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Thema: Schafe - Die Gemeinschaft

Baum-Darstellung

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  1. #7
    Name: Frau Määhra
    Geschlecht: weiblich
    Alter: 6 Jahre, die Hälfte des Lebens gut hinter sich


    Weißes Fell, mit leichtem beige Stich. Schwarze Schnauze, Öhrchen, Augen, Knie und Hufe. Die Wolle ist sehr dicht, und zugegeben, es gibt flauschigere Wolle. Kurzer dicker Schwanz. Ein „goldener Ring“ im linken Ohr, und ein ledernes Halsband vervollständigen ihr Aussehen. Mit 75 cm Wiederristhöhe, breiten Rücken, 85 Kilogramm, kräftig und bei guter Konstitution lässt sie sich, trotz fehlender Hörner, nicht so ohne weiteres beiseite drücken. Allerdings ist ihr Wesen grundsätzlich sanft. Der Ring im Ohr gefällt ihr. Man hatte ihr gesagt, dass er so schön glitzert, wenn die Sonne drauf scheint. Was sie vom Halsband halten sollte, wusste sie nicht. Und auf ihre Knie und Fesseln war sie stolz. So schöne hatte sonst keine!



    Frau Määhra hat einen recht hohen Rang innerhalb der Herde. Notmalerweise hält sie sich zwar an die Anordnungen, die der Leithammel von sich gibt, unterstützt ihn auch. Normalerweise. Wenn sie diese für unsinnig hält, oder gerade was anderes will, kann es sein, dass sie ihn schlecht hört. Sagen tut sie aber nichts gegen ihn.

    Sie wandert beim Grasen über die Weide. Bleibt gern bei dem einen oder anderen stehen, grüßt und beginnt dabei einen kleinen Plausch. Wobei sie mehr zuhört, als selber redet.

    Sicher, im Westen bleibt sie länger, weil da das Gras besonders saftig ist, auch manche leckere Butterblume gibts sort. Doch sieht sie es pragmatisch, überall will geweidet sein. So nimmt sie auch holziges, hartes Gras zu sich, besonders, wenn es am Zaun entlang wächst. Denn das ist eine zweite Freude von Frau Määhra, langsam am Zaun entlang zu laufen und zu sehen was außerhalb ist.

    Man hat sie schon dabei gesehen, eine Kuhle vorm Zaun zu kratzen. Doch es war ihr längst zu mühselig, bevor es auch nur groß genug für ein Lamm wäre, das alt genug ist, von seiner Mutter weg zu laufen. Aber zu sehen, was hinter dem nächsten Hügel ist. Wenigstens am Tag. Wissbegierig wär sie ja schon. Oder hatte sie doch heimlich Angst davor, raus zu gehen? Und ist deshalb die Kuhle nie größer geworden?

    Nachts schlief sie gern an andere gelehnt. Doch auch da gab es seltene schlaflose Nächte, die sie dazu bringen, am Zaun entlang zu weiden, immer wieder den Kopf zu heben, zu schauen, zu lauschen. Wie groß die Welt wohl ist? Gibt’s saftigere Weiden, als die, zu denen man sie führt? Was es für Wesen dort draußen wohl gibt, die sie nie auf ihren Weidne sieht? Ausser Wölfe, falls es die denn gab? Andere Schafe vielleicht. Andere Schäfer? Wo ihr Schäfer wohl hingeht, der so selten da ist? Und weshalb hatte er ihr dieses Band um den Hals gelegt?

    Geändert von Lu Sonnengold (01.04.2011 um 21:32 Uhr)

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