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							NSA (En-Es-A, nicht Änn-Äs-Äi ausgesprochen, es geht um das "Nationale Sicherheits-Amt") von Andreas Eschbach gelesen.
 
 Die Prämisse: Babbage hat im 19. Jahrhundert seine analytische Maschine gebaut, und daher ist die Computertechnik wesentlich früher entstanden als in der realen Welt (was auf einer enzige Seite als Einführung abgehandelt wird). Die Geschichte spielt im Deutschland zur Zeit des Dritten Reiches/Zweiten Weltkriegs
 
 Gehofft: Buch zum Thema Überwachungsstaat, bei dem man die Amis durch Nazis ersetzt hat, weil man denen ja so ziemlich alles Böse unterstellen darf, ohne dass sich dadurch irgendjemand angegriffen fühlt.
 Befürchtet: Zweiter Weltkriegsroman, bei dem irgendwie das Thema Computerüberwachung eingebaut wurde.
 
 Bekommen: Weder das eine, noch das andere. Das Thema dreht sich weniger um die Überwachung, als um das Privatleben der beiden Hauptcharaktere. Das NSA ist keine Nazi-NSA, sondern strahlt die Atmosphäre einer Hinterhof-Behörde aus, die hofft, dass man ihr nicht nächste Woche den Strom abdreht. Internet gibt es zwar, allerdings kein World Wide Web, das Ganze scheint sich eher auf Usenet-Niveau zu bewegen (wobei es möglich ist, dass Eschbach es auch einfach nur schlecht beschrieben hat, aber außer einem "Deutschen Forum" bzw. "Amerikanischen Forum" scheint es sowas wie Webseiten nicht zu geben).
 Und ansosnsten scheint Eschbach einfach so ziemlich alles, was man mit dem Thema Computer verbinden kann, irgendwie untergebracht zu haben, ohne sich groß Gedanken zu machen, wozu eigentlich. Da stiehlt das NSA den Amerikanern mal eben die Pläne zum Thema Atomforschung, indem die Hauptcharaktere sie von einem Uni-Rechner in den USA herunterlanden. Dann hilft einer der Hauptcharaktere bei der Entwicklung einer KI, mit dem sich das Amt gleich mal selbst abschafft, weil die KI den Job deutlich besser macht als sie.
 Mit dem dritten Reich hat das Buch auch nicht wirklich was zu tun. Das ist zwar das Setting, aber das hat auf die Handlung so wenig Auswirkungen, dass man das Buch vermutlich mit minimalen Änderungen genausogut im Wilden Westen oder auf einer Raumstation hätte ansiedeln können.
 
 Außerdem bestärkt mich der Roman in meinem Verdacht, dass Eschbach von dem Programmierzeugs nicht so wirklich Ahnung hat. Nachdem ein Programmierer in "Ein König für Deutschland" wochenlang für ein Programm gebraucht hat, dass jeder Informatikstudent im ersten Semester in einer halben Stunde hinrotzen würde, und in der Out-Trilogie ein Programm, das Videos auf wiederkehrende Elemente untersucht, ein Meisterwerk der Hackerkunst darstellt, sind hier Programmierer etwa 99% der Zeit damit beschäftigt, SQL-Anfragen zu erstellen. Einmal lässt der weibliche Hauptcharakter auch einen Computer ein Passwort Bruteforcen.
 
 Und die letzten hundert Seiten dienen anscheinend nur noch dazu, um dem weiblichen Hauptcharakter das Leben zur Hölle zu machen. Der männliche Hauptcharakter ist da schlauer und gibt sich lieber gleich die Kugel.
 
 Zusammenfassung: 
 Nicht empfehlenswert.
 
 
 
 
 
 
 
 
	
	
	
	
	
	
	
	
	
	
	
	
		
		
			
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