Das ist nicht ganz korrekt. Ein gutes Beispiel ist die Ni No Kuni "Übersetzung". Wenn man mal hinten in das Buch davon schaut, hat man eine Seite, die ein erfundenes Schriftsystem des Spiels beschreibt. Dort wird über alle möglichen Unterschiede zu unserem berichtet, als je nachdem in welche Sprache es übersetzt wurde. Z.B., dass es von rechts nach links geschrieben ist, keine Leerzeichen gibt, Erklärungen warum das so ist (Heute liest jeder, nicht nur Gelehrte, darum muss es leichter sein) etc. Das Spiel ist original japanisch. Keine Leerzeichen, rechts nach links etc. Die ganze Seite ist keine Übersetzung. Ist das jetzt schlecht? Man kann nicht alles übersetzen. Lokalisierung ist ein wichtiger Faktor. Wer so nah am Japanischen bleiben will, wie möglich, muss einfach Japanisch lernen. Es geht nicht anders, da können sich die Leute noch so auf den Kopf stellen. "Hinzudichten" ist da einfach das falsche Wort für eine ordentliche Fassung in einer anderen Sprache. Ja, es wird in vielen Punkten anders als das Original sein, aber das Ziel ist es, das gleiche Gefühl zu erwecken, wie die originale Version es bei japanischen Lesern geschafft hat. Und wenn da KOMPLETT was anderes steht, wenn am Ende die gleichen Informationen gegeben und die gleichen Gefühle etc. erzeugt wurden, hat die "Übersetzung" alles richtig gemacht. Man muss jetzt nicht gleich das Setting von Japan nach USA verlegen, aber in bei gewissen kulturellen Punkten muss man dann eben Dinge ändern, genau so wie bei Witzen etc.
Das ganze ist aber natürlich schwer. Deshalb gab es auch überhaupt diese so "nahen" Übersetzungen, womöglich noch mit TL-Notes die Witze erklären. Wenn du eine gute Anpassung vornehmen willst, brauchst du jemanden, der selbst ganz gut schreiben kann. Und das kann bei weitem nicht jeder. Deshalb mögen auch die Übersetzungen von Anime heutzutage generell relativ "korrekt" sein, aber immer noch weit davon entfernt das bei den Zuschauern zu erzeugen, was in Japan der Zuschauer gefühlt hat. Es geht einfach enorm viel verloren, selbst wenn man "nah am Original" bleibt.