Die Tempelmine fand ich noch etwas authentischer, während sich die Pyramide schon extrem gamey angefühlt hat (dazu später noch mehr, das *muss* nichts schlechtes sein^^) - die Dichte von Rätseln und Gegnern war auch ziemlich heftig. Fand, dass die dritten Dungeons dem dann noch mal einen draufsetzen. Dort kam es dann auch das erste Mal, dass ich nicht nur an den Rätseln etwas saß, sondern mich die Gegner auch noch ab und zu gewiped haben *g*
Was ich btw. total geil finde, sind die Rennen mit Emilie, die es einem so *richtig* fett aufs Brot schmiert, wenn man zu langsam ist. Es trauen sich ja wenige Entwickler, die Spieler schlecht fühlen zu lassen, aber das fand ich wirklich absolut großartig gelöst. Passt perfekt zu ihrem Charakter, passt perfekt in diese Solo-Dungeons und ist halt ne klitzekleine Motivation für Spieler, vielleicht nicht komplett zu trödeln, aber letztendlich bringts einem auch nicht viel, wenn man schneller ist als sie. Aber alleine, dass es da ist, lässt alles noch ein bisschen interessanter wirken.
Btw. ist der MMO Aspekt interessant. Beim Spielen merkt man, dass die Entwickler sich gut mit MMOs auskennen und auch überall kleine Anekdoten reinballern, die sie vermutlich selber mal so ähnlich erlebt haben. Ich denke, das Spiel macht das besser als ein Großteil der anderen Spiele (und auch Anime, weil ja "transported to another video game world" ein unglaublich großes Ding geworden ist für einfallslose Autoren^^°). Gleichzeitig glaube ich nicht, dass das CrossWorlds als MMO funktionieren würde. Und das liegt primär an dem Aspekt der Schwierigkeit (wenn man die FFXIV Community kennt, dann weiß man, dass ein Großteil der MMO Spieler leicht verdauliche, triviale Kost haben möchte) und auch darin, dass die zentralen Plotdungeons alle Solomissionen sind (was sich mit der SChwierigkeit ergänzt). Da einem das Spiel Zugang zu späteren Arealen verwehrt (was in der Spielwelt sogar gut abgebildet wird, weil ich schon das Gefühl hatte, dass in den Anfangsbereichen mehr NPCs sind als im Dschungel beispielsweise), würden extrem viele einfach geblockt werden von der Progression (hier kann man sich fragen, ob die Schwierigkeitsslider sogar in universe sind, aber das würde komplett andere Fragen aufwerfen über das Zusammenspiel).
Was ich aber btw. ziemlich geil fand: Wenn man ein Spiel im Spiel macht, baut man ja eine weitere Abstraktionsebene ein. Und CC schafft es wunderbar, dass sich CrossWorlds als so eine Abstraktion anfühlt. Die Lore der Welt ist vorhanden und hat auch einiges, aber man merkt, dass sie nicht zu tief ist, und viele Elemente sind unglaublich gamey, weil sie eben ein Spiel abbilden sollen, was innerhalb einer fiktiven Welt existiert, welche sich wiederum "realer" anfühlen sollte als das Spiel im Spiel. Es wäre sicher ein einfaches gewesen, der Welt von CC eine Lore in den Dimensionen von "großen" MMOs zu geben, aber ab nem gewissen Punkt verliert dann die reale Ebene einfach die Bedeutung und wirkt nahezu irrelevant. Und das ist etwas, was CC auch besser macht als andere "lost in a videogame" Stories: Die reale Ebene verliert nie an Bedeutung, es wird nie komplett ausgeblendet, dass man es hier mit Menschen zu tun hat, die Avatare steuern. Diese Ausblendung ist natürlich etwas, was andere Medien gerne machen, weil sie einfachen escapism darstellen wollen: Weil die reale Welt ja so kacke ist, will man sie komplett ausblenden und ein badass im Game sein. CC macht das eleganter und bindet dieses Element wiederum in Charakterstories ein, aber macht es nicht zur Grundlage des Spiels.
Also, in kurz: Da ist sehr viel Verständnis und Feingefühl vorhanden, auch wenn ich glaube, dass CrossWorlds als MMO vermutlich zum Scheitern verurteilt wäre, und wenn nur wegen der brachialen Schwierigkeit
Definitiv! Also, bei CC kann man wirklich beeindruckt sein, wie viel hier geschafft wurde und wie dicht es ist. Es ist sogar eines der Spiele, die ich eigentlich jeder Person, die was mit J-RPGs anfangen kann, mal empfehlen würde zu spielen, weil es zeigt, wie abwechslungsreich und vielfältig man so ein Game machen kann. Gerade, weil viele Vertreter ja doch eher monotones Gameplay zu bieten haben. Ob man damit dann permanent mithalten kann, ist natürlich ne andere Frage, aber zumindest ist alles, was man erlebt, auf einem top Level!Zitat