Yowamushi Pedal 10: Die älteren Club-Mitglieder scheinen ja allesamt ganz skurrile und interessante Persönlichkeiten zusammen. Die Charakterinteraktionen waren für mich auch das Interessante in dieser Folge, denn die Darstellung des Sports hat nach wie vor nicht viel Neues zu bieten. Bin aber wieder ein bisschen positiver gestimmt, denn wenn jetzt mehr Charaktere im Rampenlicht stehen, könnte das die Serie auf lange Zeit doch noch interessanter machen.
Samurai Flamenco 10: Wow, war das gut. Ich schreibe hier mal rein, was ich Karl eben auch auf Facebook geschrieben hab, weil ich keine Lust habe, es nochmal neu zu formulieren und es auch mehr oder weniger detailliert meine Meinung zur gesamten Serie widergibt.
Ich glaube, ich muss dich leider enttäuschen, denn mittlerweile bin ich wieder sehr begeistert von Samurai Flamenco. Aber ich gehe mal näher ins Detail, warum das so ist.
Ich fand den "ersten Teil" der Serie verdammt gut, und ich finde auch den "zweiten Teil" mittlerweile richtig gut. Die letzte Folge war imo sogar beste.
Was ich immer noch nicht mag, aber mittlerweile fast bereit zu verzeihen bin, ist der Übergang zwischen den Hälften. Denn der plötzliche Wechsel von Realität zu Superhelden-Fiktion kann sich nach wie vor nicht mit der Logik vereinbaren.
Ich mag die Serie aber als Geschichte verdammt gerne, aber auch auf einer Meta-Ebene. Dass die Charaktere sehr gut und lebendig sind und der Plot einen durch die Charaktere zum mitfiebern einlädt, muss ich glaube ich nicht erwähnen. Erwähnenswert ist aber sicherlich auch, dass die Geschichte wirklich konstant zu überraschen weiß, und das ist in der heutigen Zeit, wo man schon so viel gesehen hat, extrem rar.
Ich kann verstehen, dass du sagst, die Serie weiß nicht, was sie will. Das sehe ich aber mittlerweile nicht mehr ganz so. Ich finde eher, dass die Serie sich nicht in Schablonen zwängen lässt und verschiedene Genres und Präsentationsweisen in sich vereint. Das hätte alles furchtbar schiefgehen können und du scheinst das ja auch so zu sehen, aber ich bin ziemlich beeindruckt von dem Feingefühl das dahinter steckt. Das alles geschieht zwar auf Kosten der Glaubwürdigkeit bzw. des Realismus, aber wenn es weiterhin so gut bleibt, werde ich sehr bald darüber hinwegsehen können.
Um mal eine konkrete Sache anzusprechen: King Torture. Ich hatte ihn anfangs für einen ziemlich generischen Oberbösewicht gehalten, und zu gewissen Teilen war er das auch. Seine Präsentation war konventionell, gerade zu klassisch und für eine Folge ist die Serie in eine recht leichtherzige Sentai-Richtung gegangen. Und in der nächsten Folge sieht man dann plötzlich Folterszenen und eine grausame Darstellung, die ich der Serie absolut nicht zugetraut hätte, was in der aktuellen Folge sogar noch stärker der Fall war. Und dann stellt sich heraus, dass King Torture zwar durchaus ein klassischer Bösewicht ist, aber – auch wenn seine Motive zugegebenermaßen sehr unglaubwürdig sind – auch ein erstaunliches Maß an Idealen aufweist. Zwei Stellen sind mir da vor Allem aufgefallen: Dass er Moe wegen ihrer bedingungslosen Aufopferungsbereitschaft hat gehen lassen, und dass er seine eigenen Untergebenen nicht als Werkzeuge ansieht, sondern als wertvolle Mitstreiter zur Erfüllung einer ihm am Herzen liegenden Missionen, die auch nach ihrem Tod Würdigung verdienen.
Allerdings wäre es natürlich noch schöner gewesen, wenn hinter seinen Assimilierungsplänen und seiner Bekennung zum Bösen tatsächlich sinnvolle Gründe stecken würde, was nach jetztigem Stand absolut nicht der Fall zu sein scheint.
Ich muss auch sagen, dass ich die ganze Episode 10 richtig gut fand – den perfekten Abschluss gefunden hat das mit Maris Song am Ende und den Szenen, die zeitgleich abliefen. Ich muss auch sagen, dass ich erwartet hätte, dass King Torture nicht jetzt schon besiegt wird, auch wenn ich denke, dass er schon bald wieder kommen wird (Titel der nächsten Folge hört sich ganz danach an).
Auch wenn der Anime etwas verloren hat, das er am Anfang hatte, bin ich wegen der überwältigenden positiven Auswirkungen der neuen Entwicklungen mittlerweile bereit zu sagen, dass ich es nun durchaus akzeptieren kann, dass der Anime in diese Richtung gegangen ist, und vielleicht auch, dass es besser für die Serie ist.
Ich bin mir sicher, dass noch viel passieren wird und ich habe sehr großes Vertrauen in den Director, dem bisher so ziemlich alles gelungen ist, was er angefangen hat und dem ich großes handwerkliches Geschick und viel Feingefühl sowie Erfahrung in einer seltenen Vielzahl von Genres zurechnen kann.
Gerade dass Samurai Flamenco die Grenzen der Klischees, der Erwartungen und der Stimmungen überschreitet, macht den Anime für mich momentan so faszinierend und mitreißend, auch wenn es auf Kosten der Handlungslogik geschieht. Es ist ja auch mehr als eine simple reißerische Inszenierung zur billigen Unterhaltung der Zuschauer, und solange das auch weiterhin der Fall bleibt, wird Samurai Flamenco bei mir auch hoch im Kurs stehen.
Shingeki no Kyojin OAD 01: Ich fand diese Episode für eine OAD ziemlich gut, denn sie hat tatsächlich etwas Relevantes zum Plot beigetragen. Weiß jemand, wie dieser Teil der Geschichte zeitlich anzuordnen ist?