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Thema: Gemeinsame Serie [Serienthread]

  1. #1

    DieHeiligeSandale Gast

    Gemeinsame Serie [Serienthread]

    Hallo
    Dies ist der Thread, in den ausschließlich hintereinander weg die Episoden unseres kleinen Experiments, dem Versuch, mit verschiedenen Autoren aus dem Atelier gemeinsam so etwas wie eine kleine Serie zu schreiben, gpostet werden sollen. Lob, Kritik, Anregungen und Organisatorisches sollte in diesem Thread besprochen werden: http://www.multimediaxis.de/showthread.php?t=121917

    So, hier also der erste Abschnitt.



    „Scheiße!“, brummte Patrick und hielt sich den noch lauter brummenden Schädel. Es regnete in Strömen gegen sein Fenster und der Himmel war von grauen Wolken verhangen. Sein Kopf fühlte sich an wie Brei. Stinkender, grauer, zähflüssiger Brei, der sich über sein Kopfkissen ergoss. Patrick hatte definitiv zu viel getrunken. Wie so oft nahm er sich fest vor, nie wieder so dermaßen zu übertreiben, während er sich aus dem Bett pulte und begann, auf dem Boden seines kleinen Zimmers nach halbwegs sauberen Sachen zum Anziehen zu suchen. Er hob stichprobenweise herumliegende T Shirts auf und roch daran, nur um ein ums andere Mal enttäuscht oder gar schockiert zu werden. Als er endlich ein Shirt gefunden hatte, das zumindest erträglich roch zog er es schnell an, schlüpfte in die Hose von gestern, deren Geruch er vorsichtshalber nicht auch noch überprüfte, nebelte sich kurz mit Deo ein und beschloss, dass dies nun wirklich genug der Körperpflege sei. Schließlich war Sonntag, da waren sowieso kaum Leute auf den Straßen unterwegs. Im Gegenteil: Die Stadt war leer gefegt, wirkte wie ausgestorben und machte in dem regnerischen Grau dieses Tages einen noch deprimierenderen Eindruck, als man an allen anderen Tagen der Woche sowieso schon von ihr bekam.

  2. #2
    Gurgelnd fing sich die Kaffeemaschine an zu arbeiten. Patrick setzte sich an den Tisch und legte den Kopf in die Hände, während der Regen hämmernd in selbigen widerhallte.
    Wieso ließ er sich nur immer wieder von seinen zwergischen Arbeitskollegen überreden, am Wochenende etwas trinken zu gehen?
    Klickend meldete die Maschine das Ende ihres Arbeitsvorgangs. Mit zitternden Händen schüttete Patrick sich Kaffee in eine dreckige Tasse. Da sein Kühlschrank nicht mit viel Inhalt prahlen konnte, musste er ihn schwarz trinken. Schwarz wie seine Erinnerung an den gestrigen Abend. Das Einzige, an das er sich erinnern konnte, war wie ihn seine Kollegen abgeholt hatten und sie sich in dem netten kleinen Pub, das sie oft besuchten, ein Bier und einen Schnaps bestellte hatten. Danach brach der Verlauf des Abends ab und es blitzen nur vereinzelte Bilder in ihm auf, welche er aber nicht in eine ordentliche Reihenfolge bringen konnte.
    Für jemanden seiner Art vertrug er eigentlich viel, aber mit Zwergen konnte er immer noch nicht mithalten, was wahrscheinlich den Blackout erklärte.
    Er würgte den restliche Kaffee hinunter und hoffte, dass er auch in seinem rebellierendem Magen bleiben würde.
    Wankend setzte er sich in Bewegung und beschloss sich die Zeitung zu holen, falls der faule Zeitungsbote sie überhaupt gebracht hatte.

  3. #3
    Langsam, und darauf bedacht kein all zu lärmendes, in seinem Kopf hallendes, und somit schmerzendes Geräusch zu erzeugen, öffnete er seine schwere, eiserne Wohnungstür. "Guten Morgen, Herr Helmholtz!“ schallte Patrick eine ihm nur allzu vertraute und allzu verhasste Stimme laut entgegen, „Sie haben wieder das wöchentliche Initiations Ritual verpasst. Schon zum dritten Mal in diesem Monat.“ Patrick hob seinen schmerzenden Kopf, und blickte dem hochgewachsenen Hochelfen in die Augen. „Ich war müde. Nur weil Ihr Körper keinen Schlaf benötigt, können Sie doch nicht ernsthaft von mir verlangen eben so früh aus dem Haus zu gehen!“ Der Initiationsbeamte räusperte sich. „ Herr Helmholtz. Ich muss sie wohl kaum daran erinnern was für folgen es hat, sollten sie dem Ritus ein weiteres, ein drittes Mal fern bleiben?“ Patrick nickte und lies den Blick beschämt sinken. Beunruhigt starrte er auf den Blitzwerfer, der am Gürtel des Hochelfen hing. „Nun, dann hoffe ich ernsthaft sie nächsten Sonntag in der örtlichen Halle der Einheit begrüßen zu dürfen“, sagte der Initiationsbeamte, drehte sich um und schritt langsam den spärlich beleuchteten Gang hinab. Einzig das silberne Dreieck der Einheit auf der Rückseite der strahlend weißen, soutanen-artigen Uniform des Hochelfen leuchtete Patrick entgegen.

    „Ich wünschte den Hochelfen wäre die Große Revolution vor dreihundert Jahren nicht geglückt!“, dachte Patrick, „Meinetwegen sollen sie unser Land politisch ruinieren, aber warum können sie uns nicht einfach mit ihrer Magie in Ruhe lassen? Seit meinem siebten Lebensjahr nehme ich nun jede Woche an den Riten teil, und noch nie ist es mir gelungen meinen Goldstaub zum Fliegen zu bringen. Wir Menschen haben für so etwas einfach kein Talent!“. Patrick seufzte, und bückte sich nach seiner Zeitung.

    Geändert von Jerome Denis Andre (04.10.2009 um 23:58 Uhr)

  4. #4
    Kurz überflog er die Titelseite, die mit einer an die große Glocke gehängte Story über neue Erkenntnisse im Bereich des Klonens protzte. Patrick interessierte sich nicht sonderlich dafür, eigentlich fand er es sogar recht abartig. Wer wollte schon ein exakt identisches Gegenüber?
    Patrick ging zurück ins Haus und schloss die eiserne Tür hinter sich. Sein Kopf begann nun erst richtig zu schmerzen, und er beschloss, ein kühler Kräutertee könnte sicher nicht schaden. Den Kaffee schüttete er in den Ausguss, irgendwie schmeckte er heute bitter. Er schmiss die Zeitung auf die Bank und goss sich einen Tee aus dem großen Krug, den ihm seine Freundin Midget zum letztjährigen Geburtstag geschenkt hatte. Ach ja, Midget. Vor acht Monaten hatte sie ihn verlassen. Seitdem trank er mehr Alkohol als sonst, obwohl er dies manchmal nicht einmal bewusst tat.
    Warum war sie so plötzlich aus seinem Leben entschwunden? Was waren ihre Gründe gewesen? Patrick hatte so gut wie nichts über die Hintergründe erfahren. Anfangs war er wütend und traurig gewesen, dann mit der Zeit war er nachdenklich geworden. Hatte er vielleicht alles falsch gemacht?
    Heute schien er darüber hinweg. Manchmal verspürte er einen leichten Stich, wenn er Abends unter die dicke Wolldecke kroch und nicht die Wärme eines vertrauten Körpers neben sich spüren konnte. Oder vermisste das weiche Atmen, dass ihn immer hinüber ins Traumreich begleitet hatte.
    Seine Zwergenfreunde von der Arbeit würden heute sicher wieder bechern gehen, morgen war ja schließlich noch frei. Aber Patrick beschloss an diesem Morgen, es heute bleiben zu lassen.

  5. #5

    DieHeiligeSandale Gast
    Da saß er nun also in seinem kleinen Häuschen, das, seit Midget weg war, nur noch Tristesse und Langweile zu bieten hatte, und starrte an die Wand. Der Kräutertee war zwar keine Offenbarung, brachte aber immerhin ein bisschen was. Heiß und stark floss er Patricks Kehle hinunter und gab ihm etwas neue Kraft für den kommenden Tag. Doch was sollte er überhaupt anfangen mit Kraft? Er hatte frei, es waren die großen drei Feiertage der Hochelfen, jeden Tag ein Ritus und abends nervige Paraden mit bunten Laternen und betrunkenen alten leuten jeglicher Spezies. Außer saufen gab es da nicht viel zu tun und saufen, so hatte Patrick schließlich, auf dringendes Anraten seines Magens, beschlossen, wollte er heute nicht. Der Tag hatte viel Potential, sehr langweilig zu werden. Wenn es langweilig war, still und einsam, dann kamen ihm immer diese gedanken, seit Midget weg war. Er schob sie dann immer beiseite aber ab und an konnte er nicht anders, als sich ihnen hinzugeben. Dann schwamm er im tiefsten Selbstmitleid und litt und heulte wie ein Schlosshund. Das klang auch nicht nach einem guten Plan für den Tag.
    Da klopfte es an der Tür. Wieder irgendein kontrollsüchtiger Hochelf, nahm Patrick an. Schlecht gelaunt und sehr schwungvoll öffnete er die schwere Tür. Er musste schwer schlucken und ein weiteres mal hingucken um zu realisieren, wer da stand. Hätte ihm jemand gesagt, was heute passieren würde, Patrick hätte vieles geglaubt. Doch hätte der Satz des prophetischen Anderen mit "Am Vormittag, nachdem du dich etwas von deinem Kater erholt und dir deinen Anschiss von der Hochelfenstreife geholt hast, wird es bei dir klopfen und Midget wird vor deiner Tür stehen.", begonnen, er hätte ihn einen Lügner genannt und wäre von dannen gezogen.

    Geändert von DieHeiligeSandale (15.10.2009 um 21:18 Uhr)

  6. #6
    Ihre dürre Form in der viel zu großen Lederjacke war durchnässt, das Wasser tropfte von den violetten Haaren herab. Die großen Augen waren zusammengepresst, und ohne den verschissenen Regen hätte man bestimmt einige Tränen erkannt. Sie war so verdammt süß, wenn sie heulen musste.
    "Hilf mir, Welpe."
    Die gepressten Worte klangen verzweifelt und Patrick blick jede Erwiderung im Hals stecken.
    "Jetzt...!", ergänzte sie, ihn aus seiner Starre reißend.
    "In Ordnung. Erzähl mir erst einmal, was passiert..."
    "Patrick!", rief sie mit verkrampften Gesich, "Wir müssen los, sofort!"
    Und mit diesen Worten ergriff sie seinen Arm, neben dem ihre Hand puppenhaft wirkte, und zerrte ihn mit einem Elan aus der Wohnung, dass er froh war, mit den Fingerspitzen noch einen Mantel ergeifen zu können. Sie rannten durch die triste Innenstadt und erreichten bald das Flussufer, das trotz des Regens von Nebel verhangen war. Das erste Mal seit einigen Minuten wurde Midget langsamer. Patrick faste sich ein Herz und legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    "Midget", fragte er ernst, "Was zur Hölle ist los?"
    Sie schaut ihm tief in die Augen, schluckte und erzählte ihre Geschichte.

    Geändert von La Cipolla (16.10.2009 um 23:01 Uhr)

  7. #7
    Wie verhext hat der prasselnde Regen aufgehört, dafür überzog jetzt ein dichter Nebel das Dorf und wandte sich Ihnen langsam zu, als ob er sie verschlingen wollte.
    Patrick lauschte der ängstliche, dennoch vertraute Stimme von Midget . Jetzt da der Regen aufgehört hatte konnte man deutlich erkennen das Midget immer noch weinte, die Tränen flossen über ihre Wangen, im Takt des Flusses. Plötzlich spürte Patrick einen sanften Stich. Als er seine Hand zu der Stelle am Hals führte, zog er einen kleinen schimmernden Nadel raus.
    ´Sowas habe ich doch schonmal bei dem Ritual gesehen, dieser Nadel ist mit M....´
    Völlig entkräftet sackte Patrick aufeinmal zum Boden. Mit ganzer Anstrengung hob er leicht seinen Kopf und blickte verzweifelt zu Midget.
    "...es tut mir leid Welpe...",schluchzte sie, "...ich tu das für unser Kind"
    ´Was hat sie gesagt unser Kind?´,dachte Patrick, doch jede Sekunde die verging wurden seine Augenlider schwerer und schwerer bis die Augen letztendlich zu blieben. Aus dem Nebel, der sie schon inzwischen verschlungen hatte, tauchten mehreren finstere Gestalten auf.

  8. #8

    DieHeiligeSandale Gast
    Als Patrick aufwachte glaubte er, ein Déjà vu zu erleben.
    Sein Kopf fühlte sich an wie Brei. Stinkender, grauer, zähflüssiger Brei, der sich über den kalten, nackten Steinfußboden auf dem er lag ergoss. "Scheiße!", brummte er und hielt sich den noch lauter brummenden Schädel. Patrick hatte nicht die leiseste Ahnung, nicht einmal den Hauch einer Idee, wo er war. Der Raum in dem er lag war relativ groß, kahl, dunkel und fensterlos. Es war dreckig, kalt und ein wenig feucht. Irgendetwas kam ihm hier sehr merkwürdig vor. Er sah sich um, konnte aber einfach nicht genau definieren, was es war. Irgendetwas in diesem Raum war anders als in normalen Räumen. Irgendetwas war nicht richtig. Er besah sich jede der vier Wände noch einmal ganz genau. Graue, abgewetzte Steine, einer auf dem anderen. Patrick hatte wenig Ahnung von Steinen, aber er nahm an, dass es sich um Granit handelte, da die Steine sehr schwer und massiv auf ihn wirkten, nicht so bröckelig wie Backsteine, und das Wort "Granit" so klang, als würde es etwas massives, schweres und sehr stabildes beschreiben. Stein auf Stein, sehr regelmäßig gearbeitet, keine Unterbrechungen, keine Lücken, nichts. Gar nichts. An keiner Wand.
    Patrick wurde gleichzeitig heiß und kalt. Der Schreck fuhr in seine Glieder während eine fürchterliche Erkenntnis in sein Hirn eindrang. In diesen Wänden gab es nichts. Auch keine Türen. Er war eingemauert.
    Midget, diese ••••••••! Langsam ahnte Patrick, was los war. Letztendlich war er dem Wunsch der Hochelfen wohl doch noch nachgekommen. Er war mittendrin im perversen Höhepunkt des letzten Rituals. Und, welche Ehre: Er war der Star des Abends ...

  9. #9
    Panik drohte ihn zu übermannen, doch er war noch nie der Mensch gewesen, der dies zu gelassen hat.
    Er atmete ein paar Mal tief durch und fing an seine Lage zu überdenken.
    Was wusste er von diesem Ritual?...
    Nichts, da ihn diese idiotischen Elfen noch nie interessiert hatten, Verdammt!
    Was hatte Midget mit alle dem zu tun?...
    Auch darauf konnte er sich keinen Reim machen. Ewigkeiten hatte er sie nicht mehr gesehen und plötzlich tauchte sie auf und brachte ihn in diese Situation.
    Verzweifelt lehnte er sich gegen die Wand. Es muss doch einen Ausweg geben.
    In Gedanken versunken merkte er nicht, wie sein Rücken langsam warm wurde und er in die Wand glitt.
    Als er es wahrnahm, war es schon zu spät.
    Aus der zähflüssigen Masse, die vorher noch felsenfester Granit war, konnte er sich nicht herauswinden. Im Gegenteil, je mehr er es versuchte desto schneller sank er.
    Und dann fiel er in die Dunkelheit, in Gedanken bei Midget und den verdammten Spitzohren.
    Der Aufprall kam unerwartet und hart. Er schlug auf einer Art Tisch auf und fiel auch direkt wieder runter auf den felsigen Boden.
    Benommen zog er sich an dem Tisch hoch, der, wie er feststellte, aus Stein zu sein schien.
    Wankend kam er auf die Beine, eine warme Flüssigkeit lief über sein Gesicht, welche nur sein Blut sein konnte, wie der pochenende Schmerz an seinem Kopf bestätigte.
    Die Dunkelheit wurde von strahlendem Licht abgelöst und das Ritual begann nun richtig.

  10. #10
    Als sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, sah er die Gestalten, die er bereits erwartet hatte. Hochgewachsene, in Gold und Jade gewandte Würdenträger standen in einem Ritualkreis einige Schritt um ihn herum und woben Formeln mit ihren langen, beringten Fingern. Kopfschmuck wie eine goldene Korona. Die Magie lähmte seine Bewegungen, und bald schienen sich die glänzenden Fingernägel der Zauberwirker in Zeitlupe zu bewegen, ihr Gesang vermengte sich zu einem Summen. Etwas weiter hinten erkannte er aus dem Augenwinkel heraus einen spitzohrigen Beamten im Anzug, der etwas auf einem Klemmbrett notierte. Vor ihm auf einem Pult ruhte ein schwarzer, spitzer Stein, wahrscheinlich Obsidian.

    Dann betrat Midget den Raum. Glaubte er zumindest. Wusste er, zweifelte er? Es war Midget, aber ihre wirre Frisur war künstlerisch aufgerichtet wie in den alten Codices, beinah durchsichtige Gewänder waren um ihren Köpfer geschlungen. Sie trat mit klackenden Absätzen an den Steintisch und gab ihm einen Kuss. Die Gesänge wurden nun eingehender, und Patrick erinnerte sich, welchem Ritual er hier beiwohnte: Der Zeugung eines Elfen. Die größte Ehre, die ein Mensch erlangen konnte, denn die Herrscher selbst waren unfruchtbar, und eigentlich wurden nur spezielle Menschen für den Ritus ausgewählt: Soldaten, Wissenschaftler, Genies. Aber bestimmt nicht jemand wie er, oder wie Midget, was das anging. Er konnte sich nun vorstellen, warum sie ihn hintergangen hatte (wer konnte diesem Angebot schon widerstehen?), aber die Auswahl der Hochelfen blieb ihm schleierhaft. Vielleicht waren sie einfach verzweifelt?

    Seine Gedanken kehrten zurück zu dem Beamten und dem Obsidianmesser. Ehre hin oder her, so sehr ihn das bevorstehende Ritual auch erregte, das Ende würde weniger befriedigend werden, jedenfalls für ihn.

  11. #11
    Das Leben eines Menschen gegen das eines Elfen. Fairer Tausch.
    Das dachten sich zumindest die Elfen, während Patrick ganz anderer Meinung war.
    Midget kam immer näher.
    Durch ihren Hauch von Nichts, den sie trug, konnte er ihren Körper sehr deutlich erkennen, welcher ihn wie noch nie zuvor erregte.
    Mit jedem Schritt stieg seine Erregung und verdrängte die Angst vor dem Tod, welcher ihn nach dem Sex ereilen würde.
    Er wurde von den sanften Händen zweier Elfinnen gepackt, welche ihn auf den Tisch gezogen, und entkleidet.
    Schon war Midget da. Ihr Kleid fiel von ihrem Körper. Langsam stieg sie auch auf den Tisch. Ihre Brüste bewegten sich sanft bei jeder Bewegung. Nun war sie über ihm und der Geschlechtsakt sollte in wenigen Augenblicken beginnen.
    "Lass es nicht zu! Sie werden dich töten!", schrie eine Stimme der Vernunft in seinem Hinterkopf, doch sie erschien leise im Gegensatz zu der, die rief: "Nimm sie! Scheiß auf den Tod, das wird der beste Sex deines Lebens!"
    Plötzlich war er in ihr und sie begannen sich zu lieben. Anfangs nur langsam, doch dann wurde ihr Liebesspiel immer schneller. Er machte sich keine Gedanken mehr über die Elfen, welche sie beobachteten.
    Daher bemerkte er auch nicht, dass der Beamte langsam auf sie zuschritt und das Messer hob.
    Es war eine schwere Aufgabe, dass Messer im richtigen Zeitpunkt in den Körper von Patrick zurammen. Die Elfen ringsum woben einen Zauber, womit die Energie Seele Patricks bei seinem Tod eingefangen wird und in einer elfischen Seele zugeführt wird, welche dann in Midgets Körper heranwachsen sollte.
    Der Moment des Messer kam näher und der Beamte stand schon über den Liebenden, als sich Patrick für den Beamten unerwartet vor Lust nach oben bewegte, sodass das Messer seine Backe aufschlitzte.
    Der Schmerz ließ ihn wieder in die Realität eintauchen, in der Midget Augen ausdrucklos und nicht voller Leidenschaft waren und sie wieder ihre gewohnte Schönheit hatte.
    Er packte den Arm des entsetzten Elfen mit dem Messer und schleuderte ihn über den Tisch.
    Locker aber bestimmt stieß er Midget von sich und sprang hinter dem Messer träger her, um es ihm zu entwenden. Nach ein paar Schlägen ins Gesicht ließ der Elf locker und Patrick hatte das Messer in der Hand.
    Er kam hoch und erblickte vier Wachen, welche auf ihn, einen nackten, mit einem Obsidianmesser bewaffneten Mann, zugestürmt kamen.

  12. #12

    DieHeiligeSandale Gast
    "Wenigstens gekämpft bis zu Ende" dachte er bei sich und machte sich auf die unfassbaren Schmerzen bereit, die er zu spüren bekäme, wenn die Wachen ihn zerfetzen würden.
    Zunächst wurde allerdings die Luft zerfetzt. Vom gellenden, hohen Schrei eines der Magier. "Frevel!" kreischte er. Die Wachen sahen ihn verdutzt an. "Das ist alles ganz falsch!", japste der Magier. "So darf die Zeremonie nicht laufen. Das ist gegen das Gesetz!" "Ja und deshalb werden wir ihn ja jetzt auch ..." "töten", wollte die unglückselige Wache noch sagen, die das Problem nicht recht verstanden hatte, doch noch bevor das Wort ausgesprochen war hatte der übellaunige Magier den Tölpel bereits mit einem einzigen, kurzen Fingerschnipsen von den Lebenden zu den Toten befördert. Die anderen Wachen waren wie erstarrt, als ihr Kumpan auf den steinernen Boden aufschlug.
    "Wir dürfen den Elfenvater erst töten wenn seine Mission abgeschlossen ist! Es gibt klare Gesetze bezüglich einer erfolgreichen Verweigerung. Ihn zu töten wäre gegen das höchste Gesetz, das wir nun seit tausenden und abertausenden von Jahren strikt einhalten. Wollt ihr diejenigen sein, die es brechen?" Der Magier sah die Wachen scharf an, die alle ein paar Schritte zurück wichen. Das akzeptierte er als Antwort und drehte sich dann zu Patrick, der verwirrt un der Gegend stand, fast ein wenig enttäuscht ob des ausbleibenden Heldentodes und sich fragte, was wohl jetzt passieren würde.
    "Er muss doch nur seinen Auftrag zu Ende bringen, also verdammt nochmal endlich abspritzen, oder?", keifte da die Stimme hinter ihm, die jahrelang das schönste Geräusch auf Erden für ihn gewesen war. "Im Prinzip ja", bestätigte einer der anderen Magier. "Ist es gegen das Gesetz, wenn er dabei festgehalten wird?", fragte Midget. Den Magiern schien kein entsprechender Paragraph einzufallen und während sie noch überlegten hatten zwei Wachen Patrick bereits an jeweils einem Arm gepackt und hielten ihn nun auffordernd in Midgets Richtung. "Verdammt Patrick", sagte Midget während sie auf die Knie ging, "Das hätte so romatisch werden können. Unser Abschiedsakt, eine solche Ehre. Aber du musstest dich mal wieder sträuben und alles kaputt machen." Patrick kniff krampfhaft die Augen zu und versuchte an Müll, Exkremente und nackte alte Menschen zu denken. "Aber meine Zukunft lass ich mir nicht von dir kaputt machen", sagte Midget und wiederholte dann mit vollen Mund: "Von dir nicht!"
    Keine Wache hielt Patricks Beine fest. Als ihm das auffiel war es fast zu spät. Mit dem Mut der Verzweiflung und aller Kraft die er noch aufbringen konnte rammte er Midget sein Knie ins Gesicht. Daran, dass sie in diesem Moment gerade etwas im Mund hatte, was ihm nicht unwichtig war, hatte er vorher nicht gedacht.
    Da waren sie also endlich: Unfassbare Schmerzen.

    Geändert von DieHeiligeSandale (22.12.2009 um 10:35 Uhr)

  13. #13
    Entsetzt riss Midget die Augen auf, als sie nach hinten viel. Ihr Gesicht war voller Blut, welches aus dem abgebissenen Fleisch Patricks hervor strömte. Patricks ohrenbetäubender und vor Schmerzen strotzender Schrei begleitete sie auf dem Weg zum Boden, wo sie aufschlug und ohnmächtig wurde.
    Unterdessen versagte Patricks Schrei aus Luftmangel, er hatte gerade Luft geholt, als sich Übelkeit schlagartig in ihm bereit machte und ein würgender Laut seine Kehle empor stieg.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht wandte er sich einem der Elfen zu, die ihn immer noch festhielten. Patricks Augen sprühten vor Schmerz und Wahn als er mit einem schrecklichen Grinsen zu der Elfenwache sprach:
    "He, Spitzohr ich habe etwas für dich!"
    Kaum waren die Worte gesprochen, ergoss sich auch schon der dampfende Mageninhalt auf diesen. Angewidert ließ er Patrick los und stolperte zurück.
    Der nun freie Arm wurde kurzerhand dem anderen Langohr ins Gesicht gerammt.
    Schmerz und Wut beherrschten seinen Körper und er wollte nur eines. Rache für sein Glied!

  14. #14

    DieHeiligeSandale Gast
    Zwar war ihm so schwindelig dass er sich kaum auf den Beinen halten konnte, doch strömte gleichzeitig eine Kraft durch ihn wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte. Hass, Wut, Verzweiflung und Todesangst mischten sich mit dem Rausch des Schmerzes und fühlten sich an wie der Cocktail, der Superhelden macht. Er griff sich das Osidian Messer, das ihm auf den Boden gefallen war als die Wachen ihn gepackt hatten, und wie im Rausch tötete er drei von ihnen ehe diese, perplex und völlig überrumpelt, reagieren konnten. "Tötet ihn! Tötet ihn!" kreische der Magier, der vorhin noch eine Wache für diesen Vorschlag über den Jordan geschickt hatte mit panisch aufgerissenen Augen. Direkt zwischen diese Augen bekam er Patricks Messer noch ehe seine Schreie verhallt waren. Zwar können Elfenmagier andere Elfen mittles einfachen Fingerschnipsens töten, doch für Menschen braucht es etwas kompliziertere Zauber. Patrick nahm sich das Schwert einer toten Wache, gerade noch rechtzeitig um den Angriff zweier weiterer Wachen abzuwehren. Die kamen von beiden Seiten, die Speere voran, um ihn aufzuspießen. Patrick aber sprang in die Luft, wirbelte herum, schlug dabei der einen Wache den Kopf ab. Die andere Wache rannte mit ihrem Speer ins Leere, stolperte über den zu Boden fallenden Körper des Kollegen und war von Patricks Schwert aufgespießt worden noch ehe sie selber auf dem Boden aufschlug. Der Wachmann, den Patrick zu beginn seines Amoklaufes vollgekotzt hatte war wieder bei Sinnen (was erstaunlich schnell war, denn die beschriebenen Ereignisse passierten binnen weniger Sekunden) und schoss nun einen Pfeil aus seiner Armbrust auf Patrick, der den Schlächter in die Schulter traf. "Ha!", lachte Patrick laut und bitter, "Mir wurde der Schwanz abgerissen, du kleiner Pisser, glaubst du, da stört mich ein Pfeil in der verfickten Schulter?", und er warf sein Schwert mit einer solchen Wucht in das Gesicht des Elfen, dass es aus dessen Hinterkopf wieder hervor trat. Nun waren alle Wachen tot oder KO und die Magier nur noch ein Haufen vor Angst bibbernder alter Männer. Schmerz und Trauer erfüllten Patrick, als er die am Boden liegende Midget ansah. Wie hatte sie ihn so verraten können! Ihn, der er nichts auf der Welt mehr geliebt hatte als diese Frau! Er nahm eine Fackel von der Wand, um seine Rache zu ende zu bringen.

  15. #15
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht riss er sich den Pfeil aus der Schulter, warf ihn zu Boden und schwenkte die Fackel vor den verstörten Gesichtern der Magier. "Ihr sollt flambiert werden!", schrie er hysterisch und begann dazu mit der brennenden Waffe auf die Kreaturen einzuprügeln. Ihre Gewänder loderten wie Zunder, verwandelten die einst so mächtig geglaubten Magier in zuckende Feuersäulen. Als er sie so brennen sah, überkam ihn plötzlich ein seltsames Gefühl. War es verhaltene Freude? Ja, vielleicht, denn er hatte wahrlich etwas Unglaubliches vollbracht! Niemals hätte er von sich geglaubt, so stark zu sein. Trotz seinem sichtlich geschundenen Körper fühlte er sich plötzlich überhaupt nicht mehr schlecht. Klar, da waren die Gedanken an Midget, aber ...
    MIDGET!
    Mit einem Ruck fuhr er herum (die letzten Funken der Verbrannten in der Luft herumwirbelnd), und sank neben dem nun leblosen Körper Midgets auf die Knie. Aus ihrem Mund hing ein blutig-schleimiges Stück Fleisch das einmal ihm gehört hatte. Er hatte noch nicht kontrolliert, aber offenbar fehlte ihm dort unten ein ganz schönes Stück.
    "Midget!", flüsterte er, die herunterkullernden Tränen auf seinen Wangen bemerkte er kaum noch.
    "Midget, kannst du mich hören?"
    -
    "Sag' etwas, bitte Midget, sag' doch was."
    Doch sie antwortete ihm nicht. Was war geschehen? Ihr Kinn war angeschwollen, von dem Schlag seines Knies, aber das hatte sie doch nicht umgebracht?! Nein! Das konnte doch nicht sein!
    Doch da fiel es ihm wie die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen: Sie war an seinem Stück Fleisch erstickt.
    Er hatte sie umgebracht. Niemand anderes. Er.
    "Neeeeeeeiiiiiiin!", schrie sein Herz so laut, das beinahe die Lungenflügel platzten. Diese Magier und der ganze Hokuspokus um sie herum hatten ihn so weit gebracht, seine grosse Liebe umzubringen. Wie viele gab es auf der Welt, die das gleiche Schicksal wie ihn ereilen sollte, wie viele konnten sich gegen das perverse Sterbensritual wehren? Vermutlich die Wenigsten, auch er hatte es nur mit knapper Not und üblen Blessuren geschafft.
    Und als er dort neben Midgets weissem Leichnam kniete, erhob er die Fäuste eisern in die Luft, und schwor:
    "Ich werde jeden einzelnen Magier zur Strecke bringen! Meine Rache wird grausam sein!"

  16. #16

    DieHeiligeSandale Gast
    Wir unterbrechen das laufende Programm für eine wichtige Meldung.
    Der letzte Tag des diesjährigen Initiations Zyklus, unser heiliges Fest des Lebens, wurde dieses Jahr durch einen fürchterlichen Terroranschlag zu einem Tag der Trauer gemacht. Der auserwählte Mensch, dem in diesem Jahr die große Ehre zuteil werden sollte ein Elfenvater zu werden, verfiel in Raserei und tötete in einem brutalen Amoklauf einige unserer höchsten Magier sowie viele Wachen und sogar die auserwählte Mutter. Danach entkam er schwer verletzt. Es wird vermutet, dass er sich irgendwo in den nördlichen Wäldern versteckt hält. Mehrere Hundertschaften bestens ausgebildeter Soldaten sind Tag und Nacht im Einsatz um den Schlächter zu finden. Sachdienliche Hinweise die zur Ergreifung des Täters führen werden reich belohnt. Doch wir sind auch angehalten eine ausdrückliche Warnung auszusprechen: Der Mann ist gefährlich und zu allem entschlossen! Rufen Sie bei Sichtung sofort die nächste Wache!
    Mögen die Götter uns in dieser schweren Stunde beistehen und die Seelen der unschuldig Getöteten ihren Frieden finden.


    Patrick lachte grimmig und schaltete den Fernseher aus. Nördliche Wälder, pah! Gut, dass Elfen so schrecklich dumm waren.
    Er ging langsam in die Küche. Bei jedem Schritt zog ein stechender Schmerz durch seinen ganzen Körper und erinnerte ihn daran, woher sein Hass kam. Er nahm sich eine Flasche Nektar, dieses Gesöff das die Elfen so liebten. Dann drehte er sich zu der gefesselten Elfenfamilie am Küchentisch um, in deren Haus er eingebrochen war, um sich an einem Ort zu verstecken, den die Wachen sicherlich zuletzt durchsuchen würden. "Nun, werter Oberbürgermeister", richtete er das Wort mit einem grausamen Grinsen an den Familienvater, "Ich danke für die Gastfreundschaft. Es gefällt mir hier. Ich glaube, ich werde noch eine Weile bleiben."

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