Zum 14. Teil der Serie sollte kehrte Uematsu zu der Serie zurück, die er seit ihrem Ursprung begleitet und geprägt hatte, mit der er aber die Jahre zuvor aber wenig zu tun hatte. Darüber waren viele Fans, mich eingeschlossen, natürlich sehr erfreut. Leider wurde uns ein kompletter Soundtrack bisher vorenthalten. Zwei Alben wurden zwar veröffentlicht, doch diese enthielten nur eine recht begrenzte Auswahl an Field Tracks bzw. Battle Tracks. Vielleicht beehrt uns Version 2.0 ja mal mit einem kompletten Soundtrack.
Final Fantasy XIV Field Tracks
CDs: 1
Laufzeit: 0:45:00
Tracks: 8
Komponisten: Nobuo Uematsu
Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
(Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)
: 3
: 4
: 0
: 0
: 0
ø = 4,38
Es beginnt – wie könnte es auch anders sein? – mit der Prelude. Diesmal in einer sechsminütigen, orchestralen Fassung. Im Spiel macht die sich sicherlich gut, aber ich muss zugeben, dass ich ähnlich wie bei Rising Sun die Prelude schon viel zu oft in allen möglichen Arrangements gehört habe, um mich davon noch beeindrucken zu lassen. Das ändert aber trotzdem nicht daran, dass es sich dabei um ein schönes Stück handelt.
Die restlichen Stücke bieten eine thematisch relativ weit gestreute Vielfalt. Field Tracks trifft es meiner Meinung nach auch nicht ganz, weil mindestens drei bis vier Musikstücke dabei sind, die in Städten gespielt werden. (Vielleicht liege ich aber auch falsch, ich habe Final Fantasy XIV selbst nicht gespielt; vielleicht laufen die Stücke ja auch in den umliegenden Gebieten der Stadt.) Unter den ganzen (acht) Stücken auf der CD sind alle meiner Meinung nach zumindest „gut“, es gibt keine großen Schwächen. In einem MMORPG wäre es natürlich auch fatal, ein wirklich nerviges Stück dabei zu haben.
Ich will den Stil nicht als dezent bezeichnen, aber zumindest scheinen die Stücke darauf ausgelegt zu sein, dass man sie auch längere Zeit am Stück hören kann. Das merkt man auch an der teils recht beachtlichen Länge, zwischen 4:21 und 7:12 Minuten ist alles dabei, wobei sich die Lieder jeweils einmal loopen. Allein die Städte scheinen atmosphärisch schon recht unterschiedlich zu sein, jedenfalls wenn es nach der Musik geht. Navigator's Glory - The Theme of Limsa Lominsa hat einen heroischen Beiklang, der jedoch auch kein allzu starkes Übergewicht hat, den stellenweise ist das Stück auch ruhiger. Aus Born of the Boughs - The Theme of Gridania hört man auch ganz klar Uematsu heraus. Das Stück hat mich recht stark an die Musik aus Lindblum in Final Fantasy IX erinnert, und besser weiß ich sie auch nicht zu beschreiben. The Twin Faces of Fate - The Theme of Ul'dah hat mich stilistisch hingegen ein wenig an Norikazu Miuras Stil in Suikoden V erinnert.
Die beiden schönsten Stücke habe ich allerdings noch nicht erwähnt. Da wäre zuerst einmal Twilight over Thanalan. Ich weiß nicht, in welcher Situation das gespielt wird, aber ich stelle mir dazu gerne eine nächtliche Atmosphäre vor. Ein bisschen erinnert mich das Stück auch an Xenoblade. Sehr atmosphärisch jedenfalls. Doch das mit Abstand beste Stück ist On Windy Meadows, das einen recht mittelalterlichen aber auch verträumt-phantastischen Klang hat. Und ihr wisst ja, ich liebe Flöten!On Windy Meadows lädt jedenfalls zum Mitpfeifen an und hat eine sehr tolle und einprägsame Melodie. Praktisch das FFXIV-Äquivalent zum wunderbaren Ronfaure, das ich allerdings noch ein Stück lieber mag.
Hörenswerte Stücke:
fett = besonders hörenswert
01 - Prelude - Remembrance
03 - On Windy Meadows
07 - Twilight over Thanalan
(Die anderen Stücke sind aber auch alle zumindest „gut“.)
Fazit: Acht Stücke, aus denen man wunderbar den eingängigen, klar strukturierten und abwechslungsreichen Uematsu-Stil heraushört. Mich persönlich hat keines der Stücke enttäuscht, und ich bin auch gespannt darauf, was Final Fantasy XIV in dieser Hinsicht noch zu bieten hat. Möglicherweise liegt es daran, dass ich das Spiel selbst nicht gespielt habe und mit der Musik nur durch mehrmaliges Hören vertraut bin, aber früher hatten Uematsu-Soundtracks immer eine recht hohe Dichte unglaublich toller Stücke aufzuweisen. Außer On Windy Meadows würde ich noch keins in diese Kategorie packen. Aber mal schauen, was noch kommt.
Subjektive Wertung: 7,5 von 10 Punkten
Final Fantasy XIV Battle Tracks
CDs: 1
Laufzeit: 0:34:31
Tracks: 9
Komponisten:
Wertungen: 5 Sterne = sehr gut, 4 Sterne = gut, 3 Sterne = schwach bis mittelmäßig, 2 Sterne = schwach, 1 Stern = unnötig, das auf den OST zu packen)
(Mein eigentliches Raster besteht eigentlich nur aus vier Sternen, die 1-Sterne-Wertung bekommen wirklich nur Stücke, die es eigentlich gar nicht verdienen, so genannt zu werden und auf der CD zu landen.)
: 3
: 6
: 0
: 0
: 0
ø = 4,33
Wieder beginnt es mit einem bekannten Stücke – diesmal dem Opening Theme, das andernorts auch unter dem Titel Final Fantasy bekannt ist und uns schon seit Anbeginn der Reihe begleitet. Dieses mal auch in schöner orchestraler Form, aber hier gilt auch das, was ich schon zur Prelude gesagt habe.
Das erste, was mir bei den Battle Tracks aufgefallen ist, ist, dass sie unerwartet modern klingen. Bei Final Fantasy XIV hätte ich eher etwas anderes erwartet. Wobei es schon eine Art von Modernheit ist, die durchaus auch in das Setting passt. Die Stücke erinnern jedenfalls allesamt eher an die neueren, gerne auch experimentellen Stücke von Uematsu als an seine klassischen Battle Themes.
Das, was ich eben sagte, hört man schon in Beneath Bloodied Banners recht gut heraus. Es sind moderne, elektrische Elemente in dieses Stück eingewebt, doch in der Gesamtheit überwiegt dieser Teil nicht. Es gibt auch Stücke, in denen das der Fall ist, aber auch die passen interessanterweise gut zum Setting. Alle Stücke sind wie auch schon bei den Field Tracks recht unterschiedlich, wobei es alles Battle Tracks sind und man schon gefühlsmäßig zwangsläufig einige Gemeinsamkeiten entdeckt.
Eines meiner zwei Lieblingsstücke ist #3, Nail of the Heavens. Dieses Stück ist in seiner Gesamtheit eher modern gehalten und erinnert eher an Blue Dragon und Lost Odyssey als an die älteren Final Fantasys. (Obwohl Uematsu auch da gerne schon mal in moderne Richtungen gegangen ist, man denke nur an das finale Kampfthema gegen Kuja, Das ewige Dunkel oder Otherworld.) Nail of the Heavens ist schön schnell und hat eine stimmige Melodie, zu der man bestimmt gerne kämpft.
Das zweite wirklich gute Stück ist für mich Quicksand. Der Name sorgt noch mal für zusätzliche Stimmung, wenn man sich eine passende Situation vorstellt. Insgesamt ist dies wohl mein Lieblingsstück von Soundtracks. Was auf eigentlich alle anderen Stücke zutrifft (außer die Prelude und die Victory Fanfare) ist wieder der gelungene moderne Mix mit einer memorablen Melodie und anständiger Percussion.
Trotz allem ist für mich kein Stück dabei, dass wirklich an Uematsus besten Battle Themes herankommt. In The Last Story wäre das zum Beispiel das sehr experimentelle The One Ruling Everything, bei Blue Dragon wäre es Dragon Fight! oder The Seal is Broken und von Final Fantasy brauche ich gar nicht zu sprechen, da gibt es einfach zu viele tolle Sachen.
Hörenswerte Stücke:
fett = besonders hörenswert
01 - Opening Theme
03 - Nail of the Heavens
07 - Quicksand
Fazit: Wieder alles gute bis sehr gute Stücke und schöne Uematsu-Kampfthemen mit oft sehr modernem Flair – trotzdem fehlen mir hier die absoluten Highlights. Enttäuscht bin ich vom Album dennoch nicht.
Subjektive Wertung: 7 von 10 Punkten