Zitat
Dunkelgrünes Laub, wehte knisternd im Sog des aufziehenden Sturmes.
Wie Säulen aus emporgewachsener Erde, überagten die kerbigen Bäume, einen mannslangen, hellbraunen Körper. Verängstigt und nervös, trottete das Schutz suchende Pferd, zwischen den Stämmen umher, immer tiefer in den Wald hinein. Immer wieder wandte es sich um, nicht wissend, wohin es den flüchten sollte. Vereinzelt wurde der Boden von Moosen und kleineren Sträuchern bedeckt. Doch an den freinen stellen, war der Boden kahl und trocken, das dichte Blätterdacht, schien wohl am Tage nicht viel Licht hindurchzulassen.
Der Geruch von Kifern und frischem Harz lag in der fast tropisch feuchten Luft. Doch da war noch etwas anderes. Das Pferd blähte seine Nüstern, wandte sich abermals um und gallopierte panisch weiter seines Weges.
Regen. Er hatte einfach angefangen. Ohne sich vorher anzukündigen, war er plötzlich da. In dicken, schnurählichen Kaskaden prasselte er auf den Wald hinunter. Doch dem Pferd wurde dies erst richtig bewusst, als es auf eine schmale Lichtung trat. Zweifelos, mochte dieses Stück Erde an einem sonnigen Sommertag wunderschön und einladend erscheinen, doch unter der Nachtschwarzen Wolke des Gewitters, verwandelte sich die Idylle, aus dicht wachsenden Blüten und kurzen Gräsern, in ein Gebilde aus umherhuschenden Schatten und dunklen Ecken. Irgendwo schrie ein Tier, begleitet von einem gehetzten rascheln im Unterholz. Doch es war zu dunkel um genaueres erkennen zu können. Inszwischen stand das Pferd in der Mitte der Lichtung. Regen sammelte sich auf seinem Fell und tropfte herab. Trotzt seiner dichten Behaarung fröstelte es. Hier, wo die Blätter den Regen nicht abhielten, verwandelte er den Boden in einen See aus Schlamm und Matsch. Zentimetertief versanken seine Hufe in der aufgeweichten Erde.
Etwas stimmte nicht. Langsam kam es zum Stillstand. Es horchte mit aufgestellten Ohren in den Wald hinein. Doch das tosen und pfeifen des Windes, verschluckte beinahe jedes Geräusch, noch ehe es den Weg an sein Gehör zu finden vermochte.
...