Ich habe Grandia I, II und III gespielt und muss sagen, dass ich sie alle auch sehr gerne mochte.
Grandia I war einfach ein sehr charmantes Spielt und zählte sowieso zu meinen ersten Rollenspielen überhaupt. Spontan habe ich das Spiel mal mit einem Freund angefangen, und irgendwann mal auf 'nem Flohmarkt für 8€ abgegriffen und dann gespielt. Es gehörte auch zu den ersten Spielen, die ich bis in die Nacht gespielt habe.
Natürlich gibt es rückblickend viele Dinge, die man an Grandia kritisieren kann. Aber damals war ich einige Jahre jünger, die Rollenspielewelt war noch neuer für mich und ich war einfacher zu begeistern. Und in meinen Augen hat damals alles an Grandia gestimmt (bis auf die Lokalisierung): Die Story, die Charaktere, die Musik, die Kämpfe, die Atmosphäre. Und auch heute, wenn ich noch daran zurückdenke, verbinde ich das alles mit sehr viel.
Natürlich war alles klischeeüberladen. Aber das hat mich damals nicht gestört und stört mich auch heute nicht. Alles war so liebevoll umgesetzt und viele Szenen und Gefühle sind mir noch heute sehr schön in Erinnerung. Justins abreise aus Parm und die zugehörige Abenteuerstimmung, der Brief von seiner Mutter (alles untermalt von schöner Musik), Feenas Rettung in Neu Parm und die Definierung des Begriffs "Abenteurer", das Gerede von der "neuen Welt", das "Ende der Welt", die Szene am Strand von Ganbo, Sues Erkenntnis, dass sie nicht mit den anderen mithalten kann und somit auch ihre Abreise (sowas gab es kaum in RPGs), Justin und Feena alleine unterwegs in unbekannte Lande, Rapp, Leete, das Walddorf Ruku, Leens Aufoperung, Justins "Allein-Phase", die Rückkehr seiner Freunde und so weiter. Ich habe Grandia damals geliebt und ich liebe es auch immer noch sehr.
Persönlich bin ich aber auch jemand, der sich versucht, auf Spiele einzulassen. Nicht, dass ich nicht auch kritisch oder anspruchslos wäre – ganz im Gegenteil –, aber besonders rückblickend merke ich, was an vielen Spielen toll war, die ich auf den ersten Blick vielleicht gar nicht gemocht habe. Und an Grandia gab es viele Dinge, die man schätzen konnte.
Noriyuki Iwadare hat übrigens auch einen sehr bemerkenswerten Soundtrack abgeliefert. Noch heute höre ich mir gerne Stücke wie "Leen's Love Theme", "Theme of Grandia", "Edge of the World" oder "Village of Ruku" an.
An Grandia II habe ich weit weniger Erinnerungen und ich habe es auch relativ abgehackt über einen längeren Zeitraum gespielt. Dennoch mochte ich auch dieses Spiel sehr. Wieder haben mir die Kämpfe sehr gut gefallen, wieder gab es liebenswerte Charaktere, schöne Musik und einige gute Ideen. Besonders Charaktere wie Tio haben mir da gut gefallen, aber auch Mareg, Ryudo, Elena und Millenia haben zum Spiel beigetragen.
Grandia III mochte ich auch von Beginn an. Sympathische Charaktere, wunderschöne Grafik, tolle Zwischensequenzen, schöne Musik, spannende Kämpfe. Irgendwann bin ich dann so an einem Boss gescheitert, dass ich mehrere Monate gebraucht habe, um irgendwann mal wieder Lust zu bekommen und zu trainieren, aber dann ging es auch recht zügig bis zum Ende durch.
Leider hat meine CD2 mir den Spaß ein wenig verdorben – durch einen dummen Fehler von mir hatte die einen Kratzer, der unglücklicherweise dafür gesorgt hat, dass die Tonspur der Szenen um ein paar Sekunden verschoben war, was verhindert hat, dass man die wirklich genießen konnte. Und dabei gab es auf CD2 wirklich viele gute Szenen. :/
Fazit: Ich mochte bisher jedes Grandia-Spiel sehr gerne und bin ein Fan der Serie. Dennoch habe ich nur für den ersten Teil gestimmt, weil mich dieses Spielerlebnis damals einfach richtig gefesselt und fasziniert hat.