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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Glöckchen war wohl doch interessiert. Hmm, wenn es ihr so wichtig war konnte er es ihr ja vorzeigen, so dass sie in Zukunft von selbst daran arbeiten könnte.
    "Wenn's dir wirklich so wichtig ist kann ich dir ja alles vormachen und du kannst dann probieren selbst Hufe anzulegen.", machte Böckling ihr Mut. Er hatte nur selten Umgang mit so kleinen Lämmchen, wusste also nicht wie er mit ihr reden sollte und entschied sich, sich möglichst einfach auszudrücken.

    "Okay, also fangen wir bei dem Kraut an das wir brauchen. "Dünnpfif-Wurz" heißt es, glaub ich. Das wächst nur in sehr dunklen Gegenden, ich glaub hinter den Düsterhügeln sollten wir was finden können. Sobald wir das haben, essen wir es und warten einige Stunden.", führte er aus. Ihm fiel dabei ein, das manche ältere Schafe, Dünnpfif-Wurz auch nur dafür benutzen sich bei gewissen Dingen leichter zu tun. Es sollte daher wirklich nicht lange dauern.
    "Sobald dann der Kothaufen bereit liegt, kann ich dir zeigen wie man Geschichten in den Kot schreibt, der Teil wird dir sicher gefallen. Wenn du willst kannst du mir ja was vorsagen. Wär das okay soweit?"
    Im Gegensatz zu den Menschen, die sich oft lächerlich komplizierte Schriftsysteme ausdachte nur um dann Jahre zu brauchen bis sie sie beherrsten, malten die Schafe einfach Bilder, die jederschaf mit etwas Fantasie sofort erkannte. Diese oft sehr kalligraphischen Kunstwerke konnten dann auch noch in vielen Generationen, wenn die eigentliche Mähensart der Schafe sich geändert hatte, leicht wieder entziffert werden

  2. #2
    Als Nivicola dem Ansturm an Reaktionen auf ihre Kritik ausgesetzt war, verspürte sie eine ungemeine Wut in sich. Eine Wut auf sich selbst. Wieder einmal war es ihr gelungen, die Schafsgemeinschaft völlig unbeabsichtigt zu verärgern. Während sie sich also stumm in ihrer Verzweiflung suhlte, drangen plötzlich Blumenkohls Worte in ihr Ohr. "Man hat mir gesagt, dieser Baum stehe im Mittelpunkt der Wiese,…" Hatte Nivicola gerade richtig gehört? Bereits ihr halbes Leben lang suchte sie nach dem Mittelpunkt der Weide, ohne die geringste Erfolgsaussicht, und dann kommt da irgend so ein nach Gemüse benanntes Schaf und plappert das einfach so nebenbei heraus?! Das musste Nivicola unbedingt untersuchen.

    Sie begab sich in die Nähe des hohlen Apfelbaums, an dessen Stamm sie Wolke vorfand, der sie aber nicht zu bemerken schien. Und tatsächlich: überall wuchs hier der Spitzwegerich – für Nivicola Beleg genug, dass sich hier oder in nächster Umgebung der Mittelpunkt, der von aller Außenwelt entfernteste Punkt der Weide, befinden musste. Hier fühlte sie sich sicher, hier konnte sie endlich Schaf sein. Sie war Blumenkohl zu großem Dank verpflichtet. In diesem Moment verblasste auch ihre Sorge, dass sie wahrscheinlich sowohl Mike als auch Wolke als Verbündete verloren hatte.

    Während also Nivicola in fanatischem Eifer ihren Spitzwegerich aß, immer wieder aufschauend, ob das alles wirklich wahr war, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Goliath kam plötzlich auf dem Boden auf. Woher war er gekommen, es musste doch eine logische Erklärung hierfür geben? Wenige Augenblicke später rollten vier außergewöhnlich große Heuballen auf sie zu. Einer kam durch den Apfelbaum zum Stehen, drei weitere rollten geschwind an ihr vorbei, wobei aus einem von ihnen der Kopf eines panisch dreinblickenden Mike hervorschaute. Unmittelbar darauf prallte ein fliegender Rubmob gegen den Apfelbaum und empfing einen Regen aus Äpfeln. Hatte Nivicola schlussendlich den Verstand verloren? War die vermeintliche Tatsache, dass sie sich im Mittelpunkt der Weide befand, nur ein schöner Traum? Nivicola sah, wie in einiger Entfernung der Mike-gefüllte Heuballen in das düstere Gewässer fiel und ein weiterer Ballen auf die selbe Stelle zurollte. Mike war in Gefahr! So unterschiedlich die Schafe der Düsterheide waren, eines hatten sie Nivicolas Ansicht nach alle gemeinsam: sie standen sich in der Not bei, komme was wolle. Und so hätte Nivicola unter anderen Umständen keinen Augenblick gezögert, Mike zu retten. Jetzt aber zögerte sie. Wenn ich diesen Platz verlasse, werde ich ihn wiederfinden? Oder wird dieser Traum wie eine Seifenblase zerplatzen? Wenn das ein Traum ist, will ich nicht aufwachen! Aber wenn es nun doch kein Traum ist… Mike… Schweren Herzens rannte Nivicola los, hoffend, dass sie Mike noch rechtzeitig erreichte. Da schlug der zweite Heuballen ins Wasser ein.

    Geändert von Narrenwelt (19.04.2011 um 16:46 Uhr)

  3. #3
    Mmii nickte nur höflich und Möbius war schon wieder mit anderen Dingen beschäftigt. Er ging wieder weg und dachte sich, dass er sowieso keinen großen Ärger verursacht hat, immerhin blieb er doch ziemlich gelassen. Allerdings überkamen ihn dann doch ein kleines Gefühl von Schuld und er machte sich auf die Suche nach Möbius, als er plötzlich einen Apfel sah, den er doch als Entschuldigungsgeschenk verwenden könnte. Gerade, als er ihn sich schnappen wollte, verschwand der Apfel vor Mmiis Augen und landete im Mund eines gewissen anderen Schafes...

    "Hey, das war mein Apfel!"

  4. #4
    Frau Määhra war immer noch am Zaun, als ein leises Rumpeln, also bei ihr war es leise, wo anders mochte es laut sein, sie aufschauen ließ und sie entsetzt Heuballen im rollen sah,. Wie um des großen Schafs Willen war das denn geschehen? Sie lief los und blökte ganz aufgeregt, „Määh Vorsicht“, was aber wohl kaum zu hören war, da bei den meisten anderen Schafen das Rumpeln näher sein dürfte. Doch wie es schien, schafften es alle zur Seite zu springen. So war sie erleichtert, als alle Ballen zum Stillstand kamen und hielt inne, denn ihr Herz schlug ganz heftig, pochte mit Nachdruck, und dass in einem Mike war, hatte sie aus der Entfernung nicht erkennen können und nahm daher auch nicht an, dass ein Schaf noch in Gefahr sei.

    Und dann krachte es schon wieder, Rubmob, so groß, das konnte nur Rubmop sein, flog .. flog gegen den Apfelbaum. Fassungslos starrte Frau Määhra auf die herabpurzelnden Äpfel, den Apfelbaum, Wolke, Goliath und noch andere Schafe drum herum. Hatte sie wirklich Rufmob fliegen sehen. Sie blinzelte und schnappte nach Luft, das konnte doch nicht sein. Was war das nur für ein Tag, und ihr Herz pochte nicht mehr, sondern fing an zu zittern, und ihre Hinterbeinen gaben nach, dann ihre Vorderbeine, ganz schwach war ihr, kaum Luft bekam sie noch, ob da Herzzittern war, es fühlte so komisch, dachte sie noch, dann.....

    Ganz friedlich und ruhig lag Frau Määhra im Gras. Sehr ruhig sogar.

  5. #5
    (Hmm? Was spielt sich denn dort ab?) denkt sich Hammelpuffel, als er auf den weiteren Fassunfall blickte und dann noch den Rubmob gegen den Apfelbaum donnern sah. Sofort eilt er zum Apfelbaum, um Hilfe zu leisten. Dort findet er Rubmob benommen und Frau Määhra ohnmächtig vor. "Frählein Määhra! Wacht doch uf..." Hammelpuffel versucht, Frau Määhra zu helfen.

    Geändert von relxi (19.04.2011 um 16:40 Uhr)

  6. #6
    Garrett überlegte. Hatte er wirklich ein Schaf fliegen sehen? Eigentlich konnten Schafe nicht fliegen. Andererseits, wer wusste welchen Irrsin das nächste Schaf befallen hatte. Plötzlich sah er wie Frau Määhra zusammenbrach. "Frau Määhra!"

    Er eilte zu ihr und fragte sich was er tun könnte, um zu helfen. Wäre eine Maul-zu-Maul-Beatmung das richtige? Oder lieber eine Herzdruck-Määhsage? Da er kein Arzt war wusste er nicht was man als erstes machen sollte. "Ohje, was macht man noch einmal zuerst? Die Määhsage fürsd Herz oder die MzMB?"

  7. #7
    Hmm, das ist sie also. Nach einigen Minuten des Suchens fand er die typisch braunen Knollen und teilte es Glöckchen auch gleich mit. Er war erstaunt, dass bereits so früh im Jahr so viele ausgewachsene Knollen vorhanden waren. Kann auch sein, dass bisher niemand welche benutzt hatte.

    "Pass auf, sie sind sehr bitter!", warnte Böckling die Kleine bevor er selbst welche zu sich nahm. Er war den Geschmack zwar schon gewohnt, aber vor allem der eigenartige Nachgeschmack ließ ihn immer etwas Schütteln. Eine Weile danach spürte er bereits ein schwaches Grummeln im Magen, es würde wohl wirklich keine Stunde dauern. Was ihn auch nicht verwunderte, er hatte heute noch nicht viel gegessen und bei leerem Magen wirkte so etwas ja auch immer viel stärker.

    Er wartete bis Glöckchen sich wagte auch eines zu probieren und hoffte sie würde es gut vertragen, es war eigentlich ungewöhnlich, dass ein so junges Lamm bereits Dünnpfif-Wurz probierte. Vielleicht würde aus ihr ja eine große Kotstellerin werden?, fragte sich Böckling verwundert. Nach dem sie schließlich fertig war sprach er sie an.

    "Wir sollten uns dann langsam auf den Weg zurück machen.", teilte er ihr mit. " Uns beeilen müssen wir nicht, aber es wäre ja alles umsonst wenn wir nicht rechtzeitig ankämen." Gesagt getan, begann er auch langsam aber entschloßen sich auf den Weg zurück zu machen. Er schaute kurz zurück und sah, dass sie ihm gut gelaunt folgte.

    "Ich werde vielleicht eine kurze Erzählung zum heutigen Tag verfassen... Sag mal, worüber willst du eigentlich was schreiben?", wollte er von ihr neugierig wissen.

  8. #8
    Dunkel wars, der Mond schien ahnungsvoll in andren Nächten. Dunkel wars, und doch es raste, Frau Määhra war auf einem Karren, der gezogen von einem schlittschuhlaufenden Hasen auf einer Sandbank, mit ungeheurer Geschwindigkeit durch die Nacht. Und doch man sah die Welt oder würde sie sehen, wenn sie nicht in Streifen an einem vorbeizischte, so dass man nichts erkennen konnte als Dunkelheit in dunkle Streifen verwischt, und langsam erklang das tiefe Klingeling des Blökens. Schafe in Nachbarkarren schienen sich zu unterhalten, nur verstand Frau Määhra nicht was sie sagten und der Hase er raste mit dem Karren und Frau Määhra hielt sich, sich fragend wo sie war, fest, die Geschwindigkeit fürchtend, war es doch schneller, als ein Falke eine Taube am Himmel herabstürzte, und nun erklang ein „Fräulein Määhra“ und Augen blinzelten, blinzelten, öffneten sich und es wurde Licht. Trübe, rasch heller werdende Kreise, Wolkenhimmel, zwei Schafsgesichter ganz nah über ihr, was war das, Helle, oh Schafe, die kannte sie doch, wie ein Horizont. Warum sahen sie so besorgt auf sie herab? Frau Määhra wollte sagen, dass alles gut ist, doch kein "Mäh"kam aus ihrem Mäulchen.

    Geändert von Lu Sonnengold (19.04.2011 um 17:53 Uhr)

  9. #9
    Glöckchen war unglaublich erleichtert, als Böckling vorschlug, wieder zurück zu gehen. Sie hätte kein Stückchen mehr von den Wurzen heruntergebracht. Der erste Bissen war nicht einmal zu schlimm gewesen. "Das schaff ich doch locker." ,hatte Glöckchen sich gedacht, bis in ihrem Mund plötzlich ein furchtbarer Nachgeschmack entstanden war. Es war ein wenig, als würde man an einem Stein lutschen, der in einem Erdloch gelegen hatte (und sie musste es wissen, hatte sie dies doch schon einmal bei einer Mutprobe mit Goliath probiert, die er natürlich gewonnen hatte). Nur verschwand der Geschmack nicht einfach, er wurde immer schlimmer.
    Dem kleinen Lämmchen tränten die Augen, und am liebsten hätte sie ununterbrochen einfach nur "Igitt igitt igitt..." gerufen, aber natürlich konnte sie sich diese Blöße nicht geben. Der Geschmack verflog jedoch nach kurzer Zeit, und so folgte die Böckling gut gelaunt. Dass es in ihrem Bauch leicht zu glucksen anfing, registrierte sie eigentlich kaum.

    "Ach ich würde einfach gewisse Ereignisse hier auf meine eigene Art und Weise festhalten." ,antwortete sie in entzücktem Ton auf Böcklings Frage. "Du findest doch bestimmt auch, dass einige Schafe es verdienen, für die Geschichte festgehalten zu werden?" Es war eigentlich keine richtige Frage, denn die Antwort konnte ohnehin nur positiv ausfallen.
    "Für heute würde ich gerne beschreiben, wie Goliath" und sie hob den Namen besonders hervor, "auf den Baum gelangt ist, um ein Vogelnest zu sichern." Sichtlich stolz tänzelte sie nun neben Böckling her, und das Rumoren in ihrem Bauch wurde etwas lauter.

    Als die beiden schon fast bei den harten Kothaufen angekommen waren, bemerkte Glöckchen, dass bei den anderen Schafen immer noch Unruhe zu herrschen schien. "Was wohl passiert ist?" ,fragte sie sich, doch der Gedanke wurde nun von einem ziemlich lauten Glucksen in ihrem Magen unterbrochen. Etwas peinlich berührt lachte sie Böckling zu, und dann waren sie auch schon bei den Kothaufen.

  10. #10
    Mmii hatte sich schon wieder andersweitig auf den Weg gemacht, er war gerade etwas noch weiter hinten auf der Weide zu sehen, als Möbius und Fluffy noch wie angewurzelt dastanden. "Meinst du nicht auch, dass wir mal langsam zu den anderen gehen sollten?" Doch er wartete nicht bis Fluffy antwortete, sondern schoss einfach mit ihr los und schleifte sie mit. Weit in der Ferne konnte er einen Apfelbaum erkennen, wo offenbar ein wenig was los war. "Ah, hallo, Garrett.", murmelte Möbius. "Was ist eigentlich mit dieser Schafsdame passiert?"

  11. #11
    Möbius fragte Garrett was Frau Määhra habe.
    "Ich befürchte es ist das Herz ...", sagte Garrett traurig.
    "Irgendjemand muss doch wissen was wir machen müssen, irgendjemand ..."

    Geändert von Loxagon (19.04.2011 um 19:08 Uhr)

  12. #12
    "Ohje.........", meinte er. "Das Herz also. Ich schätze mal, ich kann nichts für sie tun, ich habe nicht einmal eine Ahnung, was das Herz so macht. Ich weiß nur, dass wir Schafe es zum leben brauchen.", sagte er verzweifelt. "Aber es muss doch irgendjemanden geben, der besser über den schäflichen Körper Bescheid weiß, als du und ich." Mann, war das ein Desaster. Eines unserer schönsten Schafe hatte einen Herzinfarkt-oder-wie-diese-seltsame-Herzkrankheit hieß, was er mal irgendwo auf der Weide aufgeschnappt hatte, als er seinen Schmetterlingen hinterherjagte. Allerdings hatte er nicht den gerinsten Schimmer, was diese Krankheit bewirkte, von angeblicher Ohnmacht mal abgesehen. "Du, Garrett?", fragte er Garrett. "Was wird nun mit ihr geschehen?"

  13. #13
    Auf dem Weg zur Gruppe um Mike herum hatte sich Lammbert völlig in seinen Gedanken verloren und war einfach über die Weide geschlendert, hatte vergessen, was er eigentlich wissen wollte. Plötzlich flog ein Schaf haarscharf an ihm vorbei und riss ihn aus seinen Träumereien - war das gerade wirklich geschehen? Was war heute nur mit ihm los? So leicht ließ er sich doch sonst nicht ablenken. Aus dem Augenwinkel konnte er Glöckchen und Böckling sehen, die gerade eine ihm unbekannte Knolle fraßen - seine Neugier war geweckt. Er wartete ab, bis die beiden wieder weitergingen und lief dann schnell dort hin, wo die Knollen wuchsen.

    Er schlang eine von ihnen herunter - sie waren tatsächlich sehr lecker. Doch gerade, als er die zweite verdrücken wollte schlug der Nachgeschmack zu. Lammbert streckte die Zunge aus und schüttelte sich - so hatte er sich das nicht vorgestellt. So schnell wie möglich drehte er seinen Kopf und versuchte den widerlichen Geschmack durch Grasen los zu werden.

    Nachdem das halbwegs gelungen war, machte er sich auf, um Glöckchen und Böckling seine Meinung zu geigen - wie konnten sie ihn nur dazu verleiten, so etwas übles zu essen. Noch dazu fing es in seinem Magen an, seltsam zu rumoren - irgendetwas stimmte mit der Pflanze nicht.

    Geändert von DSA-Zocker (19.04.2011 um 19:38 Uhr)

  14. #14
    Garrett sah Möbius ernst an. "Wenn ihr keiner hilft, dann wird sie sterben."
    "Wir brauchen einen Arzt, aber woher nehmen? Ärzte fallen nicht vom Himmel ..."

  15. #15
    Bedröppelt trieb Mike auf der Wasseroberfläche während ein paar Fische neugierig um ihn herumschwammen. Was war das nur für ein blöder Tag?
    Erst meckerten die andern Schafe an ihm rum nur weil er ein paar Vogeleier gegessen hat, dann beschuldigten sie ihn sogar ein Mensch im Schafspelz zu sein und schlussendlich wurde auch noch sein Nickerchen davon unterbrochen das die verdammten Heuballen ein Eigenleben entwickeln mussten und ihn quer durch die Weide geschleudert haben.
    Die andern Schafe schienen sich aber nicht wirklich um ihn zu kümmern, auch wenn es sie vermutlich freute, dass der See sein verdrecktes Fell zumindest ein bisschen gesäubert hatte.
    Aber schlimmer konnte es sicher nicht mehr werden. Was sollte schon passieren? Würden etwa Wölfe als nächstes die Herde infiltrieren? Mit diesem lächerlichen Gedanken im Kopf begab er sich ans Ufer, allerdings nicht ohne vorher noch zu versuchen einen der Fische zu fangen aber seine Hufe waren dafür absolut ungeeignet und als er versuchte mit dem Maul nach ihnen zu schnappen flohen sie in Windeseile.
    Musste er wohl etwas anderes auftreiben.

  16. #16
    "Naja, vielleicht werden sich noch zukünftige Schafe darüber wundern", kommentierte Böckling die Beschreibungen die Glöckchen zu den Taten ihrer Freunde gab. Er konnte bei sowas eigentlich nur den Kopf schütteln, aber ihr zuliebe sagte er besser nichts dazu. Sie würde sicher zur Vernunft kommen sobald sie einige Winter mehr hinter sich hat. Derweilen könnte er mit ihr auch etwas ... sanfter umgehen als mit den Idioten im Rest der Herde. Generell dachte er ein wenig über die Degenerierung in der Heide nach, es schien ihm wirklich, dass frühere klügere Köpfe zu Tage waren, schade, dass der Schäfer sie immer mit sich nahm sobald sie zu alt wurden. Vielleicht brauchte er ihre Weisheit ja selbst?

    Beide kamen recht schnell wieder zurück am Kothaufen an und Böckling merkte auch, wie das Grummeln und Knurren im Magen immer lauter wurde. Die Pflanze schien zu halten was sie versprach, hoffentlich würde er noch eine Stelle finden am Rand des Haufens finden wo noch genug Platz war. Es gestaltete sich als schwieriger als gedacht, denn viele Tausend Haufen, alle sehr glatt verteilt, waren zu finden. Gegenüber dem Zaun schienen noch etwas ungebrauchter Platz zu sein, also lief Böckling dort hin.
    "Schau dass du irgendwo am Rand eine leere Stelle findest, du solltest ja nicht die Schriften frührer überdecken!", gab Böckling ihr als Rat mit bevor er sich an einen Platz machte der noch leer war und wartete. Es sollte wirklich nicht alzu lange dauern bis es begann.

    Ihm fiel gerade jetzt auf, dass eines von den jüngeren Lämmchen zu ihnen kam, mit einem bösen Blick im Gesicht. "Was willst du?", fragte Böckling ihn während er sich bequem machte und wartete bis die Wirkung des Dünnpfif-Wurz sich entfalten würde.

    Geändert von Mivey (19.04.2011 um 20:01 Uhr)

  17. #17
    "Eine Stelle am Rand, alles klar!" ,sagte Glöckchen eifrig und suchte einen geeigneten Platz.
    Moment mal, eine Stelle am Rand? Ihr eigenes Werk sollte nur irgendwo Abseits der großen Schriften liegen? Nun, dann wenigstens neben dem Kot eines erfahrenen Schreibers. Kurzerhand suchte sich das Lämmchen einen freien Platz, nicht weit entfernt von Böckling, der doch schon zahlreiche Werke im Kot hinterlassen haben musste, so gut wie er sich auskannte.
    Nun hieß es offenbar warten, und Glöckchen versuchte, genau in der gleichen Position zu verweilen, wie Böckling. Vor Spannung schlackerte sie mit den Ohren, und ihr Bauch meldete sich nun regelmäßig lautstark.

    "Was willst du?" rissen Böcklings Worte sie vollkommen aus ihrer Konzentration, und erst jetzt bemerkte sie, dass Lammbert auf sie beide zukam, mit einem recht säuerlichen Ausdruck in seinen sonst eher aufgeweckten Schafsaugen. Ohne Frage musste er aus irgendeinem Grund böse auf Böckling sein, nicht auf sie, deshalb versuchte Glöckchen, sich weiterhin darauf vorzubereiten, einen besonderen Kothaufen zu kreieren. Und er musste besonders werden, sonst könnte sie Böckling und niemand anderem mehr unter die Augen treten! Sie, Glöckchen, durfte bei dieser Aufgabe nicht versagen!
    Konzentriert schloss sie die Augen, und langsam spürte sie, dass es nun so weit war.

  18. #18
    Nach etwas ziellosem Umherirren fand Goliath Frau Määhra in der Nähe des Zauns liegen, Garrett und Lammbert staden aufgeregt um sie herum und machten einen besorgten, geradezu panischen Eindruck. "Was ist denn bloß mit Frau Määhra passiert?", fragte er die beiden Schafe und streichte mit seinen Hufen sanft über den Rücken des am Boden liegenden Schafes. Doch weder Stupsen noch Rütteln halfen etwas, Frau Määhra gab kein Blöken von sich. Zwar wusste Goliath selbst keinen Rat, doch ohne überhaupt erst auf eine Antwort von Garrett oder Lammbert zu warten, lief er in Windeseile los zurück zu Wolke.
    "Wolke, du musst unbedingt sofort mit zu Frau Määhra kommen, sie liegt dort drüben am Zaun und ihr scheint es überhaupt nicht gut zu gehen! Sie gibt überhaupt keinen Laut mehr von sich, doch Schlafen tut sie auch nicht!", wandte sich Goliath aufgeregt zu Wolke, der wie wild in die Luft sprang und nicht im geringsten wuste, was er sonst tun sollte, doch hoffentlich konnte Wolke den Schafen helfen...

  19. #19
    Apfelduft stieg Rubmob direkt in die Nase, als er nach seinem Flug wieder zu sich kam.
    Etwas von Äpfeln eingedeckt rappelte er sich mit einem brummenden Schädel auf, aber nicht ohne dabei einen Apfel zu verschlingen. Als der leckere Apfelsaft seine trockene Kehle hinunterfloß, wurde ihm wieder bewusst, dass der den ganzen Tag noch nichts getrunken hatte und er nach so einem Flug jetzt dingend etwas trinken musste, sonst würde er wohl nie zur Besinnung kommen.
    Noch immer leicht torkelnd begab er sich zum See und legte sich mit der Schnauze im Wasser hängend am Ufer nieder. Zögernd nahm er die ersten Schlücke. Obwohl er sehr durstig war, trank er nur vorsichtig, weil er wusste, dass er sonst alles wieder auskotzen müsste.
    Kaum war sein Durst gestillt, kroch er etwas vom Ufer zurück und fiel in einen tiefen Schlaf.

  20. #20
    Als er und Glöckchen fertig waren, ging Böckling kurz zu ihr.
    "Nun ist es soweit. Es dauert immer eine Weile bis der Kot zu hart wird um ihn richtig mit der Hufe bearbeiten zu können. Nimm dir ein Beispiel an den anderen Kothaufen", er zeigte mit seiner Hufe auf die aufgetürtmen Scheiben die gleich daneben lagen. " versuch einfach der Reihe nach zu erzählen was du im Kopf hast. Natürlich kannst du auch einfach nur Gedanken die dir gerade im Kopf herumschwirren hast auf den Kot bringen. Eines der ganz älteren Schafe, sagte mir das nenne man "Popo-esiieh", was das auch heißen soll. Und denk nicht zu lange nach."

    Er selbst begann an seinem Kothaufen. Er dachte über den heutigen Tag nach und begann seine Gedanken dazu auf den Kot zu bringen
    Wenn Böckling kein Schaf sondern ein Mensch wäre, wären es ungefähr so zu lesen.
    Zitat Zitat
    "Lieber Kothaufen.
    Heute war wieder ein langweiliger Tag, naja fast. Am Anfang dachte ich wieder irgendein Idiot, Scherzo hieß er, der einen Stock gefunden hatte, würde mir den ganzen Tag versauen doch ich konnte ihn schnell überreden sein Vorhaben sein zu lassen. Als er schließlich erkannte wie sinnlos sein Leben auf der Heide war, entschloß er sich auf dem See Selbstmord zu begehen. Ich konnte das arme Ding aber nicht seinem Schicksal überlassen, und habe es dann im Alleingang gerettet. Wie üblich. Wolke ist noch etwas im See herumgeschwommen und hat mich bewusst sabotiert, offensichtlich war Scherzo nicht sehr beliebt wenn die anderen ihn lieber tot im See sehen würden.

    Danach begab ich mich wieder auf meinen angestamten Platz und sonnte mich etwas um das Wasser vom Fell zu bekommen. Nach dieser Aufregung wollte ich mir etwas die Hufe vertreten und stoß auf eine Gruppe dümmlicher Schafe (man soll hier verstehen, dass "dümmliche Schafe" KEIN redundanter Ausdruck ist und bewusst betonen soll wie dumm diese Schafe im Vergleich zu mir eigentlich waren) die einem sehr ungepflegtem Mike beibringen wollten, dass er sich nicht wie ein Mensch verhalten sollte. Die vollkommen bescheuerte Frage kam auf, ob das betreffende Schaf ein Mensch im Schafsfell sein könnte, doch Ich entfernte mich sodann von dieser Idiotentruppe.


    Kurze Zeit später traf ich ein begabtes, talentiertes junges Lämmchen, Glöckchen, dem ich beibrachte wie sie, wie jedes gebildete Schaf, ihre Gedanken im Kot festhalten kann. Ich bin überzeugt aus ihr wird irgendwann eine große Schriftstellerin, vielleicht sogar eine große Dichterin, werden. Die Zukunft wird es zeigen.


    Den Rest des Tages gedenke ich zu futtern und anschließend, nachdem ich noch eine Rede gehalten habe in dem ich den anderen penibel aufzeige warum ich ihnen überlegen bin, mich zur Ruhe legen."
    Böckling war stolz auf sein Werk. Sicher würden zukünftige Generationen von seinen Memoiren profitieren und seinen Namen preisen.

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