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Thema: Gemeinsame Serie [Serienthread]

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Gurgelnd fing sich die Kaffeemaschine an zu arbeiten. Patrick setzte sich an den Tisch und legte den Kopf in die Hände, während der Regen hämmernd in selbigen widerhallte.
    Wieso ließ er sich nur immer wieder von seinen zwergischen Arbeitskollegen überreden, am Wochenende etwas trinken zu gehen?
    Klickend meldete die Maschine das Ende ihres Arbeitsvorgangs. Mit zitternden Händen schüttete Patrick sich Kaffee in eine dreckige Tasse. Da sein Kühlschrank nicht mit viel Inhalt prahlen konnte, musste er ihn schwarz trinken. Schwarz wie seine Erinnerung an den gestrigen Abend. Das Einzige, an das er sich erinnern konnte, war wie ihn seine Kollegen abgeholt hatten und sie sich in dem netten kleinen Pub, das sie oft besuchten, ein Bier und einen Schnaps bestellte hatten. Danach brach der Verlauf des Abends ab und es blitzen nur vereinzelte Bilder in ihm auf, welche er aber nicht in eine ordentliche Reihenfolge bringen konnte.
    Für jemanden seiner Art vertrug er eigentlich viel, aber mit Zwergen konnte er immer noch nicht mithalten, was wahrscheinlich den Blackout erklärte.
    Er würgte den restliche Kaffee hinunter und hoffte, dass er auch in seinem rebellierendem Magen bleiben würde.
    Wankend setzte er sich in Bewegung und beschloss sich die Zeitung zu holen, falls der faule Zeitungsbote sie überhaupt gebracht hatte.

  2. #2
    Langsam, und darauf bedacht kein all zu lärmendes, in seinem Kopf hallendes, und somit schmerzendes Geräusch zu erzeugen, öffnete er seine schwere, eiserne Wohnungstür. "Guten Morgen, Herr Helmholtz!“ schallte Patrick eine ihm nur allzu vertraute und allzu verhasste Stimme laut entgegen, „Sie haben wieder das wöchentliche Initiations Ritual verpasst. Schon zum dritten Mal in diesem Monat.“ Patrick hob seinen schmerzenden Kopf, und blickte dem hochgewachsenen Hochelfen in die Augen. „Ich war müde. Nur weil Ihr Körper keinen Schlaf benötigt, können Sie doch nicht ernsthaft von mir verlangen eben so früh aus dem Haus zu gehen!“ Der Initiationsbeamte räusperte sich. „ Herr Helmholtz. Ich muss sie wohl kaum daran erinnern was für folgen es hat, sollten sie dem Ritus ein weiteres, ein drittes Mal fern bleiben?“ Patrick nickte und lies den Blick beschämt sinken. Beunruhigt starrte er auf den Blitzwerfer, der am Gürtel des Hochelfen hing. „Nun, dann hoffe ich ernsthaft sie nächsten Sonntag in der örtlichen Halle der Einheit begrüßen zu dürfen“, sagte der Initiationsbeamte, drehte sich um und schritt langsam den spärlich beleuchteten Gang hinab. Einzig das silberne Dreieck der Einheit auf der Rückseite der strahlend weißen, soutanen-artigen Uniform des Hochelfen leuchtete Patrick entgegen.

    „Ich wünschte den Hochelfen wäre die Große Revolution vor dreihundert Jahren nicht geglückt!“, dachte Patrick, „Meinetwegen sollen sie unser Land politisch ruinieren, aber warum können sie uns nicht einfach mit ihrer Magie in Ruhe lassen? Seit meinem siebten Lebensjahr nehme ich nun jede Woche an den Riten teil, und noch nie ist es mir gelungen meinen Goldstaub zum Fliegen zu bringen. Wir Menschen haben für so etwas einfach kein Talent!“. Patrick seufzte, und bückte sich nach seiner Zeitung.

    Geändert von Jerome Denis Andre (04.10.2009 um 23:58 Uhr)

  3. #3
    Kurz überflog er die Titelseite, die mit einer an die große Glocke gehängte Story über neue Erkenntnisse im Bereich des Klonens protzte. Patrick interessierte sich nicht sonderlich dafür, eigentlich fand er es sogar recht abartig. Wer wollte schon ein exakt identisches Gegenüber?
    Patrick ging zurück ins Haus und schloss die eiserne Tür hinter sich. Sein Kopf begann nun erst richtig zu schmerzen, und er beschloss, ein kühler Kräutertee könnte sicher nicht schaden. Den Kaffee schüttete er in den Ausguss, irgendwie schmeckte er heute bitter. Er schmiss die Zeitung auf die Bank und goss sich einen Tee aus dem großen Krug, den ihm seine Freundin Midget zum letztjährigen Geburtstag geschenkt hatte. Ach ja, Midget. Vor acht Monaten hatte sie ihn verlassen. Seitdem trank er mehr Alkohol als sonst, obwohl er dies manchmal nicht einmal bewusst tat.
    Warum war sie so plötzlich aus seinem Leben entschwunden? Was waren ihre Gründe gewesen? Patrick hatte so gut wie nichts über die Hintergründe erfahren. Anfangs war er wütend und traurig gewesen, dann mit der Zeit war er nachdenklich geworden. Hatte er vielleicht alles falsch gemacht?
    Heute schien er darüber hinweg. Manchmal verspürte er einen leichten Stich, wenn er Abends unter die dicke Wolldecke kroch und nicht die Wärme eines vertrauten Körpers neben sich spüren konnte. Oder vermisste das weiche Atmen, dass ihn immer hinüber ins Traumreich begleitet hatte.
    Seine Zwergenfreunde von der Arbeit würden heute sicher wieder bechern gehen, morgen war ja schließlich noch frei. Aber Patrick beschloss an diesem Morgen, es heute bleiben zu lassen.

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