Ergebnis 1 bis 20 von 28

Thema: Bei der Wahl des Studiums, eher etwas spezielles oder allgemeines wählen?

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Zitat Zitat
    Ich bezweifle stark, dass der Mathestudent mit marginalen Programmierkenntnissen dem Informatikstudent vorgezogen wird.
    Habe ich niemals behauptet. Ich weiß nicht, inwiefern Du Dich wirklich mit der Materie auskennst, aber gerade im Informatikbereich arbeiten "gerne" Mathematiker und Informatiker zusammen.
    Wieso? Weil Informatiker auf die ganzen Formeln und Details in der Regel keinen Bock haben, aber besser programmieren können.
    Wenn man keine Ahnung hat, was man programmiert, kann man es auch nicht gut machen - und gerade, was Numerik angeht, gibts doch schon einige ziemlich komplexe Angelegenheiten.

    Ferner: Was heißt "marginal"? Ist es marginal, wenn man mit einer Sprache umgehen und die Algorithmen einbauen kann? *Vermutlich* wird der Code nicht so sauber sein, wie von einem Informatikstudenten, andererseits gehört zum Programmieren auch hauptsächlich ein organisiertes Denken, der nötige Umgang mit der Sprache und eben Logik.


    Zitat Zitat
    Du denkst echt, dass man den wirtschaftlichen Uni-/FH-Part durch ein paar Einarbeitungswochen im Unternehmen ersetzen kann? Das war hoffentlich nicht ernst gemeint. Was bringt einem ein Mathematiker mit guten Qualifikationen, wenn er kein Verständnis dafür hat diese wirtschaftlich zu nutzen?
    Nein, denke ich nicht. Ich denke aber, dass man diese Mathematiker nicht ohne Weiteres durch irgendwen ersetzen kann. Habe auch gesagt, dass ich nur von der gewöhnlichen Uni spreche, von FH habe ich da nicht so viel Ahnung.
    Prinzipiell scheint mir hier schon ein gewisses Vorurteil Deinerseits zu herrschen.

    Man muss es mal aus folgender Perspektive betrachten: Fast die gesamte Industrie baut auf Mathematik (und ihren Anwendungen) auf. ABER fast keiner hat Bock, sich damit zu beschäftigen.
    Fragt man Ingenieure, welches Fach sie am meisten hassen, so ist dies Mathe; bei BWLern genau so; Informatiker (und eventuell) Physiker würden Dir vermutlich ähnliches erzählen. Man kann von diesen Leuten also in keinster Weise erwarten, dass sie sich großartig mit den ganzen Sachen auskennen, die sie da mathematisch machen. Gerade in den Wirtschaftswissenschaften scheint es viele skurile ad-hoc Methoden zu geben, um bestimmte Sachen zu berechnen, die zwar leicht, aber einfach falsch sind (weil sie beispielsweise gar nicht das aussagen, was man wissen will, aber dennoch benutzt werden, genau das zu bewerten).

    Genau so gelangt jede Formel, die angewandt wird, irgendwann an ihre Grenzen (sprich: Vorraussetzungen für ihre Gültigkeit); auch diese kennen die meisten Anwender in der Regel nicht mal.

    Ich unterstelle jetzt nicht, dass alle Anwender keine Ahnung von der Mathematik haben, nur, dass sich nicht jeder mit allem gut auskennen kann. Und dann willst Du mir erzählen, dass es sinnlos ist, diese Lücken als Unternehmen schließen zu wollen?

    Ansonsten:
    gas hat im Prinzip Recht - hatte ja auch angemerkt, dass es sich letztendlich nicht zu viel nimmt und Du die Spezialisierungsvorlesungen gegebenenfalls auch noch optional hören kannst.

    @mq:
    Ja, das ist auch eine Sache - manchmal entscheiden eben eher die Kompetenzen, die man durch sein Studium erlangt, und nicht exakt das fachliche Wissen (auch wenn das Paradox klingt).
    Gibt schon einige Beispiele von Leuten, die in ganz anderen Zweigen arbeiten, als sie eigentlich studiert haben (kenne auch welche, natürlich, sonst wäre die Aussage irgendwie hinfällig ^^°).
    Ob man das nun will, ist eine ganz andere Frage.

    edit: Eine Geschichte, die mir dazu noch eingefallen ist:
    Ein Kumpel von mir studiert Biologie, der Dozent hat ihnen in einer relativ frühen Neurobiologie Vorlesung erzählt, dass, sollten sie sich auf Neuro spezialisieren wollen, sie eher wenig Chancen haben, da für das Gebiet wahrscheinlicher Physiker mit geringen Biologiekenntnissen genommen werden.

    Geändert von Sylverthas (08.03.2010 um 02:08 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von Sebbo Beitrag anzeigen
    Was wollen Unternehmen mit reinen Mathematikern, die können nur mit Zahlen um sich werfen ohne Bezug zur Wirtschaft etc.

    so gut wie niemand in der Wirtschaft reine Mathematiker suchen würde. Das ist ja auch verständlich.
    Deswegen gibt es ja das Nebenfach. Außerdem ist Mathematik nunmal oft daraus ausgerichtet, dass der Student selbst lehren wird. Aber mit Finanzmathematik und einem Zweit- oder Drittstudium im Wirtschaftsbereich ist man der König.
    Zitat Zitat
    Ich kenne eigentlich keine Uni, die neben Mathe nicht noch mindestens Kenntnisse in 1-2 Programmiersprachen und Nebenfachqualifikationen vermittelt. Zugegeben, damit hat man nur Grundlagenwissen im Nebenfach, aber vollkommen "unwissend" ist das wohl nie.

    Ob das verständlich ist, ist schon eine interessante Frage. Gerade bei Mathe werden wohl im Studium eher Qualifikationen vermittelt, die man dann in seinen Beruf mitbringt.

    haben die Unternehmen nicht zu viel Auswahl. Entweder, sie kriegen einen Wirtschaftsmathematiker (oder Infomathematiker, mehr Spezialisierungen kenn ich da nicht mal xD), oder sie müssen einen Mathematiker, eventuell einen Physiker, wählen.
    Was soll man da machen? Einfach keinen einstellen, damit die Wirtschaft noch mehr in den Keller geht, da Wirtschaftswissenschaftler mit ihren unzurechnenden Formeln an das ganze rangehen?
    Ist ja nicht so, als würde es *so* viele Mathematiker geben^^
    Das Stimmt.
    Zitat Zitat von Sebbo Beitrag anzeigen
    Ich bezweifle stark, dass der Mathestudent mit marginalen Programmierkenntnissen dem Informatikstudent vorgezogen wird.
    Das hängt davon ab, als Informatiker knapp waren, waren Mathestudenten gefragt. Außerdem können beide sehr logisch und vernünftig denken und bringen sachen auf den Punkt, nicht wie irgendwelche "diplomatischen" Politikstudenten oder so.
    Zitat Zitat
    Du denkst echt, dass man den wirtschaftlichen Uni-/FH-Part durch ein paar Einarbeitungswochen im Unternehmen ersetzen kann? Das war hoffentlich nicht ernst gemeint. Was bringt einem ein Mathematiker mit guten Qualifikationen, wenn er kein Verständnis dafür hat diese wirtschaftlich zu nutzen?
    Wie gesagt, Nebenfach.

    Ich selbst studiere Mathe erstmal, um die drei Jahre, die ich im Gymnasium gewonnen habe, in ein Basisstudium zu investieren. Es ist allgemein, sehr anspruchsvoll verglichen mit irgendwelchen Lern- oder Laberfächern und macht sich daher sehr gut im Lebenslauf. Anschließend hänge ich wohl noch einen B.Sc. International Management ran, der nur zwei Jahre dauern wird, und werde dann auf MBA zielen. Mathe konzentriert sich bei mir natürlich auf Finanzmathematik.

    Es ist ja auch nicht verboten, mehrere Sachen zu studieren. Also zum Beispiel erstmal schon anfangen mit was schwerem, klassischem und edlem, wie Mathematik, und danach was anderes, etwa auf Wissenschaft oder Anwendungen konzentrieren.

  3. #3
    Schon mal danke für die zahlreichen Antworten.
    Ich glaube, ich werde mich jetzt für ein allgemeines Studium bewerben(wahrscheinlich Mathe und Elektrotechnik), da ich mir noch nicht sicher bin was mir liegt. Mathe könnte mir liegen, wobei mich Elektrotechnik mehr interessieren würde, aber ich das nicht weiß, ob ichs kann. Verdammte Zwickmühle! Aber man wchst ja bekanntlich mit seinen Herausforderungen
    Vor allem Ianus Post hat mir klar gemacht, dass Robotik vllt doch nix für mich ist, wegen den handwerklichen Fähigkeiten, die bei mir leider nur spärlich ausgebildet sind
    @Sebbo: Der Vorschlag mit dem Wirtschaftsingenieurwesen ist glaube ich nichts für mich, da mich so wirtschaftliche Sachen nicht wirklich interessieren, aber ich werde mich mal da einlesen, vllt ist es ja doch ganz interessant.

    Zu der Diskussion ob Mathematiker begehrt sind, kann ich nur wieder geben, was mir bei meinem Praktikum im Fachbereich Mathe und Informatik an einer Uni in meiner Nähe gesagt wurde.
    Dort wurde gesagt Mathematiker sind sehr begehrt, vor allem wegen ihrer im Studium anerlernten Denkweise, sich in viele Problemstellungen einzuarbeiten.
    Ob das jetzt der Wahrheit entspricht, kann ich aber nicht sagen.

  4. #4
    Zitat Zitat von Turgon Beitrag anzeigen
    [...]Zu der Diskussion ob Mathematiker begehrt sind, kann ich nur wieder geben, was mir bei meinem Praktikum im Fachbereich Mathe und Informatik an einer Uni in meiner Nähe gesagt wurde.
    Dort wurde gesagt Mathematiker sind sehr begehrt, vor allem wegen ihrer im Studium anerlernten Denkweise, sich in viele Problemstellungen einzuarbeiten.
    Ob das jetzt der Wahrheit entspricht, kann ich aber nicht sagen.
    Du wirst nie einen Fachbereich erleben, der schlecht über sein eigenes Fach redet.

  5. #5
    Da ist wohl was wahres dran, aber der Fachbereich hat auch schlecht über sich geredet, zumindest die Studenten.
    Die meinten nämlich z.B. das man, wenn man Mathe studiert, seine Chancen bei Frauen rapide verschlechtert. Die meisten Gespräche mit Frauen würden ab dem Zeitpunkt, dass man sagt, man studiert Mathe, so verlaufen, dass die Frauen entweder 20 Minuten interessiert zu hören und dann verschwinden oder gleich verschwinden

  6. #6
    Zitat Zitat von Turgon Beitrag anzeigen
    [...] Die meinten nämlich z.B. das man, wenn man Mathe studiert, seine Chancen bei Frauen rapide verschlechtert. Die meisten Gespräche mit Frauen würden ab dem Zeitpunkt, dass man sagt, man studiert Mathe, so verlaufen, dass die Frauen entweder 20 Minuten interessiert zu hören und dann verschwinden oder gleich verschwinden
    Das ewige Leid der Mathe- und Physikstudenten. Den Studiengang am besten nicht erwähnen und wenn man gefragt wird, kurz antworten und direkt ein anderes Thema anschneiden.

  7. #7
    also ich studiere mathematik.
    man kann sich doch im studium ohne ende spezialisieren.
    im studium selbst erfolgt also die aufsplittung in reine mathematik oder angewandte mathematik.hier sind viele übergänge aber auch fliessend und jemand der dieses studium gepackt hat,dürfte auch recht anpassungs und lernfähig sein
    numerik,stochastik,computeralgebra,natürlich differentialgeometrie und sogar graphentheorie (sozialer netzwerke) werden heute gesucht.
    mathematik ohne nebenfach geht ausserdem in mainz wo ich bin gar nicht.
    da könnte man zum beispiel bwl oder wvl nehmen.dann abschlussarbeit in stochastik gemacht und ein job bei der wahrscheinlichkeitsabteiliung einer versicherung ist einem sicherer als einem reinen bwler.
    selbst wenn man kein nebenfach wählen brauch sehe ich kein problem noch bwl oder so dazu zunehemen.ihr seid doch jung,also nehmt euch den wald und die sonnenblumenkerne

  8. #8
    Zitat Zitat von Sebbo Beitrag anzeigen
    Psychologiestudenten studieren eh nur Psychologie, um herauszufinden was mit ihnen nicht stimmt und wenn sie am Ende des Studiums dann Gewissheit haben, dass sie total gestört sind... tja wie schon gesagt -> Wrack

    WGs nur mit Psychologiestudenten... da will man auch wieder ganz schnell raus...
    Eine in meinen Augen sehr vereinfachende und ungerechtfertigte Äußerung. Die Psychologiestudenten, die ich kenne, sprühen vor Lebensfreude und Kampfgeist.

    Geändert von MaxikingWolke22 (09.03.2010 um 00:09 Uhr)

  9. #9
    Alles nur Fassade ... Sebbo hat Recht.

    Und ja lasst uns diesen Thread zum Studiengang Basch-Topic machen:

    Mathe/Info --> keine Frauen

    Psycho --> Gestört

    Soziologie/Politik --> Gammler und Taxifahrer

    Jura --> Seelenverkäufer

    BWL --> "Whuuu ... was mach ich aus meinem Leben?"

    Ökotrophologie --> "Wa ich bin zu fett, wie nehm ich ab?"

    ..........


    PS: Verallgemeinerungen sind wirklich nicht gut ... aber als Student der Soziologie und der Rechtswissenschaft (Jura) kann ich bestätigen das die ganzen Klisches wirklich ihre Daseinsberechtigung haben

    @Topic:

    Ja ich bin auch dafür erst mit dem Generellen anzufangen und dann später ins Spezielle zu wechseln.

    Bei mir lief das so das ich ein unglaubliches Interesse an Soziologie hatte und habe. Also eingeschrieben (Soziologie/Politik).

    Dann hatte ich einen Kurs in Kriminalsoziologie und einige im Feld der internationale Politik. Fand ich beides sehr interessant, vor allem Ersteres. Da leider nichts weiteres in diese Richtung kam hatte ich ein bischen Informiert und herausgefunden das Kriminologie eine Domäne der Juristen (in Deutschland) ist.

    Also schwupps Nägel mit Köpfen gemacht und mich in Jura ... oder spezieller: Magister für Internationales Recht ... eingeschrieben.

    Tada jetzt studiere ich zwei Sachen

    [Anmerkung: Dürfte heutzutage mit Bachelor schwer werden. Ich hab einen starren Bachelor Studiengang (bald Master) und eben den weitaus flexibleren Magister in Jura ... damit lässt sich das Pensum recht geschickt bewältigen]


    Das mal als Beispiel wie es dir gehen könnte ... Uni - Lebensläufe sind einfach die interessantesten

  10. #10
    Zitat Zitat von Turgon
    Die meinten nämlich z.B. das man, wenn man Mathe studiert, seine Chancen bei Frauen rapide verschlechtert.


  11. #11
    Zitat Zitat von Turgon Beitrag anzeigen
    Vor allem Ianus Post hat mir klar gemacht, dass Robotik vllt doch nix für mich ist, wegen den handwerklichen Fähigkeiten, die bei mir leider nur spärlich ausgebildet sind
    Für's Studium brauchst du die nicht, nur für den Beruf wäre es wirklich gut wenn du ein tiefergehendes Interesse am Bauen von Maschinen hast. Die Klage, die ich immer wieder höre, ist dass sie nach Abgang zwar Maschinen entwerfen können aber sie sehr wenig Vorstellung davon haben, was man mit vorhandenem Werkzeug und vorhandenen Teilen machen kann. Meist verlangen sie dann, das man alle Teile CNC-fräst nachdem man die Werkzeugköpfe dafür auf einer anderen Maschine gefräst hat.

  12. #12
    Zitat Zitat von MaxikingWolke22 Beitrag anzeigen
    Das hängt davon ab, als Informatiker knapp waren, waren Mathestudenten gefragt.
    Ich weiß nicht woher dieses Bild rührt: Auch heute sind studierte Informatiker knapp, weswegen auch viele Mathematiker als Informatik-Ersatz arbeiten.

    Und es ist auch für mich eine wirklich schockierende Neuigkeit, dass Mathematiker in der Privatwirtschaft etwas anderes tun als Theoreme herzuleiten.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •