Zitat Zitat von BIT
So weit ich weiß, geht das Schenken am Nikolausfest auf die karikativen Einsätze des Bischof von Myra selbst zurück. Vor allem im Bereich der Kinderbeschenkung ist dieser Teil grundlegend für das Nikolausfest und eine der ältesten christlichen Traditionen.

Anders sieht es beim Weinachtsmann aus, der tatsächlich von einem kleinen nordischen Gnom abgeleitet wurde. Der Weihnachtsmann kam aber auch erst relativ spät in der Gesellschaft auf und, wie schon gesagt, hat das Ganze nichts mit Coca Cola zu tun. Das einzige, was die geleistet haben, ist ihm eine Trademark-Farbe zu verpassen (rot).
Ich meine keinen Gnom oder so, ich meine Odin, der in anderer Gestalt die Leute beschenkt. Diese Gestalt wird Oski (Osk=Wunsch) genannt. Ich zitier mal aus dem Buch:
Zitat Zitat von Der Germanische Götterhimmel - Arun-Verlag
Die Kirche ersetzte Oski später durch die Gestalt des heiligen St. Nikolaus, dessen Fest bis heute am 6. Dezember begangen wird. In Holland trifft diese Überlagerung noch am auffälligsten zu Tage. Dort reitet Santa Claus mit Stab, Hut und Mantel bekleidet auf seinem Schimmel einher. Begleitet wird er von seinen Dienern, zwei Mohren, die ihm helfen, die Geschenke für die Kinder in den Kamin zu stecken. Odin/Wotan auf seinem Götterpferd Sleipnir durch die Lüfte stürmend, flankiert von seinen beiden Raben Hugin und Munin, ausgestattet mit Speer, Mantel und Schlapphut machen offensichtlich, wer hier als Vorbild diente.
Zitat Zitat von BIT
Die Edda musst du dabei übrigens durchaus kritisch betrachten, da diese kein authentisches Dokument der Wikingerzeit ist, sondern erst im 13. Jahrhundert, also rund 500 Jahre nach der Hochzeit der Wikinger unter dem Einfluss von christlichen Autoren entstanden ist. Wesentliche Glaubensmerkmale wirst du dort nur sehr finden, zumal die Wikinger in der Frühphase eine orale Literatur betrieben, die die Geschichten mündlich an die Nachwelt weitergaben.
Das stimmt schon, zumindest für das dichten. Denn die eigentlichen Geschichten sind so schon wesentlich älter. Die Edda vereint sogesehen nur die gedichteten Formen in einem Band. Wobei dabei natürlich eine gewisse Beinflussung durch die Dichter stattfand.

Zitat Zitat von BIT
Vor Verallgemeinerungen bei den Mythologien der unterschiedlichen germanischen Stämme muss ich allerdings warnen. Zwar gibt es einen gemeinsamen Unterbau in der Mythologie, die Ausgestaltung sieht allerdings von Stamm zu Stamm unterschiedlich aus. Das reicht von den Namen der Götter über deren "Zuständigkeitsgebiete" bis hin zur Ausgestaltung des Glaubens. Generell würde ich die germanischen Götter daher nicht unbedingt mit den nordischen gleichsetzen, sondern die Fälle immer einzeln betrachten.
Deswegen sage ich ja auch germanische Götter und nicht nordische. Aber ich sehe, dass man es, so wie ich es geschrieben habe, falsch verstehen könnte. ^^
Zitat Zitat von Streicher
Es waren allerdings nicht nur die Wikinger die an die germanischen Götter glaubten.
Die Kelten z.B. hatten ja auch ganz andere Götter (wobei ich damit nicht sagen will, dass man die Kelten unbedingt zu den nordischen Völkern zählt), da kenne ich mich aber nicht so aus. Wobei ich mich auch nur an einen Gott erinnere, der ein Geweih trug (könnte allerdings auch Freyr sein, sodass dort gewisse Parallelen vorhanden sind, zumal dieser keltische Gott glaube ich auch einen ähnlichen Aufgabenbereich hatte-> Natur, Fruchtbarkeit usw. usw.).


Gruß
Streicher

PS. Oh man, ich freu mich schon richtig auf die heutige Scrubs Folge. Sesamstraße Crossover! Das Krümelmonster lässt grüßen.