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Lehrling
Hallo Mika 
Ich hatte sehr lang ein ähnliches Problem wie du: Da war ein Projekt seit vielen Jahren in meinem Kopf. Es war von vorne bis hinten durchgeplant und ich hatte eine Menge Notizen: Erst waren es nur ganz simple Sachen zu Welt und Charakteren, dann wurde es umso komplexer, umfasste die gesamte Story, teils eben auch mit Dialogen, noch dazu eine riesige Vorgeschichte mit Ansätzen von "nach dem Ende kommt dann noch..."! Irgendwann hatte ich beschlossen einfach zu Makern (ich kam nie über das Menü hinaus) und ich hatte ein ähnliches Problem mit den Ressourcen: Was soll man nehmen? Ich konnte mich noch nicht mal auf den Stil einigen, denn in meinem Kopf war da schon ein so genaues Bild. Dann pixelte ich mir eben mal meine eigenen Charsets, damals (~2011) in relativ lausiger Qualität, wie ich finde. Mit jedem neuen gepixelten Charakter (erst Hauptcharaktere, dann nur NPCs wie Dorfbewohner), kamen mir zu dem Sprite noch diverse andere Geschichten in den Kopf was diesen Menschen wie wo wann und warum getroffen hat und ausmacht und blubb. Irgendwann waren da so viele Geschichten in der Geschichte, dass ich den Überblick verlor. Noch dazu hatte ich auch eine Makerpause von ein paar Monaten gemacht und dann festgestellt, am Menü nicht weiter arbeiten zu können, weil ich nicht mehr durchblickte. Ich resignierte und ließ das Projekt erst mal ruhen.
Jetzt nahm ich mir noch mal den Kern - die Basisidee meines Projektes vor. Ich begann EIN Dokument anzulegen mit dem aller nötigsten. Momentan stehen da gerade ein paar Details zu Welt, Hauptcharaktere und Skizzen, sowie wichtige NPCs und Skizzen Storyanfang und Storyende - das wars. Es ist plötzlich ganz anders als noch vor zwei Jahren. Ich hab gelernt, wo ich kürzen kann, habe Charaktere gestrichen oder zusammengefasst und plötzlich eine zwar ähnliche, aber logischere Story aufgebaut - zumindest Anfang und Ende, was in der Mitte kommt sehen wir dann (ich habe nur grobe Stichpunkte, da sind aber noch genug Lücken zum ergänzen).
Jetzt fange ich wieder an zu makern und es macht mir mehr Spaß als vorher, wenn ich habe gemerkt, dass ich mich mit meinen ganzen Plänen selbst ausgebremst habe. Mir kommen immer noch beim Pixeln und Mappen hunderte Ideen - ich schreib sie auch wieder auf, aber bin nun auch bereit sie zu verwerfen und kann entscheiden ob sie wirklich wichtig sind. Wenn ich keine Lust aufs Pixeln habe, suche ich Ressourcen oder Ideen die mich weitermotivieren. Oder ich suche Soundtracks und lass mich inspirieren. Oder ich kritzel was. Oder ich mach Technik. Oder oder oder.
Zur Technik: Kein Meister ist je vom Himmel gefallen (und ich bin sicher auch keiner). Geh Schritt für Schritt. Wenn du ein ultrabombastischepisches Kampfsystem hast und es UNBEDINGT drin haben willst - gut. Aber dann zerlege es in realistische Einzelteile. Das ist zum Beispiel erst mal die Kampfaufteilung. Oder die KP/-MP-Anzeige. Geh Schritt für Schritt und erwarte nicht mit einem Mal alles lösen zu können. Und wenn du kannst: Kürze Dinge, die nicht unbedingt nötig sind. Mut zum Streichen! Das hat mir geholfen.
--Und mein war das

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