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Ehrengarde
Irgendwann im Laufe des Nachmittags musste sie vom Feld zurückgekehrt und an den Menschenmassen vorbeigehuscht sein, denn plötzlich kniete sie neben der Leiche des Hauptmannes - in sicherem Abstand zwar, aber mit hochkonzentriertem Gesichtsausdruck.
An ihrer Tallie baumelten drei handtellergroße Lederbeutel, die am Vormittag noch nicht dagewesen waren.
Maia streckte eine Hand aus und drehte sachte das Kinn des Verstorbenen zur Seite, so dass sie eine bessere Sicht auf die Bisswunde an dessen Kehle hatte.
"Es ist genau so, wie ich es befürchtet habe", wisperte sie der alten Ulrika, die dicht hinter ihr stand. "Kein sauberer Schnitt, das Fleisch ist zerfetzt. Wie bei dem Biss eines Raubtieres. Ich wusste, sie würden eines Tages kommen." Das Mädchen erhob sich hastig und griff nach einem der Lederbeutel wie nach einem Talisman.
"Bestimmt werden versuchen das ganze Dorf auszurotten, so wie bei meinen Eltern." der dazugehörige Blick blieb der Alten erspart. Blind sein hatte auch seine Vorteile. "Sprecht auf gar keinen Fall ihren Namen aus, vielleicht kann das Unheil noch abgewendet werden"
Geändert von Ty Ni (08.01.2010 um 18:34 Uhr)
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