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Thema: Missgunst und Anfeindungen

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  1. #1
    Oh, brisantes Thema, naja misch ich mal mit^^

    Aktuelles Beispiel fällt mir der letzte Contest ein. Klar, im Vorherigen den ersten Platz gewonnen, da geht man mit einer minimalen Erwartungshaltung an die Sache ran.
    Ist dann ein zweiter Platz geworden, um Himmels Willen kein schlechtes Ergebnis! Menschlicherweise schielt man dann natürlich trotzdem mal
    zum ersten Platz rüber und denkt sich: Was hat der jetzt besser gemacht?

    Habe den Gewinnertitel gestern Nacht nun auch gespielt und siehe da: Ich kann mit Fug und Recht behaupten: Dieses Spiel ist besser als meins.
    Bin ich deswegen jetzt traurig, hänge Game-Design an den Nagel oder rage wüst-beschimpfend im Forum Amok? Nö, natürlich nicht.
    Ich freue mich des Ansporns wegen. Zu Wissen, dass jemand in der selben Zeit ein deutlich besseres Spiel geschaffen hat, macht logischerweise
    neidisch, aber gerade dieser Neid motiviert doch auch. Und zwar nicht aus dem Zweck heraus, ich muss diese Person schlagen, dieser Platz gehört mir.
    Sondern der natürliche Charakter eines Wettkampfes, was der 2WE-Contest ja nun mal ist, kommt in diesem Moment heraus.

    Wäre mir eine Bewertung, andere Teilnehmer und eine Punktevergabe vollkommen schnuppe, warum überhaupt mitmachen? Wenn es einen
    eh kalt lässt, wie man abgeschnitten hat, wozu dann den Reiz und "Thrill" eines Wettbewerbes suchen?

    Meiner Auffassung nach, ist es gerade der Neid der auch den Ehrgeiz weckt. Daher halte ich Neid in erster Linie auch für nichts Schlimmes oder
    Verwerfliches, solange man diesen für einen positiven Nutzen erhält. Ich habe den Ansporn, beim Nächsten Contest noch mehr Power zu geben,
    mein Bisheriges zu übertreffen und mich an neuen (und alten) "Gegnern" zu messen. Hate ich deswegen die anderen Teilnehmer kaputt, mache
    ihre Person oder ihr Schaffen nieder und verhalte mich gelinde gesagt unsportlich? Nein, und gerade da beginnt die Linie zwischen Neid
    und Missgunst. Ich gönne Maister Räbbit den Erfolg, sein Spiel ist spitze. Und das er gewonnen hat, motiviert mich mir nächstes Mal noch
    mehr Erfolg zu geben.

    (Sachliche) Kritik ist wichtig, Erfolg und Misserfolg ist wichtig und ebenso ist Neid wichtig. Es muss jemanden über dir geben, zu dem du
    aufsiehst und sagst: So gut will ich auch werden. Mit Hass oder Verachtung hat das wenig zu tun.

    @Maister Räbbit Ich hoffe, dass in meinem Post deutlich steht, dass ich hier keineswegs Angriffe starten will, ich bin wirklich beeindruckt von
    deinem Spiel, das Beispiel passte nur gerade sehr gut.

  2. #2
    Zitat Zitat von Larsonis Beitrag anzeigen
    Wäre mir eine Bewertung, andere Teilnehmer und eine Punktevergabe vollkommen schnuppe, warum überhaupt mitmachen? Wenn es einen
    eh kalt lässt, wie man abgeschnitten hat, wozu dann den Reiz und "Thrill" eines Wettbewerbes suchen?
    Der Reiz der Vorgaben. Aus dem, was man hat, möglichst viel zu machen. Der Reiz der Deadline, um endlich mal was geschissen zu kriegen. Der Reiz, dass am Ende eine begründete Bewertung und damit möglichst konstruktive Kritik garantiert auf einen wartet. Ich kann zumindest von mir ehrlich behaupten, dass mir das viel wichtiger ist als die Rangfolge am Ende.

    Was das eigentliche Threadthema angeht: Für mich ist Neid immer die größte aller Ausreden gewesen, mit denen Leute versuchen, ihre Kritiker abzuschmettern. Neid ist für mich "Warum kann derdiedas das und ich nicht?" und das hatte ich nie o.ô Ehrgeiz ist der meinem Empfinden nach treffendere Begriff an dieser Stelle. Wenn ich etwas richtig Gutes sehe, inspiriert mich das im besten Falle, im schlimmsten versetzt es mich für ein paar Tage in Schockstarre und Selbstzweifel.
    Dann gibt es natürlich immer die Werke, bei denen man sich nicht erklären kann, warum die so beliebt sind. Dann teilt sich Kritik ein eigene Meinung, die sofern begründet ganz legitim ist, und objektive Fehler, über die man ja nicht diskutieren muss.
    (Dass es Neider wirklich gibt, lässt sich wohl nicht bestreiten, aber ich finde, die Leute schließen immer ein bisschen vorschnell darauf. Wie das jetzt mit Einzelfällen aussieht, lässt sich schwer sagen, wenn man nicht alles kennt, was vorgefallen ist.)
    Mensch, hab ich mir wieder viel aus den Rippen geleiert, nur, um den einen Absatz da oben zu schreiben. ô.o \\Sephi out

  3. #3
    Zitat Zitat von Sephigruen Beitrag anzeigen
    Der Reiz der Vorgaben. Aus dem, was man hat, möglichst viel zu machen. Der Reiz der Deadline, um endlich mal was geschissen zu kriegen. Der Reiz, dass am Ende eine begründete Bewertung und damit möglichst konstruktive Kritik garantiert auf einen wartet. Ich kann zumindest von mir ehrlich behaupten, dass mir das viel wichtiger ist als die Rangfolge am Ende.
    Ja ziemlich genau dies! Auf ne komische Art und Weise fühle ich mich damit aber noch etwas sicherer, als ein richtiges Spiel vorzustellen, man steht nicht allein im "Kreuzfeuer", da sind noch 5-6 andere die ebenfalls dabei waren.
    Vergleiche kann man trotzdem ziehen, man kann sich motiviereren, neue Sachen lernen und vieles mehr. Hach, Contest sind was feines! [Offtopic off sry .__. ]

  4. #4
    Neid war das alte Thema, im Moment geht es um das, was ich in diesem Posting schrieb. Für mich ist Neid übrigens nach wie vor ein Synonym für Missgunst. Wer von anderen Leistungen angespornt wird, ist mMn nicht neidisch, denn dazu gehört, dass man dem anderen seinen Erfolg nicht gönnt.

  5. #5
    Kann man nicht mit dem Finger drauf zeigen und sagen: "Da, das ist der Grund!" Vielleicht ist es Neid, vielleicht ist es tiefe Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben (ist es immer und in solchen Fällen bist du Projektionsfläche), vielleicht ist da jemand zu forsch und meint, sich so bei einer illustren Gruppe anbiedern zu können. Gibt etliche mögliche Erklärungen für solches Verhalten, aber entscheidend ist: Wer mit oder ohne Grund negativ ist, hat Probleme mit sich selbst. Wer das Gegenteil behauptet, setzt Abwehrmechanismen ein. "Nein, ich bin nicht negativ, ich sage nur die WAHRHEIT, die sich sonst niemand zu sagen traut." - "Das war künstlerische Überspitzung. Ich habe nicht wirklich was gegen Kelven, auch wenn ich ihn rotzblödes Arschloch nenne." Der Schreiber sagt mehr über sich selbst aus, als über dich und in vielen Fällen ist ihm das sehr wohl bewusst.
    Und du hast Recht: Das sind oft keine schlechten Menschen, aber oft sind es faule Menschen, die sich nicht weiterentwickeln können oder wollen.

  6. #6
    Ich denke das ist ein generelles Problem mit Textbasierten Medien. 70% (nicht meine Aussage, das wurde wohl so herausgefunden) der Kommunikation passiert non-verbal. Also über Gestik, Mimik, Körpersprache, Tonlage und was sonst noch dazu gehört. Und das entfällt vor allem hier im Internet komplett. Verschlimmernd kommt hinzu, dass man die meisten Leute aus einem Forum - selbst wenn man dort regelmäßig unterwegs ist - nicht persönlich kennt. Bei real bekannten Personen weiß man oft (da man auch bei Textnachrichten immer sie und ihre Eigenheiten im Hinterkopf hat) ungefähr wie etwas gemeint ist.
    Als ich vor nun fast 3 Monaten zum Atelier kam und mich nach langer Zeit wieder mit dem Maker anfing zu beschäftigen, ist mir das auch passiert. Ich habe direkt ein paar Dinge angesprochen die ich als verbesserungswürdig betrachtete, hier und da ein paar Ideen eingebracht oder mich auch einfach zu bestimmten Sachen erkundigt, da ich ja mit der Materie nicht all zu sehr vertraut war. Da hatte es mich dann stark gewundert, dass mir Leute plötzlich sagten, dass ich mit den ganzen Kritiken aufhören sollte und nicht alles schlecht machen solle. Und das teilweise in einem weniger freundlichen Tonfall. Ich war echt baff, da ich aus meiner Sicht heraus es nur gut gemeint hatte und die Ideen als Vorschläge und weniger als Kritik gedacht waren. Glücklicherweise konnte ich das klären und wir haben uns danach verstanden. Aber seitdem nutze ich wesentlich häufiger Smileys, obwohl ich sie eigentlich nicht mag. Das ist aber leider manchmal die einzige Möglichkeit die richtigen Emotionen mit zu geben. Beim richtigen Tonfall kann auch eine harte Kritik liebevoll verstanden und aufgenommen werden. Bei einem Text klingt der gleiche Text dann immer hart und lieblos.

    Vielleicht ist das auch bei dir so der Fall gewesen? Du hast etwas geschrieben, das ganz anders aufgenommen wurde als du es beim Schreiben beabsichtigt hattest und schon ist der andere Beleidigt oder denkt von dir sonstwas schlimmes.

    Daher, wenn ich das Gefühl habe, dass irgendwer irgendwas gegen mich hat und ich mir beim besten willen nicht erklären kann woher das kommt, schreibe ich diese Personen immer möglichst direkt an und versuche das zu klären. Konnte dadurch einige Missverständnisse ausräumen. Meistens war es so, dass der andere es garnicht so meinte, wie ich dachte oder das er eine meiner Aussagen anders aufgenommen hat als ich. So konnte das innerhalb weniger Minuten geklärt werden und beide Parteien waren zufrieden.
    Im Post direkt darauf zu antworten und dem anderen zu fragen was das den soll hat sich als eher kontraproduktiv herausgestellt, da sich die Leute dann angegriffen fühlen und plötzlich die Buh-Leute sind, obwohl sie vermeintlich doch zuerst angegriffen wurden.

    Bloß meine Erfahrungen in dem Bereich

  7. #7
    Dass man sich mal über ein Posting ärgert oder sich sogar spontan in einem Thread streitet kommt schon häufig vor, aber unabhängig davon, ob der Streit auf einem Missverständnis beruht oder nicht, ist es meistens nur eine kurzfristige Angelegenheit. Ich finde, dass man den Unterschied schon bemerkt, also ob sich jemand nur über eine einzelne Aussage ärgert oder jemanden nicht ausstehen kann. Wenn man jemanden nicht ausstehen kann, dann zeigt man das, nicht nur in dem einen Thread, sondern zu jeder sich bietenden Gelegenheit. Und so missverständlich Worte auch sein können, so schnell es auch passiert, dass man eine Bedeutung sieht, die gar nicht gemeint war, gibt es doch Worte, die unmissverständlich sind.

  8. #8
    neid und Missgunst ist nichts neues in dieser community, war schon immer so und wird es auch bleiben.
    ich selber denke mir zwar auch manchmal "omg wieso ist dieses spiel nur auf platz 3 gekommen und nicht auf der eins?" aber das war es dann auch schon meinen teil.
    am besten sind die screen bewertungen "das panorama passt nicht zum vordergrund, die wiese hat so und so auszusehen und balblubb", wie ich es selber schonmal erlebt hatte als ich vor ewigkeiten bei dem bild des monats gewonnen hatte.

    so ist die comm, kann man nichts machen, auser selber an sich arbeiten !

  9. #9

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Kelven "ranted" nicht über Kritik, er findet es fragwürdig, Kritik auf eine unsachliche, harsche und/oder persönliche Ebene zu heben, weil man sein Gegenüber nich abkann. Und wenn ich lang genug nach Kelven google, finde ich ziemlich dummen, herablassenden Scheiß. Und warum das ganze? Wegen einer handvoll Makerspiele, die niemandem wehtun. Meine Güte, Internet, ich fang bei mir am besten gar nicht an, zu suchen

  10. #10
    @Sabaku: Wie ich gesagt habe, die Leute kritisieren nur das, was sie sehen, und basieren ihre Kritik darauf, ohne sich großartig mit der Person dahinter zu beschäftigen. Die Leute nehmen keine Rücksicht auf deine Person, weil sie nur das kritisieren können, was sie über dich wissen und in den meisten Fällen ist das nur das, was man aus deinen Projekten herauslesen kann.
    Außerdem gibt es immer noch einen Unterschied zwischen Kritik und Schlechtreden: Leute, die einen kritisieren, wollen meistens nur helfen, etwas besser zu machen oder einen auf etwas hinweisen, was in einem bestimmten Kontext schlecht sein könnte. Und so wie ich das sehe ging es eher um Schlechtreden.

  11. #11
    Genauso gibt es aber auch Menschen, die das kritisieren, was sie sehen wollen und ich denke, das ist sogar der Kern von dem, was ich sagen wollte, dieses "sehen wollen". Es geht mir ja nicht nur um die Kritik, sondern allgemein um alles Negative, was sich jemand so über einen anderen Menschen (oder ein Spiel) zusammenreimt. Müssen tut man das nicht. Wenn man nichts über jemand anderen weiß, gibt es ja keinen Grund, etwas Schlechtes über ihn zu denken. Und wenn man von einem Spiel nicht unterhalten wurde, dann muss man das auch niemanden übel nehmen.

    Ich hab schon viele agitierte Kritiken und Meinungen gelesen (und wie gesagt auch früher selbst geschrieben), bei denen wohl jeder neutrale Betrachter sofort bemerkt hat, dass das alles sehr übertrieben ist und bewusst so geschrieben wurde, um damit vielleicht manchmal nur seinen Alltagsfrust rauszulassen, aber manchmal auch bewusst Reaktionen zu provozieren. Und in der Makercommunity besteht wie gesagt eine große Nähe zwischen Entwicklern und Spielern. Die Autoren solcher Kritiken wissen, dass die Entwickler sie lesen werden und sie legen es mit ziemlicher Sicherheit darauf an, die Entwickler damit auch zu treffen. Und das prangere ich an.

  12. #12
    Sowas ist dann natürlich nicht so toll
    Gerade im Netz ist es einfach seinen Frust rauszulassen, wenn man zu hause im RL keinen dafür hat. Oder sich da nicht traut. Hier kommt wieder der Punkt mit der Anonymität zu tragen. Außerdem kann man so auch gewisse Größen in der Spieleentwicklung (wie eben du, csg oder Lachsen) direkt "ein's auszuwischen". Das ist dann gleich dreimal befriedigender als irgendeinen No-Name runterzumachen. So sind wir Menschen nun mal leider gestrickt. Aber dann ist es auch Aufgabe der Community gegen sowas vorzugehen und es zu unterbinden und harsch zu kritisieren. Auch hier sollte man sich menschlich korrekt verhalten, trotz verhältnismäßiger Anonymität.

  13. #13
    @Kelven: Das liegt daran, weil Kritik immer subjektiv ist. Die Leute werden immer das kritisieren, was sie nicht gut finden und sagen, was sie sehen wollen. Da wird der Ton auch mal rauer und unangenehmer. Und die Leute, die etwas persönlich gegen dich haben, wollen auch nicht, dass du dich verbesserst, sondern dich nur emotional belasten.
    Am Ende ist es so oder so die Sache des Entwicklers, wie er mit Kritik umgeht, ob er sie annimmt oder nicht und wie er drauf reagiert.

    Geändert von Pinguin mit Brille (26.11.2015 um 22:17 Uhr)

  14. #14
    @Pinguin mit Brille
    Dass Kritik immer subjektiv ist steht außer Frage. Ich mag das Wort "Kritiker" - hier in der Makercommunity - auch gar nicht so sehr, weil es den Anschein erweckt, als ob die Meinung bedeutender wäre als die jedes anderen Spielers. Egal wie lange jemand schon Reviews schreibt oder wie redegewandt er ist, eine Meinung bleibt stets eine Meinung.

    "Sehen wollen, was man sehen will" heißt für mich mehr als "sagen, was einem gefallen hat und nicht gefallen hat". Denn das kann und sollte man natürlich niemandem absprechen. Der Pedant sieht Mängel, wo er eigentlich gar keine sehen würde, wenn es ihm nicht darum ginge, Spiel oder Entwickler besonders schlecht aussehen zu lassen. Er schaltet jedes Verständnis für den Entwickler ab, er stellt sich bewusst dumm, um noch mehr Fehler bei Handlung und Charakteren finden zu können und er legt einen Maßstab an, den er schnell wieder vergisst, wenn er seine Lieblingsspiele spielt (oder selbst Spiele macht). Natürlich kann man das nicht verhindern, aber man sollte es zumindest nicht gutheißen. Owly hat es ja schon gesagt - hinter solchen Meinungen stecken selten gute Absichten.

    Ich weiß, dass es nicht unbedingt ein persönlicher Groll sein muss, der jemanden dazu treibt, einen maßlos übertriebenen Verriss zu schreiben. Aber wenn jemand es macht, dann ist es wie gesagt menschlich besonders enttäuschend und für mich auch nicht mehr nachvollziehbar, weil es bei uns letztendlich "nur" um Spiele geht.

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