Der Soldat hatte sich aufgrund der bleiernen Müdigkeit früh hingelegt und war dementsprechend am nächsten Morgen schon früh erwacht.
Da es in dem Hotel noch totenstill war, hatte er sich schließlich dafür entschieden, seinen Körper in Schuss zu halten und war dazu übergegangen, mit Kniebeugen, Stretching und einigen Aufwärmübungen die ersten Geräusche des Hotels abzuwarten, auch wenn ihn das bequeme Bett liebevoll zublinzelte, er war in den Schlafbaracken des Corps eigentlich Anderes gewohnt und dabei fiel ihm zudem auf, wie lange er nun schon ungestört ausschlafen konnte - immerhin seit der den Transporter versäumt hatte.

Als sein Leib warm und seine Haut schweißbedeckt war, wusch er sich ausgiebig, als er plötzlich - so gegen 11 - ein lautes Rumpeln an seiner Tür hörte und sich totenbleich erschrocken den Kopf am Spiegelschrank in seinem Bad stieß.
Blinzelnd steckte er kurz darauf den Kopf nach draußen, nachdem er sich einen weiten Bademantel sauber sitzend umgebunden hatte und während der Rasierschaum von seinen Wangen tropfte, erblickte er den quengeligen Motelangestellten, der tatsächlich an jede Tür klopfte.

Schmunzelnd zog er die Tür zu und dachte bei sich, dass sich manche Dinge wohl nie ändern werden. Vor allem keine Herbergswirte oder Drill-Instruktoren.

Als er schließlich fertig angezogen war und seine Uniform tadellos saß, kam er langsam nach unten geschlendert und er hatte mit einer fast peinlich berührten Rotfärbung seiner Wangen das Spektakel seiner Mitgäste mitangehört und konnte nur mitleidig den Kopf schütteln, sich dabei erinnernd, dass normalerweise gerade die Deutschen und Engländer als sehr schlechte und unbequeme Gäste galten, doch seine Landsleute und die übrigen Gäste schienen diesem Klischee in nichts nachstehen zu wollen.

Sich an die sehr karge Feldküche erinnernd, besah er sich die Baguettes genauer und nahm einen vorsichtigen Bissen, entschied sich dann aber anders und suchte den Wirt auf und als er in dessen Augen schon einige berechtigte Wut aufblitzen sah, entspannte er sich sichtlich und sprach mit seiner ungewöhnlich sanften Stimme: "Guter Mann, entschuldigen Sie bitte als Erstes die Manieren meiner Reisegefährten, ich denke, Vielen von ihnen sind sich des Umstandes nicht bewusst, wie schwierig es wohl sein muss, eine so große Meute ausreichend zu bewirten. Ich für meinen Teil bin bisher doch sehr zufrieden und freue mich auch über die Einladung. Und damit komme ich direkt zu meiner Frage..." Er fixierte den Mann mit seinen blauen Augen und lächelte - wie er hoffte -entwaffnend. "Wie kommt es eigentlich, dass Ihr gutes Haus diesen Wettbewerb ins Leben gerufen hat und was sind Ihre nächsten Pläne, nun da die Besichtigung des Waldes ja auszufallen scheint?" Er sah sich die anderen Gäste kurz genauer an und zuckte dann mit den Schultern. "Und würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Ihnen ein wenig zur Hand gehen dürfte? Da das mir zugedachte Baguette schon ein wenig kalt zu sein scheint, ich keinerlei Probleme in der Selbstständigkeit habe und große Rücksicht auf Ihren Herd nehmen werde, würde ich mir gerne meine Essensration nachträglich erwärmen, mit Ihrer Einwilligung, versteht sich."