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Thema: Atelier = tot?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Es ist viel pragmatischer als das. Die Admins haben die Möglichkeit, die Hauptseite umzugestalten, neue Unterforen zu eröffnen bzw. zusammenzulegen, die sozialen Medien zu reaktivieren, Forenpartnerschaften einzugehen.
    Haben solche Dinge denn damals wirklich einen entscheidenden Beitrag geleistet, wenn es darum ging, dass die Forenaktivität durch die Decke geschossen ist? Soweit ich weiß, stand die Hauptseite des Ateliers noch nie im Mittelpunkt, und die Admins/Moderatoren haben nicht nennenswert oft gepostet bzw. Events veranstaltet, als dass man sagen könnte, dass die User nicht den maßgeblichen Teil des Community-Geschehens ausgemacht haben. Nach meiner Einschätzung sind es vor allem folgende Faktoren, die zu diesem Umstand beigetragen haben:


    • Der RPG Maker und generell klassische 2D-RPGs oder auch 2D-Spiele in Allgemeinen waren bis zu Anfang der 2010er noch hoch im Kurs. Viele (Online-)Magazine haben zur Verbreitung des Programms beigetragen, und die Popularität hat sich noch bis zur nächsten Generation weitergetragen. Nun sind wir bereits in der dritten oder vierten Generation nach der Veröffentlichung, in der sowohl die Aktualität als auch die Medienpräsenz massiv abgenommen hat. Das Angebot an kostenlosen bzw. sehr günstig erwerbbaren Spielen ist bedeutend größer und lenkt somit auch die Aufmerksamkeit vom längst veralteten RPG Maker ab. Die Spiele des Programms galten damals auch als performance-freundlich, was heutzutage kaum noch ein Problem darstellt. Kurz gesagt: Die Interessen haben sich stark geändert (bspw. zu Minecraft, Roblox und ähnliche Sandkasten-Spiele oder gar zu anderen Spielerstellungsprogramme wie Unity, Game Maker etc.).
    • Die absolute Mehrheit der User bestand noch aus Studierenden bzw. Schulbesuchenden, die sehr viel Zeit hatten, sich nicht nur mit dem Programm, sondern auch seinen Spielen der gesamten Community auseinanderzusetzen. Durch den fehlenden Zuwachs (aus den oben beschriebenen Gründen) besteht die Community größtenteils aus Usern Ende 20/über 30, die mit einer klassischen 30~40-Stunden-Arbeitswoche beschäftigt sind und sich zudem ebenfalls nicht mehr so leidenschaftlich mit dem RPG Maker auseinandersetzen, wie vor Jahren noch. Die meisten sind, wenn überhaupt, nur noch aus Gewohnheit hier bzw. nehmen die andere Forenbereiche in Anspruch.
    • Foren sind als Kommunikationsplattform schon längst nicht mehr so beliebt wie andere soziale Plattformen (Twitter, Instagram, Reddit etc.). Zwar stimme ich zu, dass ein Forum eine Form des Austauschs ermöglicht, die anders nicht möglich ist, aber mit dieser Argumentation gewinnt man ja auch keine neuen Nutzer, die zur Vitalität der Userschaft beitragen – denen wird das schlichtweg egal sein.
    • Viele haben sich an den Ressourcen kommerziell vertriebener Spiele bereichert und konnten sich somit recht schnell ein Spiel nach ihren audiovisuellen Vorstellungen zusammenschustern. Das ist heute aus Gründen strengerer Kontrollen überhaupt nicht mehr möglich.


    Natürlich steht alles in einer interdependenten Beziehung zueinander – deshalb will ich gar nicht behaupten, dass der Staff nicht dazu beitragen kann, dem Atelier wieder mehr Leben einzuhauchen. Aber ich denke, du überschätzt massiv den Einfluss der moderativen Seite. Du sprichst von Verantwortung oder gar Schuld, aber das auch Atelier ist letzten Endes eine klassische Sozialdynamik, die nicht direkt erzwungen werden kann. Du kannst vielleicht ideale Kommunikationsumstände herstellen, aber die oben genannten Punkte, die (finde ich zumindest) für die hohe Frequenz dieser Plattform ausschlaggebend sind, kannst du nicht wirklich steuern.

    Geändert von Ligiiihh (24.05.2022 um 23:54 Uhr)

  2. #2
    Als "letzter der Politikmods" (lol): Das Politikforum zu schließen war definitiv eine gute Entscheidung für die "Lebendigkeit" der Community! Dieses Unterforum hat nämlich mit einer gewissen Regelmäßigkeit aktive Leute aus der Community herausgekegelt, die sich außerhalb des Politikforums weder ausgeschlossen gefühlt noch wie Arschlöcher benommen haben. Und die Sichtweisen und Diskussionen dort haben sowieso schon sehr lange "stammtischmäßig" im eigenen Saft gelegen, da kam also auch nicht mehr so wahnsinnig viel Neues bei rum.
    Der Anlass mag sehr greifbar gewesen sein (fehlende Moderation und rechtliches Risiko), aber die Gründe lagen imho woanders: Jedes Forum und jede Community funktioniert anders, und was in einer funktioniert, ist in einer anderen völlig fehl am Platz. Das gilt für die Moderation & den Umgang mit Problemen, aber auch das Politikforum selbst wäre bei uns inzwischen ziemlicher Quatsch. Für mich liegt das einfach daran, dass wir über die Jahre ein "Low-Key-Forum" geworden sind, wo man einmal in zwei Tagen für fünfzehn Minuten liest, hin und wieder einen Post zu seinen Themen absetzt und nur noch selten megatiefe Diskussionen führt. Was übrigens immer noch voll okay ist! Wir haben halt alle ein eigenes Leben. Aber es ist halt schlecht für ein Politik-Unterforum.



    Letztlich finde ich aber Takos Post sehr wichtig!
    Zitat Zitat
    Schreibt doch mal in Spielevorstellungen oder kommentiert Bildmaterial oder macht ein Spiel und stellt es vor
    ... und ich ergänze: Postet in Threads in anderen Unterforen! ^__^ Ich habe sooo oft erlebt, dass ein Thread oder ein ganzes Unterforum "wiederbelebt" wurden, weil 1-2 Leute gepostet haben. Man kann argumentieren, dass wirklich große Foren durch Admin-Shit oder strukturelle Probleme sterben, und sicherlich spielt es auch in kleineren Foren wie dem unseren eine Rolle, aber in so einem "heimischen" Umfeld ist die sehr viel wichtigere Frage: Was wird tatsächlich gepostet?
    Generell halte ich nicht viel davon, persönliche Verantwortung über systemische zu stellen. Nur sind wir inzwischen halt eher ein lockerer Freundeskreis als ein komplexes System. ^_~



    Eigentlich wollte ich das erst als Moderator schreiben, aber eigentlich ist es mehr in eigener Sache: Yoraiko und vor allem Froschvampir, eure Posts hinterlassen einen seltsamen, unangenehmen Eindruck bei mir. Es ist cool, dass ihr kritisiert und Ideen habt, aber gerade mit der konfrontativen (edgy?) Grundhaltung würde es ungemein helfen, wenn ihr auch wieder - und vielleicht erstmal mehr! - mitmacht, ganz normal. Sonst wirkt es wie ein verschmähter Egotrip. Teilweise habe ich da auch schon Ansätze von gesehen, mir geht es also vor allem um den Fokus: Warum seid ihr hier? Und es wäre noch cooler, wenn man das spüren würde.

  3. #3
    Zitat Zitat von Ligiiihh Beitrag anzeigen
    Der RPG Maker und generell klassische 2D-RPGs oder auch 2D-Spiele in Allgemeinen waren bis zu Anfang der 2010er noch hoch im Kurs. Viele (Online-)Magazine haben zur Verbreitung des Programms beigetragen, und die Popularität hat sich noch bis zur nächsten Generation weitergetragen. Nun sind wir bereits in der dritten oder vierten Generation nach der Veröffentlichung, in der sowohl die Aktualität als auch die Medienpräsenz massiv abgenommen hat. Das Angebot an kostenlosen bzw. sehr günstig erwerbbaren Spielen ist bedeutend größer und lenkt somit auch die Aufmerksamkeit vom längst veralteten RPG Maker ab. Die Spiele des Programms galten damals auch als performance-freundlich, was heutzutage kaum noch ein Problem darstellt. Kurz gesagt: Die Interessen haben sich stark geändert (bspw. zu Minecraft, Roblox und ähnliche Sandkasten-Spiele oder gar zu anderen Spielerstellungsprogramme wie Unity, Game Maker etc.)
    Darin sehe ich den Hauptgrund, warum es sich nicht lohnt, aus administrativer Seite viel zu tun. RPG-Maker-Spiele sind spätestens dann uninteressant geworden, als Steam als Plattform explodiert ist und man sich in den regelmäßigen Sales für wenig Geld ordentlich eindecken konnte. Ich brauche keine Amateurprojekte mehr spielen, die mit einer veralteten Engine entstanden sind, weil ich einen riesigen Backlog angehäuft habe, der auch mehr wächst als abzunehmen. Der RPG-Maker war schon immer Nische und heutzutage ist er out. Ich habe bei Steam eingestellt, dass mir nach Möglichkeit keine RPG-Maker-Spiele angezeigt werden sollen, weil mich die meisten davon eh nicht interessieren.

    Man wird keine neuen Leute ins Land holen, da die meisten in "unserem Alter" wahrscheinlich schon vollkommen ausgelastet sind und junge Leute werden sich wohl kaum dafür interessieren, Spiele zu spielen oder zu produzieren, die so aussehen wie das, was Papa in seiner Kindheit gezockt hat.

    Das Forum existiert ja weiterhin. Wer sich austauschen möchte, sei es über den RPG-Maker, Filme, Videospiele oder sonstwie, der kann die Unterforen ja nutzen. Dass die Aktivität runtergeht, ist normal, da die Forenkultur mittlerweile eine andere ist. Das Internet ist eben nicht mehr der Wilde Westen, Dinge laufen heutzutage anders. Das muss man akzeptieren. Hier wird sich aber nicht langfristig(!) viel ändern, nur weil man ein paar Forenstrukturen umherschiebt, Aktivitäten auf die Hauptseite bringt oder sonstigen Trara veranstaltet. Und über den RPG-Maker schon gar nicht.

    Achja und nur weil hier wieder sämtliche Leute aus den Löchern gekrochen kommen und ihre Meinung zu diesem Thema äußern, ist das noch lange kein Zeichen für "Aktivität".

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