Ergebnis 1 bis 20 von 63

Thema: Ghostbusters (2016)

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    1. Ich denke, du verpasst (oder übergehst) das grundlegende Konzept der Subversion. In der Kurzform: Das Untergraben von etablierten Normen, oftmals mit Humor. In diesem Bereich bspw. durch ein "Umdrehen" der üblichen Gender-Tropen, um aufzuzeigen, wie lächerlich diese sein können. Ist also definitiv eine bewusste und sicherlich feministisch motivierte Entscheidung gewesen.
    2. Kann man die Rolle trotzdem kritisieren, bspw. als Objektifizierung? Definitiv
    Es ist ja nicht nur der Kevin-Charakter. Wenn alle Kerle entweder als inkompetente Idioten oder Ärsche dargestellt werden und dem Bösewicht in Riesenmonsterform am Ende dann noch in den Schwanz geschossen wird, finde ich das übertrieben. Subversion mit Humor hin oder her, dass das im Zusammenhang mit dem Film als Gesamtwerk bzw. auf der Meta-Ebene nicht gerade nett augenzwinkernd sondern ernst gemeint ist, haben die Verantwortlichen und das Marketing oft genug unterstrichen und damit für mich jede Berechtigung verspielt. Über ein bloßes Umdrehen der Verhältnisse geht das sowieso weit hinaus - ein Film dieser Größenordnung würde sich niemals trauen, das Gleiche mit dem anderen Geschlecht zu machen, nichtmal eine Komödie. Aus gutem Grund zöge das eine Welle der Entrüstung nach sich.

    Ich sehe das so: Two wrongs don't make a right. Zumal die beiden original Ghostbusters-Filme immerhin noch Dana UND Janine hatten, die beide diverse Qualitäten zeigten. Den neuen Film zu so einem oberflächlichen Statement verkommen zu lassen oder es zumindest als ein solches anzupreisen, trägt bei mir persönlich zwangsläufig dazu bei, den Unterhaltungswert zu zerlegen. Die vier Mädels, die einfach ihr Ding durchziehen, das wäre okay und genug gewesen, da muss man nicht noch die ganze dazugehörige Welt umkrempeln. Was das angeht hätte ich deshalb auch ein gemischt-geschlechtliches Team wie in den Ghostbusters Comics als wesentlich progressiver (und letztenendes fürs jüngere Publikum gleichzeitig als inkludierender) empfunden.
    Zitat Zitat
    4. Wenn man eine Kritik auf dieser Schiene anbringen möchte, kann man vielleicht eher sagen, dass die vier Hauptcharaktere im Film alle keine "klassischen Sexbomben" sind, was in einem Hollywood-Ensemble-Film, in dem zumindest ein solcher Charakter ja sonst SEHR üblich ist, auf seine ganz eigene Art und Weise die Verbindung von "hübsch" und "dumm" (und im Umkehrschluss "klug" und "hässlich") unterstreichen mag.
    Grade das ist imho aber positiv. Wäre schön, wenn Hollywood in solchen Blockbustern nicht ständig mit sogenannten Sexbomben arbeiten würde (denke auch nicht, dass die generell als dumm dargestellt werden). Jemanden wie Kristen Wiig halte ich für weitaus attraktiver und vor allem authentischer als so manches Gesocks, welches die Allgemeinheit mit dem Stempel "hot" versehen würde. Oder, um Mios Formulierung zu benutzen: "Ganz normale Menschen, Leute von nebenan" - bitte mehr davon. Nur müssten dann halt noch die Drehbücher was taugen...
    Zitat Zitat
    Mal ganz davon ab ... seriously? Reden wir alle, die wir den Film nicht gesehen haben (Was interessieren mich Komödien und Ghostbusters? =.=) immer noch über eine etwaige feministische Ebene, Wochen nachdem er in den Kinos ist?

    we are the internet


    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Hab den Film jetzt endlich gesehen, (Sonst erbarmt sich hier ja keiner, nichtmal Tufkas)
    Danke, dass du dich so heldenhaft für uns geopfert hast *pat-pat*
    Zitat Zitat
    Ich hatte diese Kritik vor ein paar Tagen schon einmal geschrieben, aber kurz vor'm Posten hat sich mein fugging Laptop aufgehängt und ihr wisst ja, wie das so mit Postings und Aufhängen ist. War alles weg. Holy crap, es ist, als hätte mich die böse Macht dieses Films aktiv davon abhalten wollen, diese, ähem, Kritik, zu schreiben
    War es ein Sony Laptop xD ?
    Zitat Zitat
    Doch woran liegt es, dass der neue Buster-Film so mies ist? Liegt es an den Schauspielern? Liegt es am Regisseur. Nope.

    Es liegt am Drehbuch.
    ...da jenes von Paul Feig (zusammen mit Katie Dippold) geschrieben wurde, liegt es also doch irgendwie am Regisseur, der seine eigenen Szenen umsetzt ^^
    Zitat Zitat
    Sondern schlecht im Sinne von NICHT WITZIG.
    (...) Kein einziger Witz in dem Ding zündet! KEIN EINZIGER! Nicht ein gottverdammter Lacher in einem fast 2 Stunden langen Film!
    (...)Selten ist mir ein so unlustiger Comedy-Film untergekommen.
    Ich behaupte ja nach wie vor, dass das in erster Linie daran liegt, dass die Macher, insbesondere Feig, die Essenz von Ghostbusters bzw. das, was dafür sorgte, dass der Film damals so gut funktionierte, überhaupt nicht verstanden haben oder ignoranterweise null Bock darauf hatten und meinten, es viel besser und lustiger zu können. Ghostbusters (1984) mag zwar nominell als Komödie einsortiert werden, war aber viel mehr als das und wurde nicht als solche gefilmt. Die ganze Ästhetik war auf eine realistische, glaubwürdige Darstellung ausgelegt, durch die wir ihnen die Abenteuer-Fantasy-Horror-Elemente abkaufen konnten. Denn es ist wichtig, in so einem Film eine richtige Bedrohung zu haben, und das Finale ("Bist du ein Gott?" "Nein." "Dann STIRRRRB!!") finde ich in dem Setting bis heute aufregend und spannend. Der ganze Mythos wurde vorsichtig und mit Bedacht eingeführt - das gilt sogar ebenso für Ghostbusters II. Sowas erreicht man einfach nicht, indem man dem Schurken absolut keine Aufmerksamkeit, geschweigedenn Logik, zukommen lässt.

    Was das ganze so humorvoll machte, waren die Hauptcharaktere, ihr Zynismus, ihre lässigen oder durchgeknallten Sprüche, ihr Zusammenspiel in dieser real wirkenden Welt. Das ist der wichtigste Punkt, den sie für das Reboot hätten übernehmen sollen, anstatt eine oberflächliche Komödie draus zu machen, bei der alle Figuren Karikaturen sind, die sich wie in einem Cartoon anfühlen, und nicht wie der echten Welt entsprungen (im Ernst, was ich von einigen Nebencharakteren in den Clips gesehen habe - schließlich wurde per Werbung inzwischen bestimmt über die Hälfte des Films veröffentlicht - könnte von glaubwürdigem, menschlichen Verhalten kaum weiter entfernt sein).

    Ein paar der Scherze im Reboot scheinen auch auf Improv der Darsteller zurückzugehen. Doch das zündet so noch weniger, da man das Gefühl bekommt, sie seien eingeweiht, also "in on the joke". Da sind Sachen im Film geblieben, die jeder Regisseur mit Verstand rausgeschnitten hätte. Vermutlich war man so verzweifelt, dass alles, was irgendwie ansatzweise für komisch gehalten werden könnte, dringelassen wurde. Im Rahmen eines bodenständigeren, ernsteren Ansatzes, der sich auf die wirklich brauchbaren Lacher beschränkt, hätte sowas vielleicht eher gezündet.

  2. #2
    Zitat Zitat
    Es ist ja nicht nur der Kevin-Charakter.
    Mir und ich glaaaube (?) auch Gogeta-X, der den Film ja ebenso wenig gesehen hat, ging es jetzt spezifisch um diese Rolle und einen eventuellen Stereotypen dahinter. Mehr zu der Frage, ob der Film ganz allgemein als feministisch, sexistisch oder was auch immer verstanden werden kann, würde ich vielleicht sagen, wenn ich ihn doch irgendwann mal gesehen habe. Auf Hörensagen möchte ich mich bei solchen komplexen Fragen jedenfalls nicht verlassen. Eigentlich ist das selbst bei Hemsworth's Charakter schon ein bisschen zweifelhaft, weil sowas immer stark an der Durchführung hängt, wenn auch in einem kleineren Ausmaß als bei der allgemeinen Frage (einzelne Teile lassen sich leichter bewerten als ein großes Ganzes, was auch noch mal ganz eigene Probleme mit sich bringt). Da habe ich mich mal dann halt mal hinreißen lassen. :<

    Jedenfalls freut es mich, bei Mio zu lesen, dass er (Edit: Hemsworth! nicht Mio! xD) selbst offensichtlich Spaß daran gehabt hat. Was btw. nichts zur Frage tut, aber es freut mich einfach für ihn. ^^

  3. #3
    Wollte mich damit auch nicht festlegen, ob und inwieweit der Film deshalb insgesamt in eine bestimmte Richtung zu deuten sei, sondern nur nochmal unterstreichen, was diese Elemente (deren Existenz ich längst als bestätigt ansehe, sei es im Einzelnen über bereits veröffentlichte Clips, oder über die Berichte von unzähligen Rezensenten trotz unterschiedlichem Fazit - denke in dem Maßstab ist das mehr als bloßes Hörensagen) inklusive der offiziellen Darstellung damit machen, und was das für mich persönlich in Bezug auf Dinge wie Akzeptanz des Materials oder Immersion bedeutet. Ein namhafter YouTube Reviewer meinte zum Beispiel, dass es zwar stimme, dass alle Männer darin Idioten seien, aber das im Prinzip genauso für die Frauen bzw. für alle gelte - sowas mag etwaige Sexismus-Bemängelungen entkräften, macht aber den Film für mich keinen Deut besser, ganz im Gegenteil. Für ein endgültiges Resümee sollte man den erstmal gesehen haben, da hast du natürlich völlig Recht. Aber das mit dem hinreißen lassen kann ich halt auch ganz gut


    Freut mich ebenfalls, wenn Mio Spaß dran hatte, aber den Eindruck habe ich ausgehend von dem umfassenden Rant weiter oben ehrlich gesagt nicht unbedingt bekommen o_Ô Bin andererseits aber auch kein Mioxperte.

  4. #4
    Zitat Zitat
    Freut mich ebenfalls, wenn Mio Spaß dran hatte, aber den Eindruck habe ich ausgehend von dem umfassenden Rant weiter oben ehrlich gesagt nicht unbedingt bekommen o_Ô Bin andererseits aber auch kein Mioxperte.
    Den Satz von Cipo habe ich auch nicht verstanden? Höchstens Spaß am Schreiben der "Kritik"?

  5. #5
    Sorry, ich meinte Hemsworth, nicht Mio. XD

  6. #6
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    War es ein Sony Laptop xD ?
    Nee, Fujitsu. Vielleicht sind die aber von den feministischen Sonyisten korrumpiert, infiltriert und gekauft worden.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    da jenes von Paul Feig (zusammen mit Katie Dippold) geschrieben wurde, liegt es also doch irgendwie am Regisseur, der seine eigenen Szenen umsetzt ^^
    Ja, der Gedanke kam mir im Nachhinein auch, allerdings habe ich ja auch in der Kritik geschrieben, dass es nicht so ist, dass Feig hier irgendwie filmisch totalen Rotz geliefert hätte, der Mann weiß schon, wie man einen stimmigen Film macht, aber das Drehbuch macht halt alles kaputt, weil es in keinster Weise funktioniert. Ich würde wirklich sagen, dass diese ganzen Ideen, alle Männer wie Spacken wirken zu lassen, sowie alle Witze, die das neue Team reißt, aus der Feder von Dippold stammen. Kann mich natürlich auch irren. Feig wirkt ohnehin ziemlich abgehoben und blasiert (Er ist der einzige Director, den ich kenne, der am Dreh grundsätzlich in Anzug und Krawatte auftaucht!), aber das muss ja nichts heißen.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Ich behaupte ja nach wie vor, dass das in erster Linie daran liegt, dass die Macher, insbesondere Feig, die Essenz von Ghostbusters bzw. das, was dafür sorgte, dass der Film damals so gut funktionierte, überhaupt nicht verstanden haben
    Ja. Hier wurde etwas gedreht, wo man gesagt hat: Da sind Witze drin, und Geister, passt! Man hat sich null mit der Original-Materie beschäftigt, und wenn, dann auf eine so bösartige und zerstörerische Art (Stichwort: Murray's Cameo - natürlich ist auch seine Rolle im Film ein absoluter Depp), dass ein Shitstorm vonseiten der Fanbase nötig, verständlich und unausweichlich ist/war.

    Murray trägt im Film übrigens so einen Hut hier:

    ...und zwar so weit und schief in die linke Gesichtshälfte gezogen, dass man sein Gesicht kaum noch erkennen kann. Es ist total absurd, er sieht aus wie einer, der 20 Jahre in der Anstalt gesessen hat und sich jetzt ausprobiert. NIEMAND würde JE einen Hut auf diese Weise tragen, schon gar nicht einen mit so breiter Krempe, aber auch das zelebriert der Film, indem die Bustergirls ihn auf diesen blöden, schief sitzenden Scheißhut ansprechen (Weil er verdammt noch mal verdammt schief im Gesicht sitzt) und Murray dann sagt: "Meine Mama liebt es, wenn ich diesen Hut trage."

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    was ich von einigen Nebencharakteren in den Clips gesehen habe könnte von glaubwürdigem, menschlichen Verhalten kaum weiter entfernt sein.
    Nenn mal ein paar, dann kann ich dazu vielleicht was im Kontext des gesamten Films sagen, ich habe nämlich schon wieder 80% von dem Rotz verdrängt...

  7. #7
    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Nenn mal ein paar, dann kann ich dazu vielleicht was im Kontext des gesamten Films sagen, ich habe nämlich schon wieder 80% von dem Rotz verdrängt...
    Allen voran ist da natürlich Kevin selbst. Da fragt man sich, wie der alleine überhaupt überlebensfähig ist, denn das geht schon stark in Richtung mittelschwerer Intelligenzminderung bzw. einer Form geistiger Behinderung. Ich will wirklich niemandem auf die Füße treten, aber bei allem nötigen Respekt, ist einfach so. Der hat einen IQ der nicht weit über 60 hinauskommt, und man soll drüber lachen. Andererseits passt das nicht mit einer Handvoll Szenen zusammen, in denen er doch gewisse Kompetenzen zeigt. Also letztenendes einfach widersprüchlich und unrealistisch. Das ist es ja gerade, man kann hier nicht den Maßstab der Realität anlegen. Dieses Level von gezeigter Dummheit weist ihn eindeutig als Cartoon-Charakter aus.

    Ähnliches gilt mit Abstrichen für Bürgermeister Bradley (Andy García). Ebenfalls ein völlig überzeichnetes Klischee-Abziehbild, das sich quasi ausschließlich aus Inkompetenz und arschiger Zurückweisung von Verantwortung zusammensetzt. Wir reden hier wohlgemerkt nicht über irgendeine Stadt, sondern New York - jemand, der es bis auf diesen Posten gebracht hat, würde sich niemals so verhalten. Die Szene mit dem Jaws-Spruch erwähntest du ja schon.

    Lieferjunge Bennie, der immer zu spät ist, obwohl er direkt aus dem Stockwerk darunter kommt? Yeah, sure. Integrität geopfert, um noch einen lahmen Running-Gag mehr im Skript zu haben.

    Dann der Dekan Thomas Shanks vom Institut (Steve Higgins), dem es nicht reicht, die Protagonisten einfach nur zu feuern, sondern dabei noch kindische, beleidigende Gesten machen muss. Das ist kein Mensch. So reagiert kein Dekan, so reagiert niemand der erwachsen und in entsprechender Position ist, schon gar nicht gegenüber Personen, die er nichtmal kennt.

    Nicht einmal die Heldinnen sind frei davon. Bist ja selbst darauf eingegangen, wie stark McKinnon als Holtzmann overacted und zu flippig bzw. hyperaktiv rüberkommt. Habe oft gelesen, sie steche so sehr hervor, dass sie wie aus einem ganz anderen Film entsprungen scheint und eigentlich kaum reinpasst. Kannst du das bestätigen?


    Unterm Strich ist das der Punkt, der mich am meisten stört, schon seit die ersten Trailer liefen: Es fühlt sich nicht echt oder authentisch an. Sei es durch die Charaktere, die schwachen random Jokes, die oft nichts mit der Handlung zu tun haben, oder die Atmosphäre bedingt durch Sets, Farben und Effekte. Sicher war der original Ghostbusters auch nicht gerade ein ultra-realistischer Film, aber der ist neben den ganzen anderen besser gehandhabten Faktoren mit seinen Figuren nie dermaßen abgehoben - die wurden dezent überzeichnet, aber immer nur so weit, dass sie nicht ihre Glaubwürdigkeit innerhalb dieses Universums einbüßten. Insbesondere wenn man mal die Rollen einzeln vergleicht, fällt das auf (Janine versus Kevin, Clotch versus Bradley, Spangler versus Holtzmann usw.). Das war ein Spielfilm. Ghostbusters 2016 kommt dagegen von allem was ich bisher sah rüber wie ein fehlgeschlagener Sketch mit Überlänge oder wie ein Nickelodeon Movie. So fürchte ich, kann bei mir in diesem Fall weder der Humor zünden, noch Spannung aufkommen.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Dieses Level von gezeigter Dummheit weist ihn eindeutig als Cartoon-Charakter aus.
    Und selbst das wäre noch eine harte Beleidigung für die echt tolle Ghostbusters Cartoon-Serie, über die ich überhaupt erst die Filme kennen gelernt habe. Wenn ich mir das hier alles so durchlese, scheint das wirklich ein Streifen zu sein, dem schon genug andere Leute eine Chance gegeben haben.



    Wie Cipo zu Recht anmerkt: Interessant das wir über diese Gülle überhaupt noch reden. Wären da nicht die IP und der selbstgerechte Anspruch (aus dem Marketing) wir hätten das hier womöglich längst schon ad acta gelegt.

    Ich werde mir bei Gelegenheit vielleicht mal wieder die Klassiker anschauen (und die Serie vllt. mal wieder schauen) Da hatte die Produktion hier vielleicht doch noch ihr Gutes

  9. #9
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Nicht einmal die Heldinnen sind frei davon. Bist ja selbst darauf eingegangen, wie stark McKinnon als Holtzmann overacted und zu flippig bzw. hyperaktiv rüberkommt. Habe oft gelesen, sie steche so sehr hervor, dass sie wie aus einem ganz anderen Film entsprungen scheint und eigentlich kaum reinpasst. Kannst du das bestätigen?
    Ja. Sie ist absolut furchtbar. Die gemäßigste vom Schauspielern ist Kristen Wiig, die sich wenigstens Mühe gibt, richtige Arbeit abzuliefern. Bei ihr gibt es auch einen Running Gag, dass sie auf Hemsworth's/Kevin's Muckis steht, was sie einigermaßen lustig rüberbringt. Insgesamt gefiel sie mir noch am besten, weil man wirklich merkt, sie versucht etwas mit dem Stück Scheiße von einem Drehbuch anzufangen, was draus zu machen. Mit Voranschreiten des Films kam es mir auch so vor, dass sie zunehmen verzweifelter wurde, weil sie die einzige war, die noch normal schauspielerte, und die anderen drei inklusive aller Nebenrollen total am Abspacken waren. Sie und Hemsworth taugen also noch am meisten, wobei Hemsworth halt ne richtig beschissene Rolle spielt.


    Melissa McCarthy ist so irgendwo im Mittelfeld, bringt die meisten schlechten Sprüche und Witze von allen, aber spielt insgesamt noch wie ein normaler Actor. Übel ist aber die Szene, wo sie kurz von Rowan besessen ist, was McCarthy so rüberbringt, dass sie sich wie ein kaputter Roboter bewegt und die ganze am Grinsen ist (Hat man schon in den Trailern gesehen, aber wird im Film bis zur Schmerzgrenze ausgereizt.)

    Leslie Jones als Patty ist dann schon ziemlich schlimm, was allerdings nicht an ihr liegt (Man merkt, sie kann auf jeden Fall was), sondern an der unfassbar undankbaren Rolle selbst, die ihr überhaupt keinen Spielraum lässt, was anderes zu tun als zu schreien/herumzufuchteln/abzuhauen/zu sagen, dass sie nicht versteht, worum es gerade geht - kurzum, etwas anderes zu präsentieren als das Klischee von der dummen schwarzen Baptisten-Tussi aus der Unterschicht, die ihre Lebenskraft im Glauben schöpft, und ansonsten nicht viel von der Welt versteht und auch nicht verstehen will, weil sie sonst überfordert wäre. Würg.

    Ganz hinten steht Kate McKinnon, die null in den Film reinpasst, weil ihre Figur nicht ihren "Humor" in verrückten Dialogen oder so schöpft (Weil eine kluge Ingenieurin ja normalerweise sich so verhalten würde, dass sie andere mit ihrem Technobabbel irritiert, oder so), sondern indem sie Holtzman wie eine Hyperaktive auf Drogen und extra viel Kaffee porträtiert , die sich keine Sekunde konzentrieren kann, und selten mal aufpasst, wenn was wichtiges besprochen oder getan wird (Stichwort: Die Bustergirls sind einem Geist auf der Spur, und sie setzt einen Hut mit Perücke auf, und fragt, wie das aussieht - WTF). Und auch allgemein schauspielert sie total übertrieben, dass man sich fragen muss: War das Feig einfach egal, oder hat er's nicht gemerkt? Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, sie kaut während eines Gesprächs einen Kaugummi, und schmettert mit ihren Zähnen so übertrieben darauf herum, dass es aussieht, als wäre es ein Riesenbonbon, aber kein Bubble Gum. Kein Mensch würde in Echt so einen Kaugummi kauen - dass jedes Mal der Mund weeeeit auf und zu geht, und McKinnon macht das auch sicher selbst nicht so. Ich kann mir solche Szenen nur mit absolut fehlendem Talent erklären, das man auf jeder Laienbühne ausbuhen würde. Leider gibt's von der Szene kein GIF bisher. Wenn es doch gelegentlich mal passiert, dass so eine Szene kommt, wo sie die anderen Busters mit Techverständnis beeindruckt, dann ist das Gegenüber in 90% der Fälle Leslie Jones, die dann guckt wie eine Kuh auf der Weide, und dann sagt: "Versteh ich nicht, los geht's"

    Ich hab mal ein paar GIFs von ihr rausgesucht. Wie gesagt: Mal es ist einfach totales Overacting oder ihr jeweiliges Gehabe hat nichts mit der jeweiligen Situation zu tun und wirkkt total random, als hätte sich Feig gesagt "Wenn wir genug davon sammeln, kriegen wir die zwei Stunden auch voll". Himmel, lass Talent regnen.


    Aber wenn man sich mal GIFs von ihr aus ihrer Zeit bei Saturday Night Live ansieht, merkt man: Die ist wirklich so drauf. Oder eher: Sie schauspielert wirklich so. Hoffnungslos übertrieben - das provoziert mit einem guten Script (!) in kurzen (!!!) vSketches vielleicht mal nen Lacher, funktioniert aber in Filmlänge nicht im Geringsten, sondern ist einfach nur erschreckend schlecht und cringeworthy. So jemand hat auf der großen Leinwand nichts verloren, zumindest so lange nicht, bis er richtige Acting Kurse gemacht hat. Rumhampeln allein macht dich nicht zum Schauspieler.

    Dazu bietet einem der Film dann noch solche Szenen hier:

    Wir können wohl froh sein, dass hier auch ein weibliches Extra zu sehen ist, das sich total dämlich aufführt - und nicht wieder nur Kerle, wobei da auch wieder genug drum herum stehen, die alle den Geist sehen, und keiner in der ganzen Halle rafft es. Die Szene wird auch bis an die Schmerzgrenze getrieben, Leslie Jones tastet sich da ne gefühlte Ewigkeit durch's Publikum und alle gucken nur. Frag mich übrigens nicht, wieso der Geist wie ein Drache aussieht - erklärt wird das nämlich nicht, aber das hat ja wohl auch keiner erwartet, oder? Einfach ein random Production Design, das Feig ausgewählt und eingebaut hat. Dass ein Fabelwesen hier absolut keinen Sinn macht (Schon weil es das einzige im ganzen Film ist), war für ihn kein Grund, es nicht zu tun.

    Dann gibt's noch das:

    "Okay Kristen, jetzt tust du so, als wäre der grüne Tennisball in deiner Hand eine Pistole, und du flippst sie jetzt so um den Finger. Das machen wir dann später als Effekt, ok?"
    Ergebnis: Hilariously bad animation of wobbly gun is hilarious. And bad.
    Oder sowas hier:

    Grrrrreeeeeeeeen Scrrrrreeeeeeeeeennnnnn.


    Das da bin eigentlich ich, auf dem Weg ins Irrenhaus. JUST WHY DID I WATCH THIS MOVEH

  10. #10
    Der Spiegel ist der Meinung das der Film tatsächlich gut ist und eine gute schauspielerische Leistung hat. Alle Kritiker sind selbstverständlich keine Fans der alten Filme sondern Sexisten. Na klar.

  11. #11
    Zitat Zitat von wusch Beitrag anzeigen
    Der Spiegel ist der Meinung das der Film tatsächlich gut ist und eine gute schauspielerische Leistung hat. Alle Kritiker sind selbstverständlich keine Fans der alten Filme sondern Sexisten. Na klar.
    Ich bin ehrlich gesagt nicht mal sicher, ob man Fan der alten Filme sein muss, um das... nunja nicht so toll zu finden.

  12. #12
    Zitat Zitat von KingPaddy Beitrag anzeigen
    Ich bin ehrlich gesagt nicht mal sicher, ob man Fan der alten Filme sein muss, um das... nunja nicht so toll zu finden.
    Ich beweise das Gegenteil

  13. #13
    Nostalgia Critic wie üblich etwas pathosbeladen, aber auch wieder ziemlich treffend. ^_~

    Zitat Zitat von wusch
    Der Spiegel ist der Meinung das der Film tatsächlich gut ist und eine gute schauspielerische Leistung hat. Alle Kritiker sind selbstverständlich keine Fans der alten Filme sondern Sexisten. Na klar.
    Zitat Zitat von Spiegel
    Auch ist es vollkommen in Ordnung, die neuen "Ghostbusters" partout nicht zu mögen. Nur sollte sich dies durch Kritik am tatsächlichen Film begründen und nicht durch die Verlautbarung eigener Ressentiments.
    Am besten direkt zitieren, dann passiert sowas nicht und die Diskussion kann wenigstens ein bisschen sachlich bleiben. Quelle

  14. #14
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    dann passiert sowas nicht und die Diskussion kann wenigstens ein bisschen sachlich bleiben.
    Bei diesem Film ist Sachlichkeit völlig fehl am Platz, und wir alle wissen das.
    Sachliche Kritik wurde am Anfang geübt, und das Filmteam hat einen dafür Misogynisten und Vollidiot genannt.

    Das können wir auch, und sollten, finde ich. Schlimm genug, dass der Film mittlerweile rein budgettechnisch gesehen in der Gewinnzone angekommen ist.

  15. #15
    Nope, so funktioniert das hier definitiv nicht.
    Ich mache den Thread jetzt mal ganz unsachlich einen Tag lang zu, damit du wieder runterkommen kannst.

    Zitat Zitat von Post wurde mit folgender Begründung gemeldet
    Netiquette: "Die oberste Regel lautet: benutzt euer Hirn! Das deckt eigentlich alles Wichtige ab."

  16. #16




    Außerdöm: Dies (für Leute die mehr Zeit haben) und das.

    Zitat Zitat von Mio-Raem Beitrag anzeigen
    Ich beweise das Gegenteil
    Habe sogar von einigen gelesen, die den alten Ghostbusters-Film noch nie gesehen haben (ja, solls geben), und den neuen trotzdem furchtbar fanden ^^ Hier ein entsprechendes Video-Review.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Nostalgia Critic wie üblich etwas pathosbeladen, aber auch wieder ziemlich treffend. ^_~
    Joah, besser. Das macht zumindest einiges mehr her als seine Sibling-Rivalry Diskussion zum Film von vor zwei Wochen. Darin hat es mich nämlich echt genervt, wie sehr sein Bruder Rob die Idee eines Ghostbusters III als illusorisch-kindisches Wunschdenken ins Lächerliche gezogen hat (generell mag ich sein Nachäffen mit verstellter Stimme nicht). Das Lightning-in-a-Bottle-Argument finde ich bedeutungslos; deshalb schade, dass Doug genau den Punkt jetzt im verlinkten Video am Ende wieder aufgreift. Die wenigsten haben es im Vorfeld für realistisch gehalten, etwas zu bekommen, das das Original übertrifft, damit gleichzieht oder dem sehr nahe kommt. Und die wenigsten wollten eine bloße Kopie, sondern irgendwas Neues geboten kriegen. Aber eine Fortsetzung im existierenden Filmuniversum hätte das Projekt auf eine völlig andere Grundlage gestellt.

    Da Rob erwähnte, die original Schauspieler seien längst zu alt, muss man davon ausgehen, dass er (und anscheinend auch Doug) nie ernsthaft das Konzept mit der Staffelübergabe an eine neue Generation in Betracht gezogen hat, mit der alten Truppe nur in kleineren Mentor-Rollen. Glaube nach wie vor, dass man es damit den meisten Leuten einigermaßen recht gemacht hätte. Und da Ivan Reitman genau das vorhatte, ists halt scheiße, dass sich Feig, Pascal & Co so bewusst und absichtlich drüber hinweggesetzt und auf die Fans gepfiffen haben. Man muss die Fanbase von Popkultur-Ikonen wirklich nicht mit Samthandschuhen anfassen (Gott bewahre, wenn die bei allem das letzte Wort hätten, würde das in ner Katastrophe enden!). Aber bei dermaßen grundsätzlichen Fragen und nach jahrzehntelangem Warten und Hoffen ist das was anderes.

    Ich werd mich da nicht noch ewig drüber aufregen, aber es gibt einem halt schon zu denken. So kritisch ich auch gegenüber der Kreativitätsarmut von Star Wars Episode VII war und bin, ich weiß es letztenendes wirklich zu schätzen, wie sehr Disney in vielen Einzelpunkten hier auf das Publikum gehört hat (angefangen bei den praktischen Effekten vs CGI). Sony dagegen hat den Leuten in diesem Fall nicht nur genüsslich ins Gesicht geschlagen, sondern lachte anschließend noch hämisch darüber. Sowas merk ich mir dann doch langfristig, auch wenn es in den Zahlen am Ende nicht viel ausmachen wird. Ich hoffe, dass das Studio mit so ner Einstellung früher oder später gehörig auf die Fresse fliegt. Läuft für die ja schon länger nicht gerade optimal.

    Zitat Zitat
    Am besten direkt zitieren, dann passiert sowas nicht und die Diskussion kann wenigstens ein bisschen sachlich bleiben. Quelle
    Naja, sachlich war allerdings auch der Artikel auf Spiegel-Online nicht, da sind abseits diverser Verallgemeinerungen sogar einige deutliche Fehler drin. Zum Beispiel, dass auf IMDb gedownvoted wurde, obwohl der Film noch gar nicht fertig gewesen sei - was totaler Bullshit ist, da IMDb das Voting grundsätzlich erst freigibt, wenn ein Film in Gänze irgendwo veröffentlicht worden ist. Ich bezweifel gar nicht, dass da massig Leute abstimmten, die den noch gar nicht geguckt hatten, alleine aus Wut, Ablehnung oder Frust, aber seine unzutreffende Aussage zeigt ganz gut, wie "umsichtig" der Autor David Kleingers hierfür recherchiert hat.

    Manche Seitenhiebe die er austeilt empfand ich als überzogen. Etwa das Zitat, das du daraus gepostet hast, erscheint mir im Zusammenhang mit dem Rest des Textes widersprüchlich. Er greift Leute an, die ihre Kritik am Original aus den 80ern festmachen, dabei ist der Vergleich das denkbar Berechtigtste und Natürlichste. Der alte Film gilt nicht bloß wegen Nostalgie von Jungs als Klassiker. Kleingers tut fast so, als hätte niemand, der sich über das Reboot aufregt, dieses auch geschaut. Abgesehen davon, dass sich das sehr leicht widerlegen ließe, denke ich, dass man das Recht hat, sich laut zu beschweren, wenn schon alles veröffentlichte Material, welches das Produkt bestmöglich repräsentieren soll, total nach hinten losgeht und weiter kaum entfernt sein könnte von dem, was sich viele unter einem gelungenen neuen Ghostbuster-Film vorgestellt haben.

    Was seine Ausführungen aber völlig mangelhaft macht und zur Heuchelei verkommen lässt, ist die Überschrift mit dem Wort "Filmkritik". Er kreidet anderen an, dass sie zu einem negativen Ergebnis kommen, ohne sich am Film selbst zu orientieren (obwohl viele das sehr intensiv tun), gleichzeitig kommt er jedoch zu einem positiven Fazit, obwohl er selbst nur zwei oder drei sehr allgemein gehaltene Punkte zum Inhalt rausgegriffen und mit einem Satz beschrieben hat. Der Rest lästert über den Nostalgiefaktor und vermeintliche Internet-Trolle. Sorry, sowas ist keine ernstzunehmende Filmkritik, nichtmal im Ansatz. Dutzende essenzielle, zentrale Aspekte eines jeden Filmes hat er mit keinem Wort erwähnt, geschweigedenn irgendwas von der legitimen Kritik anderer per Gegendarstellung entkräftet. Jeder oberflächliche und einseitige Rant, der wenigstens auf die einzelnen Punkte eingegangen ist, war gehaltvoller als das

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •