Ich würde es zwar etwas differenzierter formulieren und es gab ein paar Momente, an denen ich beim Spielen durchaus meine Freude hatte (bei allen dreien), aber letztenendes kommt Lord Nobunagas Gif-Bildchen meiner Meinung erschreckend nahe ^^ Nach meinem alten Schema folgende Wertungen, die ich schonmal ohne die Reviews vorweg nehme.

Final Fantasy XIII
3/5 Story
5/5 Grafik
2/5 Gameplay
4/5 Sound

Final Fantasy XIII-2
3/5 Story
5/5 Grafik (eventuell auch nur 4, aber tendiere eher zu 5)
4/5 Gameplay
4/5 Sound

Lightning Returns
2/5 Story
?/5 Grafik (3 oder 4, hab mich noch nicht entschieden)
3/5 Gameplay
3/5 Sound


Für das, was ich von der Serie davor gewohnt war, allesamt enttäuschend. In XIII hat mich vor allem das Gameplay schockiert, es ist fast eher ein selbstlaufender Film oder ein Kampfspiel und weniger ein RPG. Überhaupt keine Freiheit, bis auf die eintönige Steppe nichts zu erkunden, das Kampfsystem mit einigen heftig störenden Macken. Trotz allem muss ich sagen, dass mir XIII alles in allem von den dreien noch am wenigsten schlecht gefällt, selbst wenn das nur am subjektiven Hauptteil-Bonus liegen mag. Es war immerhin eine rundere Sache, mit richtigem Anfang und Ende, und visuell super auf Hochglanz poliert. XIII-2 passte das Gameplay an und lenkte es in etwas traditionellere Bahnen, da kann ich thickstone zustimmen - es fühlte sich von den dreien am ehesten wie ein traditionelles RPG an und was das Gameplay angeht mochte ich es auch eindeutig am meisten. Die Story hatte ein paar schöne Elemente, allerdings begann für das Gesamtbild der Abstieg in zuvor kaum erreichte Negativ-Sphären durch Zeitreisen und Paradoxien. Hätte mir echt ein anderes Konzept gewünscht, von der Spielwelt mehr so wie das, was in XIII angeteasert wurde, aber halt mit dem verbesserten Gameplay und mehr Erkundung. Da haben sie diese riesige Welt Pulse, die früher noch so interessant schien, und dann entfernt man sich komplett davon und erforscht sie weder in XIII-2 vernünftig (nur ein paar winzige Ausschnitte, weil man ja ständig lieber durch die Zeit reist), noch in Lightning Returns (plötzlich sind wir 500 Jahre später und es sind nur noch ein paar kümmerliche Reste von Pulse übrig, na toll). Was das angeht wäre mir ein Prequel mit dem Transgressionskrieg also vielleicht sogar am liebsten gewesen.

Wie schon gesagt, meine Erwartungen an Lightning Returns waren gering, und wurden dennoch unterboten. In vielerlei Hinsicht rückt das Spiel die Welt und das Konzept von XIII in ein noch schlechtereres Licht als XIII-2 (ganz besonders das Ende und das Chaos/Seelen-Gedöns). Es ist einfach kein würdiges Finale für mich, obwohl es das hätte sein können. Für mich ist die Reihenfolge FFXIII > XIII-2 (mit nur geringem Abstand) > Lightning Returns (mit größerem Abstand). Auch beim Gameplay war letzteres für mich viel zu experimentell. Es hätte ein richtig cooles Spiel werden können, wenn sie den Ansatz von XIII-2 weiter verfolgt hätten.
Am allerbesten hätte es mir aber gefallen, wenn sie nach dem spieltechnischen Desaster, das XIII war, die Sache einfach begraben und sich neuen Dingen gewidmet hätten. Selbst von einem Toriyama hätte mir ein frischer Neustart ggf. sogar mit einem weiteren FF-Hauptteil eher zugesagt als XIII zu einer Sub-Serie mit zwei weiteren Fortsetzungen von teils zweifelhafter Qualität zu machen. Die XIIIer-Reihe war die eine Katastrophe, und Version 1 von XIV die andere. Mich stört es wirklich sehr, dass es in dieser Generation nur zwei Hauptteile gab, und einer davon auch "nur" ein MMORPG ist, das viele ja ohnehin nicht spielen werden. Denn für ein FFXV noch auf PS3 sind mir XIII-2 und Lightning Returns auch zusammengenommen kein Ersatz - nichtmal ansatzweise! Und das angekündigte XV, das früher Versus war, hätte ich wirklich noch in der zu Ende gehenden Generation gebraucht, um über XIII richtig hinweg zu kommen. Das ist aber nie geschehen. So gelungen ich A Realm Reborn auch finde, diese Generation konnte man für die Serie wirklich in die Tonne kloppen, und ich glaube und hoffe wirklich, dass es demnächst erstmal nur noch bergauf gehen kann.

Lightning wurde so ausgeschlachtet, das sie mir schon längst derbe zum Halse raushängt. Dabei fand ich sie in XIII eigentlich noch ganz okay. Dass XV erst demnächst irgendwann auf PS4 kommt ist vor allem auch deshalb ein Problem, weil es in all den Jahren von Konzept, Thema, Welt und Charakteren längst bekannt und nicht mehr wirklich "frisch" ist. Nach ca. fünf Jahren mit XIII/Lightning, und einem etwas abgenutzten XIV schon in zweiter Auflage bräuchte die Serie langsam mal wieder was komplett neues. Aber wenn es nichtmal einen Releasetermin für XV gibt, wie lange wird es noch dauern, bis wir mal was von XVI sehen?
Viel wurde über XIV gesagt, und wie die Urversion die Serie in einen Haufen Probleme gestürzt hätte. Dabei haben die massiven Probleme für mich eigentlich schon mit XIII überdeutlich angefangen und der Serie (so rein von meinem Geschmack ausgehend) mehr geschadet als alles was davor oder bis jetzt danach kam. Ich wünschte, jemand könnte Pappnase Toriyama Berufsverbot erteilen!

Nur von den Hauptteilen findet sich XIII bei mir ganz an unterster Stelle - ja, ich hatte sogar mit den alten Famicom-Spielen mehr Spaß. Nach dem, was ich über die Fortsetzungen geschrieben habe, könnt ihr euch ja denken, wo die in meinem Buch landen, auch, wenn ich die noch nicht in die Lieblingsliste eingeordnet habe, die irgendwo noch auf dem Rechner herumliegt. Die XIIIer-Spiele haben der Serie alles geklaut, was sie zu angenehmen RPGs gemacht hat, und alles abgeschafft oder verschlechtert, was ich an dem Genre immer am meisten geschätzt und gemocht habe. Ich bete, dass dieses Kapitel nun endlich mal vorbei ist. Längst überfällig.
Zitat Zitat von thickstone Beitrag anzeigen
Obwohl die Ausführung oft nicht perfekt war, so begrüße ich die doch sehr interessanten Gameplayideen. Die Teile haben stets einen anderen Gameplayfokus und versuchen immer was Neues. Ob das nun geglückt ist mag jeder für sich entscheiden - den generellen Mut zu genre-untypischen Entscheidungen fand ich sehr positiv und letztendlich hebt er die Serie von anderen konventionelleren Genrevertretern deutlich ab.
Sehe auch diese Richtung aber empfinde sie als durchweg negativ. In früheren Zeiten hatte Square bzw. Enix andere Spieleserien zum Rumexperimentieren, wie zum Beispiel SaGa, wo das mit mal mehr, mal weniger Erfolg getan wurde. Für Final Fantasy dagegen wurden damals nur die Elemente verwendet, die funktioniert haben und bereits erprobt waren. Sicher, jeweils mit ein paar neuen Details. Ich meine, woah, mir erschien damals das Gameplay von FFVIII neuartig und experimentell! Da hätte ich mir im Traum nicht ausgemalt, was die später für einen Mist mit XIII & Co veranstalten würden. Es ist doch erschreckend, dass das einstige "Königsunternehmen" des Genres schon ewig kein größeres einigermaßen traditionelles Rollenspiel rausgebracht hat, das sich an die aller grundlegendsten Konventionen hält. Da muss man schon sowas wie Bravely Default würdigen, und das war sogar nur eine Co-Produktion!

Ich habe nichts gegen etwas Neues, gegen ein paar Änderungen, gegen Mut zur Innovation. Wenn wir das nicht hätten, würden wir noch immer mit nervigen Zufallskämpfen zu tun haben und was weiß ich was noch alles. Aber ich bin für Evolution statt Revolution. Verbesserungen in kleinen Schritten. Betonung auf Verbesserungen. Wenn es ein Spielelement gibt, das gut funktioniert, dann ändert es nicht, wenn ihr nicht zumindest etwas habt, von dem ihr glaubt, dass es mindestens ebensogut funktioniert! Und genau das war für mich der alte Knackpunkt von XIII: Es streicht ganze Spielelemente komplett aus dem Programm, ohne für wenigstens einigermaßen annehmbaren Ersatz zu sorgen. Zum Beispiel bei der zusammenhanglosen, erkundungsfeindlichen Schlauchlevel-Spielwelt. Und XIII-2 verbringt dann seine Zeit damit, das, was früher als absolut selbstverständlich galt, also unter anderem die spielerische Freiheit, mühsam zurückzuerobern, und hat selbst damit nur zum Teil Erfolg. Anstatt darauf aufzubauen und zum Abschluss doch nochmal versöhnlich zu stimmen (und das erschien mir mit der angeblich soo offenen Spielwelt zunächst so), geht Lightning Returns dann nochmal ganz andere, völlig neue Wege, die ebenfalls nur zum Teil und für meine Begriffe um einiges weniger funktionieren als noch das Gameplay oder die Story von XIII-2.
Zitat Zitat
Mit den drei Spielen als Vertreter der FF-Serie bin ich eher unzufrieden. Auch, wenn es schwammig klingen mag: Ein Kernaspekt der Serie ist für mich, dass die Spiele handwerklich 'rund' sind. Genau das war nämlich kein Spiel der XIII-Serie, denn dafür waren einige Kritikpunkte zu schwerwiegend. Den Status als AAA-Rollenspiele werden sie damit eigentlich gar nicht gerecht.
Ich würde es natürlich nicht mehr so vorsichtig formulieren, aber das trifft es schon ganz gut und dem kann ich nur beipflichten.

Wirklich hassen tue ich die Spiele nicht. Wie ich hier an anderer Stelle ja schonmal erwähnt habe, gab es überall gute Ansätze, selbst beim Gameplay von XIII oder der Story von Lightning Returns. Würde man die Spiele in einen Topf werfen und durchs Qualitäts-Sieb quetschen, also wären die besten Aspekte aus allen dreien in einem Spiel vereint, wäre es imho ein passables, ja ein gutes Rollenspiel geworden, dass auch dem Final Fantasy Schriftzug würdig gewesen wäre. Aber jedes für sich genommen halte ich noch nichtmals für ein tatsächlich gelungenes Spiel.