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Thema: RPGMaker Spiele und die Misshandlung der deutschen Sprache

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  1. #1
    @Kaltblut
    Ich verstehe jetzt nicht so genau worauf du hinaus willst. Für mich ist die Verwendung der Grammatik entweder korrekt, inkorrekt aber gebräuchlich (nach dem Motto: "Der Dativ ist dem Genetiv der Tod") oder aber einfach nur falsch. Mit der Rechtschreibung verhält es sich da genau so.

    Wie schon erwähnt, schaue ich ja selbst über den ein oder anderen Fehler hinweg, und ich bin mir sicher, dass mir auch schon einige Fehler entgangen sind. Immerhin will ich das Spiel ja spielen, und nicht auf Fehlersuche gehen. Darum ist es für mich ja eigentlich gleich doppelt störend, wenn die Fehler in solchem Ausmaß auftreten, dass sie mir Reihenweise auffallen.

    Vielleicht ist es manchen aber auch einfach nur nicht bekannt, dass die Texte nach dem Klicken auf den Okay-Button nicht gesperrt werden, und man sie auch nachher noch editieren kann, ohne das Projekt neu beginnen zu müssen. Kommt mir jedenfalls manchmal so vor.

  2. #2

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    @ The_Burrito: Ich glaube wir haben die selbe Ansicht? Kurz gesagt: Wenige Fehler kann ich gerne übersehen, viele führen dazu, dass ich das Spiel beende.

    @ real Troll: Gnadenlos bahnt sich der Autor den Weg zu These Drei. Der breitgrinsende Smilie weißt aber hoffentlich darauf hin, dass du die Strenge der Regel belächelst. Du beziehst dich auf alle Spielersteller? Das beinhaltet immerhin auch Spiele, welche allgemeine hohe Qualität besitzen aber eine miserable Rechtschreibung/Ausdrucksweise. Oder kann es solche nicht geben? All diejenigen, welche ihre bearbeitungswürdigen rechtschreibverseuchten Erstlingsprojekte vorstellen, dürften dann getrost das Handtuch werfen. Wie trostlos.

  3. #3
    Bestimmte Fehler überlese ich schon mal, vorallem Dinge, wo man tatsächlich kaum weiß, wie man's schreiben sollte (insbesondere Dinge, die die neue deutsche Rechtschreibung betreffen), dazu gehören Groß-/Kleinschreibung und Zusammen-/Getrenntschreibung. Da kann ich einfach drüber hinweg sehen, wenn es wirklich ganz vereinzelt vorkommt (bzw. ich bemerke diese nicht). Richtige Rechtschreibfehler wie "Standart", "seid/seit" oder "dass/das" oder fehlende Interpunktion (fehlende, nicht falsche) hingegen sind absolut unverzeihlich, da ich nicht nachvollziehen kann, wie man so grobe Fehler überhaupt machen kann. Spiele die regelmäßig solche Patzer enthalten, könnte ich gar nicht ernstnehmen.
    Noch schlimmer sind gar Tippfehler. Wenn ich sowas lesen würde wie "Zum AUgenblicke dürft ich sagen: Verweile dch, du bist so schön!", dann würde ich echt einen Anfall kriegen. Das geht gar nicht. Man wird doch wenigstens nochmal über den Text lesen können. Alles andere zeugt davon, dass der Ersteller keine Hirnzelle dafür bemüht hat, und solchen Schwachsinn will ich nicht lesen, das kann ja dann der Ersteller selbst machen, sollte er vielleicht auch.

  4. #4
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    Kleinigkeiten ignoriere ich. Fehlerhäufungen hingegen stoßen mir doppelt übel auf, da sie selten allein des Weges kommen, sondern immer ihren Kumpel "übler Ausdruck" mitbringen. Wer falsch schreibt, schreibt auch schlecht.

    Wer im Sinne der Grammatik total falsch schreibt wird wohl kaum ordentliche Satzstrukturen zusammenpfuschen können, um einen halbwegs leserfreundlichen Text zusammenzuschustern.
    Wer aber Probleme mit Kleinigkeiten wie "das" und "dass" oder Beistrichen (Entschuldige meinen Dialekt, Kelven ) hat, ja selbst wenn er seine "s" und "," wild in die Gegend wirft, dürfte sehr wohl fähig sein halbwegs anregende Schreiberein zu kreieren.
    Du solltest es also nicht so pauschalisieren.

  5. #5
    @ Kaltblut
    Ich beziehe mich zumindest auf alle Ersteller von Rollenspielen. Prinzipiell wäre so ein Spiel sicherlich auch als Spielmechanikrevue denkbar, also als ein aufregendes Tummeln inmitten von Fallen, Monstern und allerlei Arten von Schieberätseln. Dann käme es auf die Texte kaum an, denn Action, Tempo und Gewitztheit ständen im Vordergrund. Aber ist das der Spielzuschnitt, der vorherrscht?
    Ich kenne längst nicht alle Makerspiele, meine aber, die meisten sind als spielbare Geschichten angelegt. Die Erzählung steht im Vordergrund und damit nimmt das geschriebene Wort zwangsläufig einen prominenten Platz ein. In so einer Verbindung kann ich mir eine "allgemein hohe Qualität" nicht vorstellen, wenn ausgerechnet die hier spieltragenden Pfeiler (Textboxen) an Ruinenstümpfe erinnern.
    Wer sprachlich - aus welchen Gründen auch immer - hinkt, sollte eben keinen Spielzuschnitt wählen, der hauptsächlich von der Erzählkunst getragen wird. Handtücher müssen da nicht gleich geworfen werden, die Alternative von Action-RPGs oder knobelversierten Abenteuern lauert nur darauf, aufgegriffen zu werden.

    @ Er Te Pe
    Ich würde mich da voll und ganz Kelven anschließen und die gesamte Kommatasetzung seit der Rechtschreibreform unter Kleinigkeiten & Vernachlässigbarem verbuchen. Daran hänge ich mich nicht auf.
    Keine Kleinigkeiten sind:
    - irrwitzige Grammatik, die den Sinn verdreht und erwürgt
    - in jeder Textbox zuverlässig Rechtschreibfehler
    - Unvermögen, den Figuren eine szenarioentsprechende Sprache in den Mund zu legen (geschraubtes Hochdeutsch im Ghetto, RTL2-Handywerbungsdeutsch im Mittelalter, coole Hip-Hop-Bösewichte im Dämonenkerker, pseudophilosophisches Gewäsch in jeder Form, ... )

  6. #6
    Naja, eigentlich ist Rechtschreibung ja schon wichtig, ich mag keine Spiele, wo auf die Groß/Kleinschreibung ge******en wird oder wo in jedem 2. Wort irgendein Buchstabe fehlt. Allerdings denke ich schon, dass es Fälle gibt, wo die Person eine wirklich gute Ausdrucksweise an den Tag legt, aber eine miese Rechtschreibung, da kenne ich sogar wen. Kann gut sein, dass der Legastheniker oder so ist, das heißt ja nicht, dass er sich nicht ausdrücken kann. Aber sowas ist zugegeben dann doch eher die Ausnahme. Bei solchen Leuten hilft dann halt ein Rechtschreibprogramm schon!

    Btw. ich wusste garnicht, dass man in Deutschland das Wort "Beistrich" nicht benutzt!

  7. #7

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    @ real Troll:
    Die hiesige typische Spielewelt lebt natürlich mitunter von den Texten. Und auch große Spiele wie "Unterweg in Düsterburg" und die "Reise ins All" glänzen in ihren unterhaltsamen Gesprächen. Und jedes andere Spiel wäre ebenfalls beglückt von spasstreibenden Dialogen, aber wer kann sich dessen schon rühmen? "Allgemein hohe Qualität" und Textinhalte ohne großen Unterhaltungswert habe ich aber durchaus häufiger erlebt und auch das Spiel gelegentlich genossen. Es stimmt, es ist sinnvoll in solchen Spielen die Texte auf das Mindeste zu begrenzen. Zuviel Text kann bei kränklichem Inhalt schaden, vernichtet aber das Spiel nicht vollends. Mir scheint ein verständliches Grundniveau an Ausdruck und Rechtschreibung zwingend, aber darüber hinaus keine Bedingung für Spielspass. Entweder habe ich es nun Missverstanden, oder ich denke da einfach anders. Aber das ist ja kein Problem.

    Geändert von Kaltblut (14.12.2008 um 19:22 Uhr) Grund: Ich habe in diesem Thread eine paranoide Einstellung zu Rechtschreibfehlern.

  8. #8
    Das kommt auch auf die Fehler an. Es gibt ja kaum Maker-Spiele, in denen die Kommasetzung vernünftig ist oder keine Tippfehler vorkommen.
    Wo ich richtig Augenkrebs kriege und das ist nicht nur bei Spielen so, sind offensichtliche Fehler wie "rießig" statt "riesig". Das ist so offensichtlich falsch, dass man es eigentlich selbst merken müsste.

  9. #9
    Zitat Zitat von Eisbaer Beitrag anzeigen
    Wo ich richtig Augenkrebs kriege und das ist nicht nur bei Spielen so, sind offensichtliche Fehler wie "rießig" statt "riesig". Das ist so offensichtlich falsch, dass man es eigentlich selbst merken müsste.
    Offensichtlich sieht man das wiederum nur, wenn man auch entsprechende Rechtscheibkenntnisse besitzt. Für Leute, die die Rechtschreibung sehr gut beherrschen, ist das alles kein Problem und solche Fehler werden schnell erkannt - Ich kenne mittlerweile aber einen Haufen Leute, der das nicht kann. Klar, da steht man daneben und fragt sich manchmal: "Wie kann das sein?", aber eine saubere Orthografie ist hierzulande eben nicht ganz selbstverständlich.

  10. #10
    Gewisse Fehler sollten einem aber klar sein. Im Fall von "rießig" merkt man doch schon an der Aussprache, dass da was nicht stimmen kann. Oder man sollte es merken. Kanns ja noch verstehen, wenn derjenige aus einem Land kommt, wo kein "ß" existiert und es ihn verwirrt, aber bei einer in Deutschland geborenen Person, naja.

  11. #11
    Ich seh's exakt wie Daen und Kelven. Solange die Rechtschreib - und Grammatikfehler nicht die oberhand gewinnen und die Atmoshäre zerstören sehe Ich locker über sie hinweg.

  12. #12
    Ich hoffe, es ist halbwegs klar dass fast jeder hier im Thread am Thema vorbeigeschrieben hat...?

    Geht ja nicht um die Rechtschreibfehler an sich, sondern um die Leute, die sie verursachen, und die Gründe, warum sie sie in Spielen drinnenlassen. Dass sich der eine oder andere daran stören mag (oder nicht), oder über Fehler hinwegsieht, ist schon klar, nur warum kommts erst soweit? Es müsste nicht sein, wenn die Leute sich ein wenig bemühen würden, oder es zumindest gründlich kontrollieren lassen - im besten Fall von jemandem, der der deutschen Sprache mächtiger ist als man selbst. :P Fällts den betreffenden Leuten überhaupt auf, dass sie die Hälfte ihrer Dialoge falsch schreiben?

  13. #13

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    Die kleine Rede von Mark Twain passt, wie mir scheint, zum Thema. Es sind recht unterhaltsame 7 Minuten:
    Mark Twain - Die Schrecken der deutschen Sprache (<--)

  14. #14
    Zitat Zitat von Wischmop Beitrag anzeigen
    Fällts den betreffenden Leuten überhaupt auf, dass sie die Hälfte ihrer Dialoge falsch schreiben?
    Ist eine gute Frage......ob der Macher der "Alte Macht"-Reihe und noch einige mehr (Parallel Flames zum Beispiel)
    sich ihre Dia-/Monologe in jenen Spielen noch einmal durchgelesen haben?
    Ich glaube nein.....

    Mfg Slefagem

    Oft erkennt man,wie dumm man war,aber nie,wie dumm man ist.

  15. #15
    Schaut man sich doch nur mal die Kinder der heutigen Zeit an. In unsrer Stadt an der Bushaltestelle hat jemand mit Edding geschrieben (Ich gebe zu, meine Rechtschreibung lässt in manchen Punkten auch zu wünschen übrig, aber das...):

    "Ein Korb voler Rosen,
    ein zertlicher Kuss,
    ein schlag in die frese,
    und hirmit ist schlus."

    Da denk ich mir jedesmal was man heutzutage noch in der Schule lernt... geschweigedenn man geht hin...


    Ps.: Slefa, ist das deine Sig? Wenn ja solltest du sie auch als Signatur einstellen ^^'

  16. #16
    @ Kaltblut
    Genau so habe ich es gemeint, also so, wie Du es nicht als zwingend ansiehst, wenn ich Deinen Satz richtig verstanden habe. Klar?
    Davon abgesehen scheint es im Netz wohl alles zu geben. Passend ist auch Twains anderer Exkurs zu den Tücken unserer herrlichen Sprache. Wahrscheinlich konnte er nicht gut genug Deutsch und hat deshalb einfach nur "herrlich" mit "schrecklich" verwechselt.
    Mark Twain: Die schreckliche deutsche Sprache

  17. #17

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    @ Nesis: Ich denke der Poet wollte dir damit etwas sagen. Das ist ein ganz eigener Stil, fast schon eine Kunst. Wer sonst kann von sich behaupten Wörter so falsch und doch verständlich zu schreiben.

    @ real Troll: Verstanden und klar. Wie ich sehe konnten wir uns darauf einigen, dass wir uns nicht einigen können . Der Twain-Artikel war die lustigste Abfassung über Grammatik die mir vor die Nase gekommen ist. Dafür verneige ich mich amüsiert (wobei ich mich nun doch entschließe diesen entwürdigenden Anbetungssmilie zu vermeiden). Die Sprache unseres deutschen Vaterlandes ist natürlich dennoch ganz herrlich, mit herrlich schrecklichen Tücken und noch grausamereren Möglichkeiten. Verzichtet der Autor auf diese Möglichkeiten und Stolperfallen, dann folge ich ihm gern über großgeschriebene Substantive und Wörter die geschrieben werden, wie sie klingen. Hier nun scheint es mir geboten meine Wörter an mich zu halten, denn von Grammatik habe ich nicht die Spur einer Ahnung.

    Geändert von Kaltblut (16.12.2008 um 08:37 Uhr)

  18. #18
    Ach, wenn ihr wüsstet, was wir von der Rechtschreibung und der Grammatik her manchmal an Grausamkeiten zugeschickt bekommen. Dagegen ist selbst der erste Teil von „Alte Macht” ein literarisches Meisterwerk.

  19. #19
    Passend zum Thema...

    Zum Mark Twain:

    Zitat Zitat
    Aufs Hilfloseste wird man in ihr hin und her geschwemmt, und wenn man glaubt, man habe endlich eine Regel zu fassen bekommen, die im tosenden Aufruhr der zehn Wortarten festen Boden zum Verschnaufen verspricht, blättert man um und liest: „Der Lernende merke sich die folgenden Ausnahmen.“ Man überfliegt die Liste und stellt fest, dass es mehr Ausnahmen als Beispiele für diese Regel gibt.
    Seltsam, genau das hat mir einer meiner Lehrer mal über das Englische erzählt...

    Zitat Zitat
    Es heißt also entweder der (the) Regen oder die (the) Regen oder das (the) Regen – je nachdem, welches Geschlecht das Wort hat, wenn ich nachsehe.
    [...]
    Man stelle sich die bittere Armut einer Sprache vor, in der ein einziges Wort die Arbeit von sechs tun muss – noch dazu ein so armes, kleines, schwaches Ding von nur drei Buchstaben.
    ...

    Zitat Zitat
    Wenn wir in unserer eigenen aufgeklärten Sprache von unserem „good friend“ oder unseren „good friends“ sprechen wollen, bleiben wir bei der einen Form, und es gibt deswegen keinen Ärger und kein böses Blut.
    [...]
    aber wenn man sich auf sie im Dativ bezieht, hängt man ein närrisches und unnötiges e an und schreibt sie „Hause“, „Pferde“, „Hunde“. Da nun ein e oft den Plural bezeichnet (wie bei uns das s), kann es dem Anfänger leicht passieren, dass er zwei Monate lang aus einem Dativhund Zwillinge macht, bevor er seinen Irrtum entdeckt;
    Konsequenz in Reinform.

    Zitat Zitat
    Katzen weiblich – Kater natürlich inbegriffen
    Aha.

    Zitat Zitat
    Aus obiger Sektion wird der Leser ersehen, dass in Deutschland ein Mann zwar glauben mag, er sei ein Mann, aber sobald er sich die Sache genauer ansieht, müssen ihm Zweifel kommen: Er findet heraus, dass er in Wahrheit eine höchst lachhafte Mischung darstellt.
    Und im Englischen ist er also gar nichts?

    Zitat Zitat
    Wohl in allen Sprachen sind Ähnlichkeiten in Aussehen und Klang zwischen Wörtern, bei denen keine Ähnlichkeit der Bedeutung besteht, eine ewige Quelle der Verwirrung für den Ausländer. Das ist in unserer eigenen Sprache so und ganz besonders auch im Deutschen.
    Wozu erwähnt er das überhaupt, wenn er schon weiß, dass es im Englischen nicht besser ist?

    Zitat Zitat
    So kann man zum Beispiel mit einem Menschen umgehen oder aber ihn umgehen – je nachdem, wie man das Wort betont; und man darf sich darauf verlassen, dass man die Betonung in der Regel auf die falsche Silbe legt und Ärger bekommt.
    Aber vorher noch übers Deklinieren schimpfen...

    Zitat Zitat
    Der Nutzen von „Schlag“ und „Zug“ ist einfach nicht zu überschätzen. Mit weiter nichts als diesen beiden Wörtern und dem Wort „also“ bewaffnet, bringt der Ausländer auf deutschem Boden fast alles zuwege.
    Das ist nichtmal eine ordentliche Beschwerde, sondern schlicht und ergreifend Blödsinn.

    Zitat Zitat
    Es sind zusammengesetzte Wörter ohne Bindestrich. Die einzelnen Wörter, die zu ihrem Aufbau benutzt wurden, stehen im Wörterbuch, allerdings sehr verstreut.
    Genau, wenn man wie in englischen zwischen jedes Teilwort einen Bindestrich setzt, ist gleich alles viel verständlicher...

    Zitat Zitat
    Und falls ich nicht ebenfalls bewiesen habe, dass das Studium des Deutschen ein aufreibendes und erbitterndes Unternehmen ist, dann liegt das an unzureichender Beweisführung und ganz gewiss nicht an mangelnder Absicht.
    Wohl der erste Satz in diesem Text, dem ich ohne Einschränkung zustimmen kann.

    Zitat Zitat
    Meiner Ansicht nach muss die Beschreibung eines lauten, aufrührenden, ungestümen Vorgangs im Deutschen unvermeidlich zahmer ausfallen als im Englischen. Unsere beschreibenden Wörter haben hier einen tiefen, starken, volltönenden Klang, während ihre deutschen Entsprechungen mir dünn und sanft und kraftlos vorkommen.
    Ich zitiere mich selbst: Das ist nichtmal eine ordentliche Beschwerde, sondern schlicht und ergreifend Blödsinn.

    Zitat Zitat
    Das Wort „Hölle“ hat gleichfalls einen geradezu munteren, leichtherzigen und ganz und gar nicht eindrucksvollen Klang.
    Genau, beim Klang von "hell" hingegen fangen bei mir gleich die Knie zu schlottern an.

    Zitat Zitat
    ich jedoch habe fürs Erste und Letzte neun volle Wochen dem sorgfältigen und kritischen Studium dieser Sprache gewidmet und dadurch ein Vertrauen in meine Fähigkeiten, sie zu reformieren, gewonnen, das mir eine nur oberflächliche Bekanntschaft nicht hätte verschaffen können.
    Bitte sagt mir, dass das ironisch gemeint war. BITTTEEEEEEEE!

    Zitat Zitat
    Der Dativ ist nichts weiter als schmückender Unsinn – es ist besser, ihn abzuschaffen.
    Nur weil man den englischen Wörtern nicht von Anfang an ansieht, welchem Fall sie angehören, ist es nicht so, dass es sie im Englischen nicht gäbe...

    Zitat Zitat
    Drittens würde ich ein paar starke Ausdrücke aus dem Englischen importieren – zum Fluchen und auch zur kraftvollen Beschreibung aller möglichen kraftvollen Vorgänge.
    Damn, zumindest den ersten Teil scheint er geschafft zu haben.

    Zitat Zitat
    Siebtens würde ich die Parenthese abschaffen.
    Sollte er damit nicht in seiner eigenen Sprache anfangen, statt sich an einer anderen zu vergreifen?

    Zitat Zitat
    Aufgrund meiner philologischen Studien bin ich überzeugt, dass ein begabter Mensch Englisch (außer Schreibung und Aussprache) in dreißig Stunden, Französisch in dreißig Tagen und Deutsch in dreißig Jahren lernen kann.
    Ach deswegen verständigen sich die Deutschen nur per Grunzlauten und Gebärdensprache, bis sie dreißig sind...

    Zitat Zitat
    Deutsche Damen sagen dauernd „Ach Gott!“ „Mein Gott!“ „Gott im Himmel!“ „Herr Gott!“ „Der Herr Jesus!“ usw. Sie glauben vielleicht auch, unsere Damen frönten demselben Brauch, denn ich hörte einmal, wie eine vornehme und reizende alte deutsche Dame zu einem süßen jungen amerikanischen Mädchen sagte: „Die beiden Sprachen ähneln sich sehr – wie angenehm das ist; wir sagen ‚Ach Gott!‘, und Sie sagen ‚Goddam‘.“
    Also sollten deutsche Damen fluchen wie Droschkenkutscher, damit man sieht, was für eine starke Sprache wir haben?

    So, ich habe fertig.

    Geändert von Liferipper (16.12.2008 um 21:43 Uhr)

  20. #20
    Zitat Zitat von Kaltblut Beitrag anzeigen
    @ Nesis: Ich denke der Poet wollte dir damit etwas sagen. Das ist ein ganz eigener Stil, fast schon eine Kunst. Wer sonst kann von sich behaupten Wörter so falsch und doch verständlich zu schreiben.
    Er wollte sicher nur an Farbe sparen.

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