Aber natürlich, Catch. Menschen mit anderen Erfahrungen und Meinungen als die Deinigen sind immer die Naiven. Dass ich selber in der Branche bin (zugegeben meist nebensächlich) und alle meine voll- und nebenberuflichen Kollegen nach persönlicher Nachfrage Piraterie nicht als Hauptgrund für sinkende Löhne und Gagen sehen, ist dabei natürlich vollkommen belanglos. Was so langsam zerbröckelt, das sind die großen Konzerne. Die gab's schon vor der Digitalisierung. Und die haben es sich selbst zuzuschreiben, leid tut's einem natürlich für die Künstler. Aber es war schon immer so, dass die wenigsten vom Albenverkauf allein leben konnten. Wer daran gut verdient hat, waren die Mittelmänner. Und die verlieren langsam ihre Bedeutung. Künstler selber lebten grundsätzlich vom Live-Auftritt, und wenn das nicht gereicht hat, von Unterricht geben und Auftragsarbeit. Und das ist noch heute so, so schade das auch ist.
Ach du meine Güte. Hast du eine Ahnung, wieviel es eine Band oder Solokünstler noch vor 20 Jahren gekostet hat für 2 Tage ein Studio zu mieten, nur um eine Demo aufzunehmen, mixen, pressen und vervielfältigen zu lassen? Was meinst du, was mit den 90+% geworden sind, die nicht von einem Plattenlabel angenommen wurden? Die sind auf ihren Kosten sitzen geblieben. Und die hatten danach nicht die Möglichkeit, ihre Demo noch im Nachhinein online vorzustellen. Und die konnten ihr Recordingequipment danach nicht mehr weiterverkaufen.Zitat