Habe ich niemals behauptet. Ich weiß nicht, inwiefern Du Dich wirklich mit der Materie auskennst, aber gerade im Informatikbereich arbeiten "gerne" Mathematiker und Informatiker zusammen.Zitat
Wieso? Weil Informatiker auf die ganzen Formeln und Details in der Regel keinen Bock haben, aber besser programmieren können.
Wenn man keine Ahnung hat, was man programmiert, kann man es auch nicht gut machen - und gerade, was Numerik angeht, gibts doch schon einige ziemlich komplexe Angelegenheiten.
Ferner: Was heißt "marginal"? Ist es marginal, wenn man mit einer Sprache umgehen und die Algorithmen einbauen kann? *Vermutlich* wird der Code nicht so sauber sein, wie von einem Informatikstudenten, andererseits gehört zum Programmieren auch hauptsächlich ein organisiertes Denken, der nötige Umgang mit der Sprache und eben Logik.
Nein, denke ich nicht. Ich denke aber, dass man diese Mathematiker nicht ohne Weiteres durch irgendwen ersetzen kann. Habe auch gesagt, dass ich nur von der gewöhnlichen Uni spreche, von FH habe ich da nicht so viel Ahnung.Zitat
Prinzipiell scheint mir hier schon ein gewisses Vorurteil Deinerseits zu herrschen.
Man muss es mal aus folgender Perspektive betrachten: Fast die gesamte Industrie baut auf Mathematik (und ihren Anwendungen) auf. ABER fast keiner hat Bock, sich damit zu beschäftigen.
Fragt man Ingenieure, welches Fach sie am meisten hassen, so ist dies Mathe; bei BWLern genau so; Informatiker (und eventuell) Physiker würden Dir vermutlich ähnliches erzählen. Man kann von diesen Leuten also in keinster Weise erwarten, dass sie sich großartig mit den ganzen Sachen auskennen, die sie da mathematisch machen. Gerade in den Wirtschaftswissenschaften scheint es viele skurile ad-hoc Methoden zu geben, um bestimmte Sachen zu berechnen, die zwar leicht, aber einfach falsch sind (weil sie beispielsweise gar nicht das aussagen, was man wissen will, aber dennoch benutzt werden, genau das zu bewerten).
Genau so gelangt jede Formel, die angewandt wird, irgendwann an ihre Grenzen (sprich: Vorraussetzungen für ihre Gültigkeit); auch diese kennen die meisten Anwender in der Regel nicht mal.
Ich unterstelle jetzt nicht, dass alle Anwender keine Ahnung von der Mathematik haben, nur, dass sich nicht jeder mit allem gut auskennen kann. Und dann willst Du mir erzählen, dass es sinnlos ist, diese Lücken als Unternehmen schließen zu wollen?
Ansonsten:
gas hat im Prinzip Recht - hatte ja auch angemerkt, dass es sich letztendlich nicht zu viel nimmt und Du die Spezialisierungsvorlesungen gegebenenfalls auch noch optional hören kannst.
@mq:
Ja, das ist auch eine Sache - manchmal entscheiden eben eher die Kompetenzen, die man durch sein Studium erlangt, und nicht exakt das fachliche Wissen (auch wenn das Paradox klingt).
Gibt schon einige Beispiele von Leuten, die in ganz anderen Zweigen arbeiten, als sie eigentlich studiert haben (kenne auch welche, natürlich, sonst wäre die Aussage irgendwie hinfällig ^^°).
Ob man das nun will, ist eine ganz andere Frage.
edit: Eine Geschichte, die mir dazu noch eingefallen ist:
Ein Kumpel von mir studiert Biologie, der Dozent hat ihnen in einer relativ frühen Neurobiologie Vorlesung erzählt, dass, sollten sie sich auf Neuro spezialisieren wollen, sie eher wenig Chancen haben, da für das Gebiet wahrscheinlicher Physiker mit geringen Biologiekenntnissen genommen werden.