Light Fairytale Episode 2 (PS4)

+ ganz ordentlich für ein 1-Person-Projekt
+ schöne Musik, die an FFVII erinnert
+ schicke Anime-Sequenzen
+ nicht unatmosphärisch


- endet quasi, bevor es angefangen hat
- kaum Handlung
- wenn man Endgegner findet, bevor man stark genug ist, ist man platt…
- fühlt sich etwas altbacken an


Das hier habe ich gespielt, ohne Episode 1 zu kennen, ich wollte nämlich eigentlich Fantavision bei Red Art Games kaufen (habe ich auch gemacht) und habe dabei das hier für einen Zwanziger gesehen. Den ersten Teil gab es nicht mehr, Schwamm drüber.

Keine Ahnung, ob ich dieses Spiel empfehlen würde, wenn man Teil 1 nicht gespielt hat – ich konnte mir irgendwie denken, was da passiert ist, obwohl die Anime-”Zusammenfassung” kaum Informationsgehalt hat. Nett sieht sie aus, aber eine vernünftige Zusammenfassung wäre schon nett. Wobei in Episode 1 auch nicht irre viel passiert zu sein scheint.

Man wacht jedenfalls mit Haru, dem Protagonisten dieses Streifens, in einer Schneelandschaft auf, die sich als großes Dungeon entpuppt. Ganz nett sieht es dort aus; anschließend ist man vor allem damit beschäftigt, als 1-Mann-Team gegen mehrere Gegner und Itemknappheit zu kämpfen. Das Kampfsystem ist rundenbasiert und spielt sich ganz ok, kam mir aber sehr limitiert, d.h. von den Möglichkeiten her eingeschränkt vor. Man hat z.B. die Möglichkeit Steine in seine Ausrüstung einzusetzen, um Fähigkeiten zu erhalten, allerdings geht das erst zum Schluss richtig und auch da nur begrenzt, wird dann aber nützlich. Vorher hat man immerhin Ayaka, die ohne MP etwas heilen kann.
Gut fand ich, dass es eigentlich keine Zufallskämpfe gab und man mittels AR-Brille sehen konnte, wo Kämpfe stattfinden. Das wirkte etwas statisch, aber auch nicht nervig.

Das größere Dungeon fand ich ganz nett gemacht und vielfältig genug. Blöd fand ich aber, dass Gegner, wenn man in die falsche Richtung geht, erstmal den Boden mit einem aufwischen. Da habe ich mich dann gefragt, woher auf einmal der plötzliche Schwierigkeitsanstieg kommt, nur um dann zu merken, dass mir die Erfahrung aus der anderen Hälfte des Dungeons fehlte. Das passierte mir dann auch nochmal gegen Schluss, als ich in einen optionalen Gegner (den Roboter) rannte, der mich direkt zerlegt hat. Andere Spiele bekommen das besser hin.

Handlungstechnisch passiert hier leider so gut wie nichts und die Charaktere bleiben auch mehr oder weniger blass. Man ist eben die meiste Zeit mit Dungeonbelatsche und Kämpfen beschäftigt und am Schluss gibt es noch einen Mini-Epilog mit einem weiteren Charakter. War in Episode 1 auch so wenig los?

Richtig schön fand ich die Musik, die mich wirklich etwas in FFVII erinnerte, von dem Light Fairytale sich an ein paar Stellen wohl hat inspirieren lassen (in Ep. 1 scheint das noch mehr der Fall zu sein). Die Umgebungen sehen nicht übel aus, wenn man davon absieht, dass man im Geisterdorf nicht vernünftig sieht, wo man langläuft.

Also, ich fand das Spiel nicht blöd, man kann es durchaus mal spielen. Es ist nur sehr kurz, fühlt sich dadurch limitiert und die Handlung als kaum existent an und die Kämpfe funktionieren, hauen einen aber auch nicht vom Hocker. Kann aber sein, dass ich mir die nächste Episode angucke, einfach mal um zu schauen, was sich hier noch tut.

Spielzeit: 3 Std.
Insgesamt: 5,5/10