Dass Watchmen gelungen is, sollte ja schon klar geworden sein, speziell die Schauspieler sind allesamt klasse gecastet, die Story und die Bilder fesseln die ganze Zeit über, wider aller Erwartung hat man keinen reinen Actionfilm draus gemacht - der Dramapart überwiegt fast schon, würde ich sagen. Ich verbleib daher mal bei den Punkten, über die man sich streiten kann.
- Die Gewalt wurde ja schon angesprochen. Natürlich muss dieser Film gewalttätig sein, da zweifelt auch niemand dran, der die Geschichte kennt, aber man kann es auch übertreiben. Ein Bisschen weniger explizite Darstellung hätte gut getan. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal gefreut hätte, wenn sie einen Film in Deutschland geschnitten hätten.
- Die Erzählstruktur ist zwar hübsch aus dem Comic übernommen (und funktioniert daher als Krimigeschichte auch klasse), bringt dem Film aber ein Problem, nämlich, dass er bei zwei Dritteln im weitesten Sinne sein Genre wechselt. Das ist an sich nicht schlimm, aber zwei Drittel sind da ja schon etwa anderthalb Stunden, und wer den ersten Teil des Film nicht mag, tja, für den wird der Kinobesuch eine komische Erfahrung sein.
(Wie die Typen hinter uns, die Ty Ni schon beschrieben hat...)
- Das Ende wird in Nerdkreisen wohl zu Diskussion führen, aber ich für meinen Teil bin positiv verwundert. Im Nachhinein ist das Filmende sogar viel naheliegender als das Comicende, man fragt sich, warum es erst jetzt in diesem Medium so geht.
- Und, was ich in 300 auch schon lächerlich fand, die Explizität der einen großen Sexszene. Sie war zwar nicht so völlig pornohaft fehl am Platz und überfüssig wie bei den Spartanern, weil sie hier ja doch einen wichtigen Part in der Charakterisierung innehat, aber offenbar braucht der Regisseur das irgendwie so detailliert, damit er sich gut fühlen kann. Da merkt man, und es ist schade.