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Thema: [Forenspiel] Die Werwölfe von Düsterwald - Part III - Tag 1

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Mütterchen Zitterhand schien im stehen eingeschlafen zu sein, denn erst ungewöhnlich lange nachdem Horatio sie angesprochen hatte, regte sie sich.

    „Oh, Horatio, grüßt euch, grüßt euch... verzeiht das ich euch warten ließ, ich war wieder einmal in Gedanken - das scheint eine neue Marotte von mir zu werden.“ Sie zwinkerte zu ihm hinauf, ihr Blick war dabei aber eher auf den Hintern des weißen Rappen gerichtet. Vorsichtig und abschätzend ließ sie ließ ihre Hand über das weiche Fell fahren und der stolze Hengst schnaubte leise.

    „Huch.“, murmelte sie, „was für ein Ungetüm. Aber wisst ihr, in meiner Jugend bin ich oft geritten und auch wenn dies nicht der richtige Zeitpunkt ist um an alte Zeiten zu denken - ich würde gerne ein paar Schritte mit euch auf Arson reiten. Was für ein hübscher Name für solch einen edlen Hengst! Aber ihr müsst mir versprechen dass ihr beim reiten darauf achtet das meine Röcke richtig liegen. Einen Damensattel habt ihr wohl nicht?“

    Mit dem Knauf ihres Stabes klopfte sie auf das Sattelhorn. „Ah ich sehe schon, ein Geländesattel.“ Ein seliges Lächeln breitete sich über ihr Gesicht aus. „Nun - dann wollen wir mal!“, ihre rechte Hand glitt behände zum Bannerhalter und sie knüpfte ihren Stab dort mit einigen Lederschlaufen fest, bevor sie sich, mit nicht allzuviel Unterstützung von Horatios rechter Hand, die allerdings vom Hähnchen reichlich mit Fett betrieft war, hinter ihm in den Sattel schwang.

    Dort streifte sie über ihre Röcke, stellte fest das alles zu sitzen schien und holte etwas aus ihrer Schürze hervor. Es war eine mit Silber umwickelte Fuchspfote an einem Lederband. „Nun mein Bester, ich muss zugeben eure Tinkturen würde ich nicht mal in mein Unkraut gießen, aber wenn ihr eure Hände bei euch behaltet, dann werde ich euch zwar nicht für einen Ritter aber zuminest auch nicht mehr für den Tunichtgut, als der ihr im Dorf verschrien seid, halten. Und dies hier wird euch helfen in Zukunft ein wenig besonnener vorzugehen.“

    Bei sich dachte die Alte Vettel aber gar nicht über den Ritt nach, sondern über die Gespräche die sie belauscht hatte. Sie war nachdenklich gewesen, anscheinend hatte sie auch äußerst unsicher gewirkt, vielleicht hatte sie sogar gewankt, sodass Horatio auf die aufmerksam geworden war - und ja, sie fühlte sich tatsächlich auch als würde eine eisige Hand nach ihr greifen! Aber das düfte niemand im Dorf erfahren. Denn sie dürfte nicht Schwach sein, nicht jetzt wo sie alle ihre Hilfe brauchten - sonst würden auch die nächsten Tage von Blut getränkt sein würden... dem Blut der Unschuldigen, wie Ferdinand es gewesen war.

    „Oh Ferdinand...“, seufzte Ulrika und ihre Hände, die ohne den Stab nicht wussten wohin verkrampften sich in Horatios reichbesticktem rotem Hemd. „Oh Ferdinand...so wie der letzte strahlende Schimmer von Aurora mir erschien, am letzten Tag als ich noch sehen konnte mit diesen Augen, so erschien er mir in seiner prachtvollen Rüstung.“ Eine Träne rann aus ihrem linken, blinden Auge hinaus - eine einzige perlengleiche klare, salzige, heiße Träne der Verzweiflung. Noch dazu verkrampften sich Ulrikas Hände immer fester im Stoff und sie griff auch recht fest in Horatios Rückenmuskeln.

    „Er hatte das fromme Herz am rechten Fleck, daran bestand kein Zweifel... und er war heldenhaft, mutig...“, der Griff in Horatios Hemd verhärtete sich immer mehr und auch Horatio durchflutete nun eine Gänsehaut: Der Krampf im Rücken hatte sich dank Ulrikas Klammerei endlich gelöst.

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