle, die vom letzten und einzigen Bad Wolkes noch ganz verfilzt war, die gesamte Luft wie einen Ring um seinen Körper und Wolke trieb ganz baff wie ein gigantisches Wattebällchen auf dem Wasser dahin ohne nass zu werden.
Er sah das Böckling schon durch das Wasser lief (wie er das Tat wusste Wolke nicht, aber es sah elegant aus) und musste wieder mit dem Schwanz wedeln. Es freute ihn, das gerade Böckling dessen Lieblingswort Unfug zu sein schien, dem kleinen Schaf zu Hilfe kam. Durch das Propeller-Schwanzwedeln trieb er auch stetig vorwärts zu den beiden und als sich Scherzo grade mit der Schnauze an Möbius Horn festnuckelte (was ein wenig schmerzhaft aussah), schob Wolke seine Schnauze unter sein Hinterteil und sank ein wenig ins Wasser ein. Aber es klappte. Möbius hielt dennoch Einjährigen von der Seite mit den Hörnern fest und gemeinsam brachten sie ihn zum sicheren Ufer zurück.
Scherzo, der grade erst seinen zweiten Sommer erlebte, zitterte und sein Herz pochte laut und schnell, als Wolke ein bisschen tollpatschig auf den Untergrund stieß und wackelte. Möbius fluchte leise, was Wolke aber gewohnt war aber sonst ging alles gut.
Als sie den kleinen, nun stocklosen Musiker, auf das satte Gras legten seufzte Wolke schwer. „Was hattest du denn im Wasser gesucht, Scherzo? Die Seeblumen kann man doch nicht essen?“ Zu mehr Emotionen fehlte ihm Mähr-Wortschatz. Aber da er dachte, das der Kleine nun vor allem Wärme brauchte, trottete er ein wenig abseits und schüttelte sich einmal ordentlich, wie es ein jedes Schaf nach einem ordentlichen Regenguss tat, um sich danach eng an den Kleinen zu schmiegen und auf eine Antwort zu warten. Hoffentlich wurde er nicht krank...
Wolke roch in diesem Moment aber leider auch Mike. So hob er die Schnauze um den Rabauken zu begutachten. Mit den Würmern auf dem Rücken sah er aus wie ein frischer Dunghaufen. Und er roch leider auch so. Wobei Wolke grad einfiel was Würmer alles schlimmes anstellen konnten – Bauchweh war da noch das geringste. Aber Mike war ja kein Junglamm mehr, also musste er selber sehen wie er das mit seiner Wolle handhaben wollte.
Geändert von Viviane (15.04.2011 um 21:43 Uhr)
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Ehrengarde
Gewitters Gespräch mit Daniel lag mittlerweile einige Zeit zurück. "Nun, dass selbe was ich immer Verlange: Einen Gefallen. Ich denke, für so etwas, das bei der Beschaffung so gefährlich ist, wie ein Stück Wolfspelz, kann ich sogar guten Gewissens zwei Gefallen verlangen. Aber du kennst mich, ich fordere meine Gefallen immer erst später ein. Woher soll ich denn schon heute wissen, was ich in 10 Sonnenumläufen brauche? Du weißt ja, solange du mir immer deine Gefallen einlöst, sobald ich sie einforder, solange werde ich dir helfen. Weigerst du dich, werde ich mich zukünftig weigern." Damit zog sich Gewitter vorerst zurück.
Einige Zeit später hatte Gewitter sich für einige wenige Schafe entschieden, die in seinen Augen den Posten des Leithammels verdient hatten. Zwar war das noch kein entgültiger Entschluss, aber immerhin etwas. Also konnte er sich um Daniels Wunsch Gedanken machen. Ein Wolfspelz, oder auch nur ein Stück davon... Was wollte Daniel eigentlich damit? Dass er ein unnatürlich großes, möglicherweise gefährliches Interesse an Wölfen hatte, wusste Gewitter, aber wozu der Pelz? Er beschloss nach Daniel zu sehen und das, im Vergleich zu Gewitter noch junge, Schaf zu fragen.
Auf der Suche nach Daniel bekam Gewitter den Rummel um Scherzo mit. Kurz nachdem sich der erste Schafspulk um den "Musiker" gelegt hatte, höre Gewitter nicht ein, nicht zwei, sondern gleich drei Platscher und einiges aufgeregtes Rufen. Er drehte von seiner bisherigen Route ab und beeilte sich zum Teich zu kommen. Dort ankommen stellte er jedoch fest, das Wolke und Böckling den kleinen Scherzo bereits aus dem Teich gerettet hatten und Wolke in gerade wärmte. Alles also im grünen Bereich. Also suchte Gewitter weiter nach Daniel.
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Legende
"Da sind wir wieder, kleiner Unruhestifter", sagte Böckling zum kleinen Scherzo. Gemeinsam mit Wolke, der es irgendwie vollbracht hatte praktisch nur auf der Wasseroberfläche zu bleiben, hatten sie den kleinen wieder ans sichere trockene Ufer gebracht. Es war immer noch klatschnaß, so wie er selbst auch wie ihm zu seinem Leidwesen auffiel, und wirkte leicht verängst. Doch Böckling war sicher er würde sich erholen, in dem Alter hält man soviel schon aus, war er überzeugt, trotz des belämmerten Ausdrucks den Scherzo gerade hatte.
"Und schau, dass du beim nächsten Mal schwimmen lernst bevor du in den Teich hüpfst oder lass dir nie die Wolle scheren, sowie Wolke. Auf jeden Fall, solltest du sicher gehen, dass du mich nicht mehr aufweckst und dazu zwingst dich zu retten.",gab Böckling dem Lämmchen den gut gemeinten Rat.
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Ritter
Frau Määhra war so vertieft ihre Kreise zu ziehen und ein nicht mehr existentes Stöckchen zu suchen, dass sie erst recht spät registrierte, dass Scherzo um Hilfe rief. Da war Böckling schon im Wasser und Frau Määhra staunte nicht schlechat, während sie noch zum Teich lief, so schnell es in ihrem Tippelschritt eben ging., dass ausgerechnet Böckling half und dieser junge Bock stieg nun in ihrer Achtung. Er hatte also doch gute Anlagen ein Herdentier zu sein, und seiner Herde zu helfen. Da war auch schon Wolke da, und nun erstarrte, Frau Määhra verwirrt einen Schritt vor dem Teich. Wolke ging ins Wasser, Wolke!?! Oder mehr auf das Wasser?
Sicher brachten die beiden Scherzo ans Land und Wolke wärmte ihn. Frau Mähra tippelte zu ihnen. Dem großen Schaf sei Dank, dass ihr ihn so gut heraus bekommen habt.
Wie geht es Scherzo denn? Ihre Stimme klang dabei ausgesprochen respektvoll, als sie Wolke und Böckling fragte, und nach Scherzo schaute. Ach Jungchen, ich glaub du brauchst ein neues Stöckchen. Frau Määhra fühlte sich ausgesprochen schuldig.
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Ritter
Blanche erwachte, als sie in einiger Entfernung das Blöken anderer Schafe hörte. Es hörte sich etwas aufgeregter an als sonst, vielleicht hing das ja mit der sogenannten Wahl zusammen, die anscheinend bald stattfinden würde. Oder jemand hatte eine aufregende Entdeckung gemacht. Vielleicht hatte auch einfach nur eins der anderen Lämmer einen kleinen Aufruhr verursacht. Aber irgendendetwas war da auf jeden Fall im Gange und was immer es war, Blanche wollte es sich auf keinen Fall entgehen lassen. Sie richtete sich auf, schüttelte sich kurz und lief noch leicht schlaftrunken in die Richtung, aus der das Geräusch kam - aber nicht, ohne zuvor einem, der noch schlafenden Schafe ins Bein zu zwicken.
Als sie am See angelangte, bot sich Blanche der Anblick eines triefend nassen und scheinbar unzufriedenen Scherzo, der neben Wolke auf dem Boden kauerte.
"Meine Güte, wie siehst du denn aus, Scherzo? Warum springst du freiwillig in den See - oder hat dich dein eigener Lärm diesmal so sehr erschreckt, dass du reingefallen bist?"
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Legende
Scherzos zitternder, kleiner Körper strömte den Geruch von Angst aus, jetzt wo ihn wieder soviele Schafe bedrängten und etwas von ihm wollten. Seine kleinen Nasenflügel bebten, das Schnäuzchen war immer noch klitschnass. Wolke überlegte, ob es wohl klug war ein Lamm das voller Wasser war in den Stall zu tragen. Aber er war für solche Denkaufgaben nicht gemacht, und das für und wieder ohne gefrühstückt zu haben strengte ihn sehr an. Er strich vorsichtig mit seinem wolligen Hals über Scherzos Nase und knabberte vorsichtig an einem Ohr des Kleinen, um ihn wieder ins hier und jetzt zu holen und um ihn zu beruhigen. Und weil er sich nach der ganzen Aufregung auch nach ein bisschen Nähe sehnte.
In Wolkes Brust wuchs auch der Stolz, das er jetzt auf dem Wasser fliegen konnte. Und das als einziges Schaf. Sein Gedankengang wurde durch ein leises unterdrücktes Rülpsen aus Frau Määhras Richtung unterbrochen. Sie rieb verlegen die Nase an ihrem Vorderhuf, allerdings machte sich Wolke auch um sie ernsthafte Sorgen und beschloss nachher für alle auf die Suche nach den Bauchweh-Kräutern zu gehen. Auch für Scherzo wäre das gut, wo er doch anscheinend auch viel Wasser verschluckt hatte. Aber ein Stöckchen? Das konnte nicht gut für ein krankes Schaf sein. Wolke prustete Frau Määhra also nur gutmütig zu, weil er nicht verstand was es mit Scherzos "Musik" für eine Bewandnis hatte.
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Ehrengarde
Durch das zarte Kitzeln der Sonnenstrahlen geweckt, erwachte nun auch Lammbert. Er gähnte noch einmal, öffnete die Augen und wurde sofort vom Schein der Sonne geblendet. Verschlafen wankte er ein wenig über die Weide, ohne irgendetwas von der allgemeinen Aufruhr mitzubekommen. Er hätte gestern abend vielleicht doch nicht so lang wach bleiben sollen, die Älteren hatten ihn ja gewarnt, aber er hatte nur trotzig reagiert und sich dabei gedacht: "Jetzt erst recht."
Nachdem er wieder einigermaßen gerade gehen konnte, nahm er die erste Mahlzeit des Tages zurück - obwohl, er hatte doch in der Nacht, vor dem Schlafengehen noch etwas gegessen, war das schon heute gewesen? - graste ein wenig. Dann schüttelte er seinen Kopf, so als versuchte er die Müdigkeit aus ihm zu vertreiben.
Der nächste Gedanke, der ihm in den Sinn kam, "Durst", brachte ihn dazu, langsam auf den See zuzustapfen. Etwas trinken - sich den Kopf mit kaltem Wasser waschen, endlich wach werden, dann könnte der Tag beginnen - und Lammbert wäre endlich in der Verfassung, sich Gedanken über die Wahl des Leithammels zu machen.
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Legende
"Ihr macht euch nur unnötig Sorgen. Scherzo zittert sicher nur, weil er triefnass ist. Sobald er sich ausgetrocknet hat, wird es dem Ding schon besser gehen.", antwortete Böckling der besorgten Määhra. "Und das einzige was dagegen hilft, ist ein langes ausgedehntes Sonnenband. Daher mache ich Scherzo mal vor und lege mich auf die Wiese."
Die Lage war also wieder in Ordnung, das übermutige Lammchen gerettet. So machte sich Böckling also wieder daran, einen guten Platz für ein Nickerchen auszusuchen, nur diesmal mit dem Unterschied, dass er um einiges nasser war als vorher.
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Krieger
Die Nase tropfte noch, die Wolle war triefend nass und der Schock war immer noch in Scherzos Augen zu sehen. "Ich... ich... ich..." Er bekam keinen anständigen Satz aus dem Mund. "Hatschi!" Scherzo musste noch einmal kräftig niesen, bis auch die Nase wieder frei war. ".......danke..." Während er Danke sagte, konnte man nicht wirklich erkennen, wem Scherzo dabei dankte. Aber da er sich nach allen umschaute, konnte man meinen, er hätte damit alle gemeint.
Er wandte sich zu Frau Määhra und sagte:"Vielen Dank für deine Hilfe, Tante Määhra. Aber du brauchst erstmal nicht nach einem neuen Stock zu suchen." Er blickte in nächsten Moment zu Böckling und sprach sogleich:"Ich glaube, ich werde mich nun etwas ausruhen. Die Sonne wird meine Wolle schon wieder trocknen."
Scherzo folgte Böckling, der sich gerade nach einem Liegeplatz umsah und lies sich neben diesem nieder.
"(Ja, ich glaube, ich habe Freunde, denen ich voll und ganz vertrauen kann.)"
Kurz darauf schlief Scherzo ein. Diese Aufregung hat ihn so müde gemacht, dass er selbst durch Vogelgezwitscher nicht aufwachte.
Geändert von TrustyBell (16.04.2011 um 10:45 Uhr)
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Legende
Als Scherzo sich wieder auf den staksigen Beinen davonmachte, nicht ohne ein gutmütiges ordentliches Danke zustande gebracht zu haben, erhob sich Wolke auch von dem lehmigen Platz. "Was haben die nur alle mit einem Stock?" Er kratze sein Ohr nachdenklich an dem alten hohlen Baumstamm, da dämmerte es ihm das vielleicht der Tag der Woche war, an dem Scherzo sich einen neuen Stock suchte weil der alte nicht mehr gut klang. Meistens hatte ihm zwar jemand den Stock weggenommen und es mussten zig Stöckchen auf der Weide vergraben sein oder in den tiefen des Düstersees vor sich hin faulen, aber Scherzo konnte es nicht lassen und gab auch nie jemandem die Schuld für den Stockraub. "Gutmütiges Kerlchen", flüsterte Wolke leise, während er ihm dabei zusah wie er hinter Böckling her trottete um den Hang, der der aufgehenden Sonne entgegengeneigt war, zum trocknen zu benutzen.
So waren sie, die jungen Lämmer - ganz schnell erwachsen und ganz und gar nicht mehr aufs kuscheln aus. Schade, aber so war das nunmal. Er beschloss nachher noch Holunderbeeren von den Bäumen die am Fuß des Düsterberges wuchsen, für Frau Määhra zu holen, da sie nicht mehr so gut zu Hufe war, aber das natürlich niemals sagen würde. Scherzo schien ganz gut selbst zurechtzukommen. Aber wenn der Kleine eine Erkältung bekam, würde Wolke ernsthaft böse auf Böckling sein. Das war nämlich häufig so, das Böckling den Lämmern einredete das sie bloß keine Hilfe annehmen sollten. Und dann wurden sie alle zusammen krank.
Wolke wurde von seiner Sorge um das Vogelpaar (und von seinem Hunger) aber erstmal zum Apfelbaum getrieben. Ein bisschen plüschiger als sonst stand ihm nun die Wolle vom Körper ab, als er ruhelos und nachdenklich an Nivicola vorbeitrottete, die sich Richtung Apfelbaum mit einem Fetzen im Maul voranzählte. Sie war grade bei Zweiundvierzig Schafsschritten angelangt, ganz und gar in sich versunken so das Wolke nur ein leises "Guten Morgen" flüsterte um sie nicht zu stören und dann betrachtete er eingehend das Vogelnest. Oder versuchte es zumindest, sah es aber lange gar nicht. Während er den Baum umkreiste fielen einige Äpfel neben ihm auf die Weide - aber er merkte es nicht, sondern schnupperte nur aufgeregt. Da! Etwa eine Schafrückenlänge über ihm und viel weiter unten als bisher lag das zerdrückte Nest auf einem lose abstehenden Ast. Er konnte nicht hineinsehen, aber er fürchtete das es sich beim Apfeldieb auch um einen Eierdieb gehandelt haben musste. Was für ein schändlicher Räuber!
Und selbst wenn ein paar Eier überlebt hatten, dann wären sie so tief ein gefundenes fressen für Herrn Marder und Frau Fuchs. Achje... Die beiden liessen sich ja nicht zum frutarischen Leben überreden, sondern bleckten immer nur böse die Zähne mit einem Kommentar wie "Was meinst du, wofür ich die habe du dummes Schaf?". Ein wenig Abseits vom Baum legte sich Wolke dann auf eine Anhöhe und pustete immer wieder die Stirnlocke hoch um einen Blick auf das Nest zu erhaschen, während die Sonne langsam sein Hinterteil wärmte und trocknete.
Geändert von Viviane (16.04.2011 um 11:03 Uhr)
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Couch Potato
Eingeschnappt weil Nivicola seine Zeichenkünste nicht zu schätzen wusste hockte Mike vor einer Steinplatte und kritzelte mit dem Pinsel in seinem Mund auf der Karte herum. Für einen Außenstehenden verfolständige sich das Chaos damit umso mehr.
Ab und zu ließ er jedoch von der Karte ab und legte für mehre Sekunden einen seiner Hufe auf die Platte, nur um kurz darauf wieder weiter zu kritzeln. Diese Aktion erschien vollkommen sinnlos, bis er einige Zeit später plötzlich mit schmerzverzerrtem Gesicht von der Platte abließ und daraufhin ein paar Eier aus seinem Beutel holte und sie auf der Platte aufschlug, woraufhin ihr Inhalt zu brutzeln anfing.
Sabbernd hockte er sich wieder vor die Platte und wartete bis sein Essen fertig war.
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Ritter
Da nun alles wieder gut war, irgendwie, nun ja, Frau Määhra fühlte sich immer noch schuldig und wirklichen Hunger hatte sie auch noch nicht, tippelte sie zum Zaun, der um die Weide gespannt war. Und ob ihres Schuldbewusstseins, diesmal ganz gegen ihre Art, ohne bei jemanden Halt zu machen und ein Pläuschchen einzulegen. Langsam ging sie am Zaun entlang mit vielen nachdenklichen Pausen und Blicken in die Welt dahinter, nur ab und an ein Kraut rupfend oder ein wenig mit dem Huf scharrend.
Ob sie ..., nein Frau Määhra, sagte sie zu sich selbst, es wird Zeit, du musst nachdenken, wer Leithammel werden soll, nicht träumen.
Ob man nur Hammel wählen sollte, oder auch weibliche Schafe? Frau Määhra war ja eher traditionell. Also Lämmer bestimmt nicht. Allerdings soviele Lämmer wie die Herde hatte, könnten sich die Lauser ja selbst wählen, wenn man ihnen schon Stimmen gab. Sogar den ganz jungen, wie Goliath und Glöckchen.Nun ja, das verhinderte zumindestesn einen Tyrannen.
Ach, die alte Art war soviel besser. Und sie dachte wieder daran wie Horn auf Horn knallte und träumte...
Geändert von Lu Sonnengold (16.04.2011 um 11:56 Uhr)
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Provinzheld
Nivicola hatte sich von Mike verabschiedet, um ihre Abmessungen fortzusetzen. Warum sie sich trotz aller Unkenntlichkeit einen kleinen Fetzen von Mikes Karte 'geliehen' hatte, konnte sie sich im Nachhinein selbst nicht mehr erklären, war es doch bar jeglicher Vernunft. Obwohl, "ein klarer Geist erkennt auch in scheinbar unbedeutenden Dingen ungeheures Potential", hatte das Mutterschaf damals einmal gesagt… "Papperlapapp, die Dinge sind immer so, wie sie aussehen. Das ist empirisch belegt! Weshalb lasse ich mich heute durch einen Fetzen Papier fast von meinem Standpunkt abbringen?… Ich werde krank, dass muss es sein. Das Weiterzählen wird mir Linderung verschaffen… einundvierzig Schafsschritte… zweiundvierzig Schafsschritte…"
Ein geflüstertes "Guten Morgen" ließ Nivicola für einen Moment innehalten. Da bemerkte sie Wolkes Anwesenheit, der sich aber zwischenzeitlich bereits abgewandt und einem Apfelbaum zugewandt hatte. Dass sich Wolke mit der üblichen morgendlichen Begrüßung an sie richtete, und das flüsternd ob ihrer Beschäftigung, imponierte Nivicola. Endlich ein Hammel, der wusste, sich zu benehmen. Er könnte eine angenehme Gesellschaft sein, aber wichtiger war: er könnte nützlich sein. Und so richtete sie ihr Wort an den irgendwie abgelenkten Wolke: "Guten Morgen, Wolke. Ich befinde mich auf dem Weg in südliche Richtung, um wichtige, für das Gemeinwohl nützliche Abmessungen vorzunehmen. Es ist in unser aller Interesse, dieses Projekt zum Erfolg zu führen, möchtest nicht auch Du Deinen Beitrag leisten?"
Geändert von Narrenwelt (16.04.2011 um 16:33 Uhr)
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